09.02.24

Die Glücksschwindlerin | Nina Hundertschnee



 


Ach du heiliger Hashtag! Wilma Wonnebergs Leben ist das pure Chaos: Job verloren, Freund weg. Nicht einmal ihre spirituell-erleuchtete Freundin Sonne schafft es, die Chakren wieder in Balance zu bringen. Wilma macht sich über Sonnes esoterische Ratschläge eher lustig. Doch Karma is a bitch … Bei einem Treffen mit alten Freundinnen bringt ein kleiner Schwindel Wilma in große Not. Plötzlich ist sie Star-Influencerin Dalia Dolittle und kommt aus der Nummer so schnell nicht wieder raus. Stattdessen stolpert sie von einer Notlüge zur nächsten und landet schließlich als Nominierte bei den German Influencer Awards. Wird ihr Lügengerüst dort zusammenbrechen? Oder wird Wilma nicht nur den Mut zur Wahrheit, sondern auch das Glück in der Liebe finden?
(Text & Cover: Dotbooks; Foto: N. Eppner)

Wilma Wonneberg und ich haben ein paar Gemeinsamkeiten. Z.B. können wir beide nur schlecht Matheaufgaben lösen oder pünktlich sein, andere Dinge haben wir nicht gemein. Z.B.: das Schwindeln. Denn Wilma Wonneberg erschwindelt sich ein komplett neues Leben. 

Aus Frust darüber, dass Wilmas Leben nicht gerade prall läuft (und das ist noch untertrieben), erfindet sie sich kurzerhand ein Neues. Geht ja gar nicht, dass sie beim Klassentreffen beichten muss, dass sie gerade sowohl den Job, als auch den Freund verloren hat. Ein Leben als Influencerin. Das wäre doch was! Und wie sollen ihre alten Freundinnen, die ja auch nicht unbedingt der Generation Instagram angehören, schon merken, dass Dalia Dolittle, die sich in den Sozialen Netzwerken nicht zu erkennen ist, gar nicht Wilma Wonneberg ist? Es kommt wie es kommen muss: Wilma verstrickt sich immer mehr in ihre Lügen. Doch irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem sie sich nichts sehnlicher wünscht, als wieder zurück zukehren. Wenn da nicht mal ein Mann im Spiel ist...

Auch Autorin Nina Hundertschnee und ich haben etwas gemein und das ist unser Sinn für Humor. Konnte ich es längst bei ihren, in unserer Familie sehr beliebten Kinderbüchern bemerken, wurde es mir von "Die Glücksschwindlerin" noch mal bestätigt. Ich kann sehr gut über Sarkasmus und Übertreibungen lachen (vielleicht sollte ich mal eine Karmareinigung bei Chakrenmeisterin Sonne buchen, wenn mich der Alltag mal wieder allzu verdrießlich werden lässt) und fühle mich von Nina köstlich unterhalten. Trotzdem ist die Geschichte nicht zu 100% meins. Ich mag nicht mehr so gerne über tollpatschige Frauen, die sich daran orientieren, wie sie ihre Außenwirkung auf andere optimieren können und wie sie möglichst schnell einen tollen Typen angeln, lesen. Da wünsche ich mir Wilma, die viel Potential hat, moderner, mutiger, vielleicht auch ein bisschen rotziger.

Wer einen Humorvollen, locker leichten und unterhaltsamen Roman sucht, der ist bei Nina Hundertschnee und "Die Glücksschwindlerin" jedoch goldrichtig.



Buchinfo:

Saga Egmont (2023)
259 Seiten
Taschenbuch 12,99 €


Rezensionen: 2024, Nanni Eppner


13.11.23

24 Wege nach Hause | Jenny Fagerlund (Ü: Alina Becker)





Mitten in einem Schneesturm kommen Petra und ihre elfjährige Nichte Charlie in Nyponviken an, einem kleinen Dorf im südschwedischen Schonen. Ihr Leben in Stockholm haben sie hinter sich gelassen. Nach dem Tod von Petras Schwester, Charlies Mutter, brauchen sie dringend einen Neuanfang. In dem Ort gibt es einen Hof mit kleiner Gärtnerei, wo sie hoffen, Zuflucht zu finden. Viveca, die Eigentümerin, empfängt die beiden mit offenen Armen und bietet Petra eine Stelle an. Eines Morgens steht ein mysteriöser Adventskalender vor ihrer Tür. Er enthält eine Geschichte – über das Dorf und die ehemals dort ansässige Künstlerin Lilly. Jedes Türchen enthüllt ein neues Detail aus ihrem Leben und weist außerdem den Weg zu einem besonderen Ort in Nyponviken. Petra erkennt bald, dass der Kalender noch viel mehr zu erzählen hat. Unterdessen taucht auf einmal ihr Ex-Freund Nick wieder auf und stellt alles auf den Kopf …
(Text & Cover: DuMont; Foto: N. Eppner)

"24 Wege nach Hause" ist für mich die perfekte Einstimmung in die Vorvorweihnachtszeit. Die Geschichte spielt im Dezember, ist nicht zu weihnachtlich, aber gemütlich und anrührend, emotional bewegend und Hoffnung versprechend - ideal für den dunklen November und die Vorfreude auf den Lichtbringenden Dezember.

Es ist November, als Petra in Stockholm alle Zelte abbricht und gemeinsam mit ihrer Nichte Charlie ins schwedische Dorf Nyponviken zieht. Dort gibt es eine Wohnung, die laut dem Nachlass der Eltern ein Zufluchtsort für Petra sein könnte. Ein Rettungsanker in einer schwierigen Zeit. Petras Schwester Alice, die Mutter von Charlie ist vor kurzem verstorben. Wund und verloren treffen sie in Nyponviken an, wo sie freundlich empfangen werden.

Am 1. Dezember liegt ein Adventskalender vor Petras Tür. Gestaltet von Lilly, einer jung verstorbenen Künstlerin aus Nyponviken. Es gibt keinen Hinweis darauf wer den Adventskalender, der vom Tourismusverband herausgegeben wurde, vor Petras Tür gelegt haben könnte. Hinter jedem Türchen steckt ein Stück von Lillys Lebensgeschichte, die sich auch als Liebesgeschichte entpuppt. Wird Petra Lillys Geheimnis aufdecken können?

Wie wichtig ist es den eigenen Träumen zu folgen? Lillys Geschichte begleitet Petra auf einer Reise zu sich selbst. Einer Reise, auf der sie sich mit ihrer Trauer auseinandersetzt und mit dem was Heimat und Glück eigentlich bedeuten. Ist das eine ohne das andere möglich? 

"24 Wege nach Hause" hat mich sehr berührt. Weil ich es kenne sich mit dem Verlust eines geliebten Menschen auseinanderzusetzen und mit welchen Ängsten, welcher Wut und welcher Traurigkeit dies einhergeht. Jenny Fagerlund hat diesen Prozess sehr authentisch dargestellt, auf eine Art und Weise, die Trost spenden kann und mich zu Tränen gerührt hat.

Neben Trauer und Verlust geht es aber auch um die Suche nach dem Glück. Darum, dass es im Ankommen ebenso stecken kann wie in der Erfüllung eines Traumes und in Menschen, die uns nahestehen, die füreinander da sind. Welch unterschiedliche Facetten Freundschaft haben kann und wieviel Unterstützung in der Widerstandskraft einer Freundschaft stecken kann, erfährt Petra in Nyponviken.

Jenny Fagerlunds Erzählstil hat durch eine klare Sprache und eine sanfte, zugewandte Art die Leser*innen durch die Geschichte zu führen eine sehr emotionale Wirkung auf mich. Ich habe vermutlich zwei Kapitel lang geweint. Vor Rührung, vor Mitgefühl, weil ich mich sehr verbunden fühle mit Petra, ihrer Geschichte, ihren Herausforderungen und ihrer Natur damit umzugehen. Die ganze Atmosphäre, die Fagerlund geschaffen hat, ist voller Herzlichkeit, Hoffnung und Zusammenhalt.

Eine wundervolle Geschichte, die ich von Herzen für die Vorweihnachtszeit empfehle.


Buchinfo:

352 Seiten
Hardcover 18,00 €

Rezensionen: 2023, Nanni Eppner


06.11.23

Perlenbach | Anna-Maria Caspari



 

Monschau, Ende des 19. Jahrhunderts: In der Tuchmacherstadt kreuzen sich die Wege von Wilhelm, Jacob und Luise, die schon als Kinder der gemeinsame Wunsch verbindet, den strengen Normen und Regeln ihrer Zeit zu entfliehen. Luise will Ärztin werden, Jacob träumt von einem ungebundenen Leben fernab der Fabrik seines Vaters, und der Bauernsohn Wilhelm will der Enge und Armut seines Heimatdorfes Wollseifen entfliehen. Zunächst scheint alles möglich, doch im ausgehenden Jahrhundert ist nur wenig Raum für individuelle Lebensentwürfe, vor allem wenn Liebe im Spiel ist. Auf einmal ist die Freundschaft der drei in Gefahr, und nicht nur Wilhelms Weg nimmt eine völlig andere Richtung als gewünscht …
(Text & Cover: Ullstein; Foto: N. Eppner)

"Perlenbach" ist der Nachfolger des historischen Romans "Ginsterhöhe", der Inhalt aber chronologisch vor der Geschichte aus "Ginsterhöhe" angesiedelt. Könnte ich es nochmal entscheiden, würde ich die Bücher auch lieber in dieser Reihenfolge lesen. Sie sind aber auch gut unabhängig voneinander lesbar.

Wie "Ginsterhöhe" auch, hat mir "Perlenbach" sehr gut gefallen. Vielleicht sogar noch ein bisschen besser. Die Geschichte der Freundschaft zwischen den ungleichen Protagonisten, ihre Höhen und Tiefen, der Druck der Gesellschaft dieser Zeit, Ansprüche, Wünsche, Hoffnungen, die sich nicht immer mit dem decken, was möglich ist.

Wilhelm lebt auf einem Bauernhof, auf dem es zu viele Kinder für zu wenig Geld und zu wenig Essen gibt. Sein Vater ist gewalttätig und cholerisch, engstirnig und verbohrt. Die Wünsche der Kinder interessieren ihn nicht. Ihm ist nur wichtig, dass der Hof weiter besteht und bewirtschaftet wird. Als Wilhelm den Wunsch äußert eine Ausbildung in einer Fabrik zu beginnen, der Fabrik der Familie seines Freundes Jacob, stößt er beim Vater damit auf großen Widerstand.

Jacob hingegen möchte der Fabrik entfliehen. Der Last des Erben. Er träumt vom Reisen, von Freiheit und einem Leben, das nun gar nicht einer konservativen Fabrikantenfamilie entspricht.

Luise will Ärztin werden. Ein Beruf, dem Ende des 19. Jahrhunderts ausschließlich Männer nachgehen. Ein Kampf gegen Konventionen und Vorurteile. Ist Luises Dickschädel, ihr Ehrgeiz und ihr Durchsetzungsvermögen stark genug, um es trotzdem zu schaffen?

Wieder einmal hat Anna-Maria Caspari sehr gut recherchiert und skizziert detailgetreu die verschiedenen Gesellschaftsstrukturen und Schubladen des 19. Jahrhunderts. Die Enge der Bauernfamilien und deren teils wirtschaftliche Notlage, die konventionellen Ansichten der oberen Mittelschicht, die Diskriminierung der Frauen, die als mehr oder weniger notwendiges Beiwerk, aber nicht als selbstständige Person angesehen werden und von Casparis Protagonistin Luise gehörig Gegenwind bekommen. 

Eine kleine Kritik ist die Stereotypisierung einiger Figuren, die aber vielleicht auch daher rührt, dass Caspari nun mal versucht die Lebensmodelle des 19. Jahrhunderts darzustellen. Dafür bedient sie sich sehr klassischer Vorbilder. 

Trotzdem gelingt es ihr den Figuren Sympathien, sowie Antipathien und Lebendigkeit auf den Leib zu schreiben, sowie Erlebnisse und Schicksalsschläge, die "Perlenbach" zu einem spannenden Roman werden lassen, der mir einen guten Einblick verschafft hat, wie das Leben im 19. Jahrhundert abgelaufen sein muss. 

Caspari schreibt auch hier wieder ein Nachwort, in dem sie historische Fakten zum Roman erklärt, was ich als absolute Bereicherung empfinde und sehr gerne lese. Außerdem mag ich die Gestaltung der beiden Eifelromane sehr gerne.

Wer gerne literarisch durch die Zeit reist, um auch etwas über die Vergangenheit zu lernen, kann mit den Büchern von Anna-Maria Caspari definitiv nichts falsch machen und bekommt zudem noch spannende Lesestunden hinzu.


Buchinfo:


384 Seiten
Paperback 16,99 €


Rezensionen: 2023, Nanni Eppner

03.11.23

Das leise Platzen unserer Träume | Eva Lohmann


Buch "Das leise Platzen unserer Träume"

 

Ein Haus auf dem Land. Das hast du dir immer gewünscht, Jule. Dazu ein wilder Garten, durch den eure Kinder rennen. So hast du dir das Glück vorgestellt. Doch die Kinder sind nie gekommen. Und dein Mann hat jetzt eine Affäre in der Stadt. Ihr Name ist Hellen, und Hellen denkt viel an dich. Vielleicht ein bisschen zu viel. Oft fragt sie sich, warum du und dein Mann noch immer zusammen seid. Wie zwei Menschen es so lange miteinander aushalten können, wenn ihre gemeinsamen Träume doch längst geplatzt sind. Aber von alldem hast du keine Ahnung, Jule. Du weißt nicht von Hellen und nicht von ihren Fragen. Noch nicht. Noch sitzt du da, in deinem hübschen Garten, und überlegst, ob das, was du hast, vielleicht doch reichen könnte, um glücklich zu sein.
(Text & Cover: Eisele Verlag, Foto: N. Eppner)

Das leise Platzen unserer Träume ist eine besondere Geschichte, die ich so nicht hinter der Beschreibung, dass zwei Frauen sich einen Mann teilen, erwartet hätte. Und obwohl David die Schnittstelle zwischen den beiden Frauen ist, ist er gar nicht so wichtig. Weder für den Verlauf der Geschichte, noch fürs Leben. Eva Lohmann schreibt sich tief unter meine Haut. Schaut in die Schatten, in die Tiefe, ehrlich, roh, verletzlich und verständnisvoll. Fein, genau wie ich es mag.

Jule und Hellen, zwei Frauen mit unterschiedlichen Lebensweg und Träumen. Jule, mit David verheiratet, auf dem Land lebend, wo sie sich den Traum eines großen Hauses mit Garten erfüllt und sich doch nicht so erfüllt fühlt, wie sie es gehofft hatte. Etwas fehlt ihr. Ein Kind hat sie sich gewünscht und David auch. Doch jetzt ist einfach Stille zwischen ihnen, die kurz von einer Katze und dann wieder von nichts gefüllt wird.

Hellen lebt in der Stadt. Sie hat Zwillinge, auf die sie und ihr Mann lange gehofft haben und mit denen sie nun doch alleine dasteht. Sie schläft mit David. Wenn die Kinder auftauchen, muss er verschwinden. Sie führt, wie David, zwei Leben. In einem wird sie begehrt, im anderen ist sie müde, erschöpft, gequält von Ängsten und Strategien, um die Versorgung der Zwillinge zu gewährleisten.

In Gedanken spricht sie mit Jule. In Gedanken sind sie verbunden. Zwei Frauen, die ihren Träumen nachjagen und mit einer Realität konfrontiert wurden, die so nicht geplant war. Etwas, das vielmehr Verbindung schafft, als die Beziehung zum selben Mann. 

"Alles, was sie empfanden, war jenes Verständnis, das Menschen erst dann füreinander aufbringen können, wenn das Leben die eigenen Träume schon ein paarmal zerschossen hat." (S. 212)

Sie rührt mich sehr, diese Verbundenheit zwischen Frauen, die ich mir viel mehr wünsche im Leben. Verständnis und Zugewandtheit, statt Abneigung und Neid. Irgendwie sitzen wir im selben Boot mit unseren Wünschen, die mal von kränkelnden Strukturen, mal von Menschen, mal vom Schicksal zerschlagen werden. Es ist nicht leicht für uns mit all diesen Erwartungen, all den Tatsachen, denen wir uns beugen müssen.  

Und trotzdem kann es gut sein, wenn wir füreinander da sind. Viel mehr aufeinander achten. Nicht perfekt, aber okay. Und okay kann schon ganz schön glücklich machen.


Buchinfo:

224 Seiten
Hardcover 22,- €


Rezensionen + Fotos: Copyright 2023, Nanni Eppner

30.10.23

Monatsrückblick | Oktober '23




Der letzte Monatsrückblick ist über ein Jahr her. Die Beiträge sind sehr zweitaufwendig und deshalb wurden sie von mir eingestellt. Ihr mögt sie sehr und habt häufig danach gefragt. Ich mag sie  auch sehr und deshalb möchte ich wieder welche schreiben. Es ist für mich eine schöne Art der Reflektion.

So, here we go!

Das war mein Oktober:


Der Oktober begann für mich mit dem letzten Block der Weiterbildung zur Reittherapeutin. Nach 1,5 Jahren Ausbildung steht nun im November die Prüfung an und ich bin über alle Maße aufgeregt. Dann bin ich Reittherapeutin. So richtig. Mit Zertifikat und allem zipp und zapp. Das wünsche ich mir seit ich 14 bin. Obwohl ich schon in dem Beruf arbeite und einiges an Wissen mitgebracht habe, konnte ich durch die Weiterbildung sehr viel an Fachlichkeit gewinnen. Wie viel wir gelernt haben, wurde mir und meinen Kolleginnen im letzten Ausbildungsblock nochmal so richtig bewusst. Jetzt sitze ich an meiner 30-seitigen Abschlussarbeit, die neben Beruf, Kindern usw. geschrieben wird. Das ist oft sehr viel, aber trotzdem kann ich euch immer nur raten solche Weiterbildungen anzugehen. Durch den Gewinn an Fachlichkeit und Wissen macht das Arbeiten nochmal mehr Spaß.


Tolle Frauen. Tolle Therapiepferde.


Anfang Oktober waren bei uns zwei Wochen Herbstferien, die wir mit viel schönem Programm verbrachten. Nichts Wildes. Einfach Gemütlichkeit und Verbundenheit. Ein Ausritt, eine Lesenacht mit Camping auf dem Sofa, Besuch im Wildpark, mit Freunden treffen, (alkoholfreie) Cocktails trinken und Pommes essen, in der Buchhandlung einschließen lassen und ausgiebig stöbern. Das kann ich nur immer wieder empfehlen. In kleiner geselliger Runde mit den Bücherfreundinnen, ist es immer wieder ein schönes Erlebnis. Und ich konnte schon das ein oder andere Weihnachtsgeschenk ergattern. In diesem Jahr bin ich besonders früh in vor freudiger Stimmung.


Lesen bis in die Puppen und Übernachtung auf dem Sofa


Wildpark Edersee



Nach den Ferien wollten die Kinder eigentlich an einem Schwimmkurs teilnehmen, fingen sich im Kindergarten aber direkt mal die Hand-Mund-Fuß-Krankheit ein. Zum Glück mit mildem Verlauf, aber mal wieder isoliert von anderen, weil sie sehr ansteckend ist. Wir konnten Wald und Wiesen ums Haus herum nutzen, um uns zu bewegen, aber gerade das große Kind hat ein hohes Bedürfnis nach sozialer Interaktion mit Freundinnen. Wir sind leider nicht die einzigen, die jetzt schon erste Viren eingefangen haben und ich sehe im Freundes- und Bekanntenkreis wie groß die Angst davor ist, dass dieser Winter wieder so wird wie der letzte und alle abwechselnd krank Zuhause sitzen. 

Wie ergeht es dir? Seid ihr im letzten Winter auch so viel krank gewesen? Und mit welchen Gefühlen startest du in den Herbst?


Beste Medizin: Sonne und Waffeln

 
Wer fit ist, backt Zimtschnecken für die anderen


Der Oktober hat viele sonnig milde Tage mitgebracht, aber auch schon erste Nachtfröste. Ein Herbst, wie ich ihn mag. Wenn morgens der Nebel durchs Tal zieht und erahnen lässt, dass die Sonne herauskommen möchte, mag ich am liebsten direkt die Wanderschuhe anziehen, meine Kamera umhängen und den Rucksack schnüren. Kollidiert leider oft mit den Wünschen der anderen Familienmitglieder, Terminen und Arbeit. Die schon nebeligen Tage haben wir in Gemütlichkeit mit basteln, vor- und selberlesen und Gesellschaftsspielen verbracht. Im ganzen Jahr ist mein Wunsch nach Basteleien nie so hoch wie im Herbst.

Mohn Damen


Igelpause



Lesen ist für mich schon immer ein wichtiger Ausgleich und Energiespender. Eine volle Liste der gelesenen Bücher spricht also meist dafür, dass ich viel anstrengendes zu tun hatte. Im Oktober eben das Schreiben der Abschlussarbeit und einige Termine am Arbeitsplatz. Ich hatte während der Ferien allerdings auch einige Tage frei und habe diese auch wirklich als freie Zeit gestaltet. Freie Zeit wird natürlich ebenfalls für lesen genutzt. 




Meine gelesenen Bücher im Oktober:

  1.  "Wenn die Blätter sich rot färben. Der fünfte Fall für Gamache" | Louise Penny
  2.  "Fünf Viertelstunden bis zum Meer" | Ernest van der Kwast
  3.  "Tage im warmen Licht" | Kristina Pfister
  4.  "Riyria 03: Der Aufstieg Nyphrons" | Michael J. Sullivan
  5. "Die Reporterin. Worte der Wahrheit" | Teresa Simon
  6. "Toffee" | Sarah Crossan
  7. "In den Bergen findest du zu dir" | Petra Bartoli y Eckert
  8. "Bei euch ist es immer so unheimlich still" | Alena Schröder
  9. "Nestwärme, die Flügel verleiht" | Stefanie Stahl & Julia Tomuschat
  10. "Ein Herz so dunkel und schön. Emberfall 2" | Brigid Kemmerer
  11. "Das leise Platzen unserer Träume" | Eva Lohmann




Der Oktober war durchweg ein guter Lesemonat. Alle Bücher haben mir wirklich gut gefallen. Manche ein kleines bisschen mehr, als andere. Mein absolutes Herzensbuch im Oktober ist "Toffee" von Sarah Crossan.

Mit der Reihe um Kommissar Gamache habe ich eine Krimiserie gefunden, die mich mit jedem Band wieder abholt ins ferne Kanada. Jeder Band spielt zu einer anderen Jahreszeit und passend dazu lese ich sie im viertel jährlichen Rhythmus. "Wenn die Blätter sich rot färben" ist im Herbst angesiedelt, den nächsten, winterlichen Band muss ich mir noch holen. Es ist wie ein Heimkommen zu Freunden und das hat mich in der aktuellen Weltlage sehr beruhigt und behütet. Mit der Auflösung dieses Falls gehe ich allerdings nicht ganz d'accord. Ich bin regelrecht erschüttert und hoffe, dass dies in den nächsten Büchern nochmal aufgegriffen wird. Welche Krimireihen mit wenig Blut, aber viel Zwischenmenschlichem kannst du mir empfehlen?

"Fünf Viertelstunden bis zum Meer" war eine Empfehlung aus dem Podcast "Zwei Seiten" und ein sehr dünnes, aber absolut großartiges Buch. Es ist die Geschichte von Ezio und Giovanna, die sich 1945 küssen und über sechs Jahrzehnte aus den Augen verlieren. Doch dann erreicht Ezio ein Brief von seiner großen Liebe, die seine Heiratsanträge ausschlug. Wie wird es sein sich nach so vielen Jahren wieder zu begegnen? Ich zeigte mein Lesefoto auf Instagram und bekam viele Nachrichten von Leserinnen, die diesen Roman ebenso mochten. Vielleicht ist er auch was für dich.

Große Liebe für das kleine Buch



"Tage im warmen Licht" habe ich bereits rezensiert. Ein Buch, das von der Verbundenheit unter Frauen erzählt. Auf eine ganz schlichte, aber kluge Art. Sehr nah am echten Leben. Habe ich richtig gern gelesen.

Dank Steffi habe ich in diesem Jahr wieder etwas mehr zurück zur Fantasy und einigen spannenden Reihen gefunden. Riyria habe ich zwar vor ein paar Jahren schon begonnen, aber nach dem zweiten Teil nicht weitergelesen. Jetzt bin ich aber so richtig drin und begeistert wie die Serie von Band zu Band besser wird.

"Worte der Wahrheit" ist der zweite Teil der Reihe "Die Reporterin", die aus der Feder von Teresa Simon, dem Pseudonym der Historikerin und Autorin Brigitte Riebe, stammt. Beide Bände haben mich völlig in den Bann gezogen. Wir begeben uns auf Zeitreise in ein München der 60er Jahre, wo Drogerielehrling Marie-Louise von einer Karriere als Reporterin träumt. Mutig nimmt sie ihr Leben in die Hand, bricht mit den Eltern, deren Drogerie sie übernehmen sollte, und traut sich in die Maschinerie des Journalismus. Mit viel Spannung, Drama und Schicksalsschlägen ausgestattet, ist diese Reihe aber vor allem ein toller Spiegel der 60er Jahre. Ich habe viel über Zeitgeschehen, Gesellschaft und Politik gelernt, obwohl das Hauptaugenmerk auf der Prominenz dieser Zeit liegt. Und damit stellt Teresa Simon bei mir genau den richtigen Hebel, denn ich treffe auf die Musiker*innen und Schauspieler*innen, die von meinen Großeltern verehrt wurden und dadurch auch ein Teil meiner Kindheit sind. Beim Hören der Playlist zum Roman überkommt mich nicht selten Nostalgie. Ich freue mich schon auf den dritten Teil, auf den Simon mit spannenden Twists und Cliffhangern die Neugier schürt.




Sarah Crossan ist eine von mir hochgeschätzte Autorin, die über eine ausgesprochen kluge und poetische Schreibe verfügt. Mit "Toffee" hat sie wieder einen Roman veröffentlicht, der so herzerwärmend und berührend ist, auf bewundernswerte Art sensibilisiert für Themen, vor denen wir vielleicht die Augen verschließen. Allison, die vor ihrem gewalttätigen Vater flieht und auf die Demenzkranke Marla trifft. Dazu werde ich noch eine ausführliche Rezi schreiben, denn dieser Roman verdient ganz viel Aufmerksamkeit und viele, viele Leser*innen.

"In den Bergen findest du zu dir" Petra Bartoli y Eckert schreibt über ihre Erfahrung der Alpenüberquerung und wie diese ihre eigene Resilienz stärken konnte. Zusätzlich interviewt sie Menschen, die in der Natur bzw. in den Bergen die Erfahrung machen konnten, mentale Kraft und Widerstandsfähigkeit zu gewinnen. Kurzweilig geschrieben und stimmig mit meinen Überzeugungen was Natur in uns bewirken kann.

"Bei euch ist es immer so unheimlich still" ist ein sehr gutes Buch. Wichtig. Lesenswert. Vom Umdenken und Verzeihen und anderen Prozessen, die wir alle, individuell, aber auch gesellschaftlich dringend notwendig haben. Es erzählt vom Schubladendenken und der Befreiung daraus. Davon welche Wege Frauen verschiedener Generationen gehen. Lies hier meine Rezi dazu.




"Nestwärme, die Flügel verleiht" ist ein gutes Einstiegsbuch für alle Eltern, die sich mit der Begleitung ihrer Kinder beschäftigen und sich selbst gern oder mehr reflektieren möchten. Es gibt eine erste Anleitung dazu wie innere Kind Arbeit und die Auseinandersetzung mit eigenen Glaubenssätzen aussehen kann, um so aufzudecken, was uns an einem liebevollen, Bedürfnisorientierten und zugewandten Umgang mit unseren Kindern hindert. 

"Ein Herz so dunkel und schön" ist der zweite Teil der Emberfall Reihe, die eine Märchenadaption von Dornröschen sein könnte, aber eigentlich schon seit vielen Seiten auf eigenen Füßen steht. Auch Band zwei ist wieder richtig spannend. Es gibt viele Twists - Handlungen, wie auch Charaktere - und trotz einiger kleiner Plotholes bin ich schon heiß auf Band drei, den ich wieder gemeinsam mit Steffi und Anja lesen werde.

"Das leise Platzen der Träume" habe ich in der Buchhandlung zweimal wieder weggelegt, bevor ich es dann doch mitgenommen habe. Glücklicherweise, kann ich dazu nur sagen, denn es steckt so viel mehr in der Geschichte der beiden Frauen, die sich einen Mann teilen - die eine weiß davon, die andere nicht - als ich erwartet hätte. Eine Geschichte über Mutterschaft, Frau sein, Träume, Wünsche, Sehnsüchte, Hoffnungen, Erwartungen von außen und innen. Rezi folgt.


Welche Bücher hast du im Oktober gelesen? Welche kannst du besonders empfehlen? 

Vorfreude auf den November:


Im November gehe ich zum letzten Mal als Mama zum Laterne basteln in den Kindergarten. Das finde ich immer eine sehr schöne Veranstaltung, aber  diesmal ist auch ein weinendes Auge dabei, da im Sommer auch das kleine Räubermädchen in die Schule kommt und dann ist die Kindergartenzeit schon vorbei.

Laterne laufen liebe ich auch sehr. Im großen Umzug und in diesem Jahr auch nochmal mit den Nachbarn durch die eigene Straße mit abendlichem Stockbrot-Feuer und Punsch trinken.

Ich habe zwei Wochen Urlaub. Die erste davon werde ich zum Lernen für meine Abschlussprüfung nutzen. Die zweite unter anderem für Adventsdekoration, lesen und Zeit mit meinem Pferd Pepper.

Außerdem freue ich mich auf gemütliche Regentage, Nebel am Morgen, kalte Luft im Gesicht, kuschelige Lesezeit, Kinderpunsch und Zimtschnecken.

Worauf freust du dich im November?





27.10.23

Bei euch ist es immer so unheimlich still | Alena Schröder



Ildingen, 1950er Jahre. Evelyn Borowski hat alles, was sie sich je erträumt hat: Ein Eigenheim mit Garten, einen fürsorglichen Mann und das lang erwartete Töchterchen Silvia. Trotzdem ist sie nicht glücklich: Sie vermisst ihren Beruf als Ärztin und fühlt sich fremd und allein in dieser süddeutschen Kleinstadt. Betti, Ihre Freundin und Schwägerin, ist unverheiratet und kümmert sich deshalb um die Eltern. Mit losem Mundwerk und rasantem Fahrstil sorgt sie für reichlich Ärger.
(Text & Cover: ©dtv; Foto: ©L. Eppner)

Alena Schröder ist es wieder gelungen ein Stück Zeitgeschichte interessant niederzuschreiben, zu verpacken in private Schicksale, es lebendig zu gestalten und dafür zu sorgen, dass ich mich nachhaltig damit beschäftige. 

Wir kehren zurück in die Familiengeschichte von Hanna, Evelyn und Silvia, die wir schon aus "Junge Frau am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid" kennen. Beide Bücher sind trotzdem sehr gut als Stand Alone zu lesen. Jede Geschichte für sich ist spannend, trägt die Facetten der Generation in sich und zeigt wie sehr diese doch miteinander verwoben sind in Ablehnung und Projektion.

Erzählt wird auf zwei Ebenen. Beginnend in den 80ern, in der Silvia als Aussteigertochter in einer Berlin lebend, eine kleine Tochter zur Welt bringt, während der Vater sich roh aus der Affäre zieht. Selbst Mutter werdend, steigt die Sehnsucht nach der eigenen Mutter, obwohl die Beziehung seit jeher kühl und distanziert ist. Silvia fährt in die Heimat und begegnet dort nicht der resoluten Ärztin, die ihr bekannt war, sondern einer Frau, die nicht mehr so genau weiß, was ihr Leben noch ausmacht.

Was das einmal war, erfahren wir auf der zweiten Erzählebene. In den 50er Jahren in denen Evelyn einen jungen Arzt heiratet, der vom Krieg gezeichnet, zurück nach Hause findet. Er setzt sich dafür ein, dass Evelyn auch Medizin studieren kann. Sie geht darin auf, ist fachlich hoch qualifiziert und hat ein Händchen für Erkrankte wie Verwundete. Doch die gesellschaftlichen Konstrukte dieser Zeit nagen an ihr. Sie bleibt die Frau Doktor, weil sie die Frau eines Doktors ist, man verlangt nach einem Mann, einem, der kompetent und nicht fehl am Platz ist, weil die zugeschriebene Rolle eine ganz andere ist. Hausfrau zu sein. Still, artig, brav. Darin aufgehend den Mann zu umsorgen.

Evelyn wünscht sich ja ein Kind. Hat ja nichts dagegen. Als es dann endlich da ist, versucht sie alle Erwartungen zu erfüllen. Doch es gelingt ihr nicht. Sie kann einen Menschen operieren, ein Leben retten, aber keinen Pudding kochen. Sie fühlt sich eingeengt vom Korsett der Anforderungen, der Erwartungen, den Blicken der Anderen, den Bedürfnissen des Kindes, die sie nicht versteht. Sie versucht eine gute Mutter zu sein, aber sie weiß nicht wie. Es erfüllt sie nicht und von Tag zu Tag wird sie unzufriedener.

Silvia hat die Befürchtung es liege an ihr. Sie sei nicht klug genug, nicht richtig als Tochter, nicht wertvoll genug. Prozesse zwischen Eltern und Kindern, die so häufig einsetzen, wenn es um Beschneidungen der eigenen Lebensentwürfe geht. Völlige Hingabe von Mutter und Kind wird damals gefordert und hat sich bis heute wenig geändert. Dass dies keinen guten Verlauf nimmt, erkennen manche heute, damals noch viel wenigere. 

Erschreckend, dass sich so wenig geändert hat. Dass immer noch zu wenig gesprochen wird. Innerfamiliär, Innergesellschaftlich. Dass es viele Schubladen gibt, aber nur wenige davon akzeptiert werden. Muttergefühle und die Sehnsucht nach der Mutter bleiben, aber es gibt verschiedene Modelle, wie sie ausgelebt werden können. Ein Umdenken wäre erforderlich. Auf männlicher, wie weiblicher Seite. Evelyn und Silvia machen es vor. 

"Bei euch ist es immer so unheimlich still" ist ein sehr gutes Buch. Wichtig. Lesenswert. Vom Umdenken und Verzeihen und anderen Prozessen, die wir alle, individuell, aber auch gesellschaftlich dringend notwendig haben.


Buchinfo:

336 Seiten
Hardcover mit Schutzumschlag 
24,- €


Rezensionen: ©2023, Nanni Eppner

20.10.23

Minen der Macht 01: Der Unheiler | Mira Valentin, Bernhard Hennen, Sam Feuerbach, Greg Walters, Torsten Weitze


 

Wie ein gigantischer Trichter bohrt sich die Minenstadt in die Tiefe, in der Glücksritter nach geheimnisvollen Artefakten suchen. Der Fund einer grausig entstellten Leiche, der Pflanzen aus Mund und Augen wachsen, ruft Gunter auf den Plan, den Hauptmann der Schlammringwache. Die Spur führt zum Gastwirt Woulf, dem Aschling Rami und der jungen Diebin namens Kröte. Gemeinsam mit der Todesmagierin Nasiima beginnt Gunter zu ermitteln. Als noch mehr Leichen auftauchen, wird ihm klar, dass ausgerechnet seine Hauptverdächtigen ihm helfen können, das Geheimnis der Toten aufzudecken. Doch kann er ihnen trauen, oder ziehen sie ihn nur noch tiefer hinunter in den Schlamm der Grube?
(Text & Cover: ©FischerTOR, Foto: ©N.Eppner)

Was für ein spannender erster Teil der Reihe "Minen der Macht", die ein Gemeinschaftsprodukt fünf bekannter und beliebter Autor*innen ist, die sich "Fünf Federn" nennen und aus Mira Valentin, Bernhard Hennen, Sam Feuerbach, Greg Walters und Torsten Weitze bestehen. Ich habe bisher nur Bücher von Mira Valentin und Bernhard Hennen gelesen, was für mich der Grund war zum Fantasyroman zu greifen, bin aber extrem begeistert wie nahtlos sich die einzelnen Abschnitte zusammenfügen. Ich weiß nicht welche Figuren von den mir bekannten Schreibenden erdacht wurden und welche von den anderen drei Autoren.

Eingebettet ist die Geschichte der verschiedenen Charaktere, die eine*r interessanter als der/die andere, in das Setting einer alten Minenstadt, die auf mich düster und dreckig wirkt, aber auch über einen Stadtteil verfügt, in dem es schillernd und gehoben zugeht. Ob es dort sicherer ist, ist noch nicht klar, denn die Toten, von denen es immer mehr werden, entstammen verschiedener Gesellschaftsgruppen und geben damit erstmal kein Motiv für die Tat her.

Ihnen gemeinsam ist allerdings, dass ihnen Getreide entwächst, das auch nach ihrem Tod noch lebendig erscheint und das definitiv irgendwie magisch sein muss. Daher gelangt Guter, Hauptmann der Schlammringwache auch direkt nach seinem Verdacht auf Gastwirt Wulf, der Getreide Mahzeiten verkauft, zu Aschling Rami, der verbotenerweise Magie anwendet. Allerdings ist auch Todesmagierin Nasiima, wie der Name schon sagt, in der Lage Magie zu nutzen. Sie alle, inklusive Diebin Kröte, stehen auf der Liste der Verdächtigen, und sie alle versuchen etwas zu verbergen. 

Ich mag den Weltenaufbau, aber noch viel mehr mag ich die Figuren. Sie haben viele Ecken und Kanten, gehen nicht gerade offen und freundlich auf ihre Mitmenschen zu und sind trotzdem auf ihre ganz eigene Art charmant. Die gute Handwerkskunst der Fünf Federn wird hier so deutlich sichtbar wie beim spannenden Aufbau der Handlung. Kapitel um Kapitel habe ich verschlungen. Der Sprung von einer zur anderen Figur trägt ihr übriges dazu bei, dass ich unbedingt wissen wollte, was ihnen als nächstes passiert. Ich bin so sehr gespannt, welche Geheimnisse sie tragen und daher ganz glücklich darüber, dass der zweite Band in Kürze - Ende Oktober - erscheinen wird. Auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass die Fünf Federn mich noch weiter auf die Folter spannen werden, bin ich mir ziemlich sicher, dass es wieder einige sehr lesenswerte und fesselnde Ereignisse geben wird.

Buchinfo:


FischerTOR (2023)
464 Seiten
Paperback 18,00 €


Rezensionen: ©2023, Nanni Eppner