20.12.11

Dash & Lilys Winterwunder - Rachel Cohn / David Levithan




KLAPPENTEXT:

Drei Tage vor Weihnachten entdeckt der sechzehnjährige Dash in einer Buchhandlung ein rotes Notizbuch, in dem ein Mädchen namens Lily den Finder zu einem wundersamen Such- und Find-Spiel auffordert – vorausgesetzt, dieser ist jugendlich, männlich und nicht schwul. Dash lässt sich auf das Spiel ein, doch er spielt es nach seinen Regeln...
Was folgt ist ein Katz-und-Maus-Spiel, bei dem sich Dash und Lily abwechselnd durchs weihnachtliche New York schicken, und bei dem sie sich näherkommen, ohne sich jedoch zu begegnen. So sehr sie beide den unbändigen Wunsch verspüren, sich kennen zu lernen, so sehr macht ihnen die Vorstellung, sich live und leibhaftig gegenüber zu stehen, Angst. Und so zögern sie ihr erstes Treffen beinahe zu lange hinaus...

ZUM AUTOR:

(Quelle: randomhouse)
Rachel Cohn & David Levithan sind beide renommierte Jugendbuchautoren und seit Langem miteinander befreundet. Sie lebt in New York City, er auf der anderen Seite des Hudson River in Hoboken/New Jersey. Nach ihren Erfolgstiteln „Nick & Norah – Soundtrack einer Nacht“ (nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis) sowie "Naomi und Ely" ist dies ihre dritte Manhattan 
Lovestory. 

EIGENE MEINUNG:

Geht es euch in der Vorweihnachtszeit so wie mir? Ist euch dann manchmal alles zu süß, zu bunt und zu klebrig? Vor allem Geschichten, Bücher oder Fernsehfilme? Dann ist „Dash und Lilys Winterwunder“ genau das richtige für euch. Denn Rachel Cohn und David Levithan erzählen in ihrem neusten, weihnachtlichen Jugendroman eine tolle Geschichte, die zwar niedlich, aber nicht zu süß und schon gar nicht klebrig ist, obwohl es sich um die Liebesgeschichte zweier Jugendlicher zur Weihnachtszeit handelt.

Das liegt vor allem an den beiden Protagonisten Dash und Lily. Sie sind alles andere als die üblichen Helden jugendlicher Lovestorys. Dash ist ein bisschen grummelig, mag Weihnachten nicht so gern - was allerdings seinen Grund hat - , ist intellektuell und damit sehr anziehend. Er liest Bücher, die man sonst eher nicht im Regal eines 17-jährigen findet und treibt sich in seiner Freizeit gerne in Buchhandlungen herum. Am liebsten bei „Strand“ einer dieser Buchhandlungen, in denen die Verkäufer sehr lässig sind und den Umgang mit dem Kunden meiden. Dort entdeckt er auch das kleine Notizbuch, das Lily versteckt hat.

Lily ist wie eine Pfeffernuss – ironisch, witzig, sexy, schlagfertig. (S.69) Sie hat einen eher verdrehten Humor, rügt Dash aber des öfteren für seinen Sarkasmus und für mich hat sie ein bisschen den verrückten Charme einer Pippi Langstrumpf. Ich liebe ihre Wortspiele!! Ein unnormales Mädchen zu sein war viel cooler. (S.69)

Lily lässt sich also auf der Suche nach ihrem ersten Kuss ein Spiel einfallen. Eine Art Schnitzeljagd, bei der es gilt anhand ausgefeilter Fragen und Anforderungen, den richtigen Partner heraus zu filtern. Immer abwechselnd schreiben Dash und Lily kleine Aufgaben in das Buch. Dabei kommen sie sich gefühlsmäßig immer näher, obwohl die räumliche Trennung zwischen ihnen immer noch besteht. Nach und nach erzählen sie sich ihre Ängste, Träume und Erlebnisse aus ihrem Leben, die sie sowohl positiv, als auch negativ beeinflusst haben.
Auf ihrer Schatzsuche erfahren beide, was Liebe und Verliebtsein bedeutet. Dabei macht jeder für sich eigene Erfahrungen mit den Facetten der Liebe, die sowohl schöne Dinge beinhaltet, aber auch manches Fettnäpfchen bereit hält.

Das Ende des Buches ist keine Überraschung, doch der Weg dahin ist spannend, lustig und hält jede Menge Überraschungen bereit. Der Leser trifft auf Charaktere, die er mal mehr mal weniger mag und begegnet Dingen, die mal traurig und mal fröhlich sind. 

Rachel Cohn und David Levithan schreiben in einer locker leichten und fröhlichen, manchmal etwas zu jugendlichen, aber doch sehr unterhaltsamen Art und lassen mich mit Freuden auf eines ihrer anderen Bücher blicken, die ich schon seit geraumer Zeit auf meinem Wunschzettel habe und vielleicht aufgrund des Vergnügens, dass Dash und Lily mir bereitet haben, bald von dort befreien werde.

FAZIT:
Dash und Lilys Winterwunder“ hat alles was eine gute Weihnachtsgeschichte braucht: Fröhlichkeit, ein bisschen Traurigkeit, Mitgefühl, Menschlichkeit, Freundschaft, Familie und Wärme. Mit pfiffigen Charakteren und witzigen Ideen ist es Rachel Cohn und David Levithan gelungen mich in der Vorweihnachtszeit zum Schmunzeln zu bringen. 

BUCHINFO:


cbt (Oktober 2011)
320 Seiten
Paperback Klappenbroschur
12,99 €
Originaltitel: Dash and Lily's book of Dares
Übersetzung: Bernadette Ott

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22.08.11

Nobody knows - Amanda Taylor

KLAPPENTEXT:
Von einer, die losging, sich mit 13 Jahren an den eigenen wunderschönen langen Haaren aus dem Sumpf ihrer Kindheit zu ziehen. Jessica wächst auf, unheimlich frei, unheimlich abenteuerlich, aber in erster Linie unheimlich. Es ist keine Zeit für Kinderspiele, da die Erwachsenen ihre Spiele mit den Kindern spielen. Doch Jessica lässt sich ihre Kindheit nicht stehlen, mit all ihrer Phantasie erkämpft sie sie zurück.
ZUM AUTOR:
Amanda Taylor ist das Pseudonym einer jungen Amerikanerin. „Nobody knows“ ist ihr erstes Buch.
EIGENE MEINUNG:
Noch nie habe ich ein Buch gelesen, das so viele unterschiedliche und sehr extreme Gefühle bei mir ausgelöst hat. „Nobody knows“ schockiert, berührt, bringt mich zum Lachen und zum Weinen, macht traurig und glücklich.
Es ist ein Buch der Kontroverse. Ich habe es so gern gelesen, dass ich es am liebsten nicht mehr aus der Hand gelegt hätte. Mir stellte sich allerdings die Frage: Kann ich ein Buch so sehr mögen, obwohl darin so viel Gewalt und schreckliche Taten geschehen? Kann man sagen man hat ein Buch gern gelesen, in dem Kinder vergewaltigt und Mütter verprügelt werden? Und das nach einer wahren Geschichte geschrieben wurde? Oh ja, man kann und man kann auch zurecht sagen: Der Autorin ist damit etwas unglaubliches gelungen.
Jessica ist das dritte Kind einer jungen Frau, die schon mehrmals verheiratet war, in ihrer Freizeit Gras raucht und dazu neigt sich prügelnde Freunde zu suchen. Oft sind sie und ihre beiden Geschwister auf sich allein gestellt.
Jessica erzählt uns die Geschichte aus ihrer Sicht, was dem Buch eine besondere Note gibt, denn der Autorin ist es wirklich gut gelungen sich in die Protagonistin hinein zu versetzen ohne, dass es künstlich oder gespielt wirkt. Sehr authentisch betrachten wir also die kleine, grausame Welt des Trailer Parks in dem sie wohnen, aus Jessicas Augen. Gekonnt setzt Amanda Taylor eine Naivität ein, die manchmal sehr niedlich wirkt, aber auch manchmal sehr betroffen macht. Nicht selten dachte ich: Warum erklärt das denn niemand dem Kind? Mit Hilfe dieser Naivität gelingt es der Autorin den Leser noch mehr zu berühren und auf die Missstände hinzuweisen, mit denen sich die Kinder aus Jessis Familie, aber auch die der Gegend, auseinandersetzen müssen. Diese Naivität ist es aber auch, die uns dazu bringt die Freuden kleinen Dinge zu entdecken. Wie wenig materiell schöne Dinge sein können und wie wichtig, gerade für Kinder, Zuneigung und Geborgenheit sind.
Und obwohl es aus der Sicht eines Kindes geschrieben wird, das sehr naiv ist, ist es sprachlich sehr sehr gut. Dieses Stilmittel schmälert die Qualität der Schreibe kein Stück.
Es war sehr schockierend zu lesen, wie die Mädchen in diesem Buch immer wieder an falsche Männer geraten und Erfahrungen machen müssen, die man niemandem wünscht. Und obwohl es eigentlich schrecklich war, war es auf der anderen Seite auch faszinierend, wie gut die Autorin dargestellt hat, wie schnell man in die falschen Kreise gerät, wie leicht es ist Kinder zu beeinflussen, zu verführen und zu bestechen. Ihnen Angst zu machen und sie in die gewünschte Richtung zu lenken. Ganz besonders sticht hierbei heraus wie alltäglich manche Dinge werden, die einfach nur schockierend und schrecklich sind. Wie schnell Taten legalisiert werden, weil sie zum Alltag gehören.
Doch jede kleine Freude, die Jessica erlebt, ob es ein besonders schöner Tag mit ihren Geschwistern war oder der Ritt auf einem Pony, lässt das Herz des Lesers höher schlagen. Sie kann dann so euphorisch sein und freut sich über Kleinigkeiten, die manch anderer für selbstverständlich hält.
Jessica ist eine ganz wundervolle Protagonistin. Obwohl sie sich nichts sehnlicher wünscht als einen Dad und jede Menge echt miese Erfahrungen machen muss, will sie immer alles recht machen und liebt ihre Familie über alles. Es geht so eine Wärme von ihr aus, dass sich diese direkt auf den Leser überträgt. Dies bedeutet allerdings, dass es einem fast das Herz bricht, wenn ihr etwas zu stößt oder sie sich für Dinge die Schuld gibt, für die sie eindeutig nichts kann, was daran liegt, dass sich einfach keiner die Mühe macht ihr Werte zu vermitteln und beizubringen was Recht und Unrecht ist. Leider gerät sie auch viel zu oft an die falschen Leute.
Auf der anderen Seit habe ich aber auch fast vor Glück geweint, als sie ins Basketballteam aufgenommen wurde oder andere tolle Dinge erlebt, die ihr widerfahren, weil sie ein tolles Mädchen ist, das immer alles gibt und ein unglaublich großes Herz hat.
FAZIT:
„Nobody knows“ ist ein Buch wie es zuvor noch keines gegeben hat. Es ist ein Buch kontroverser Gefühle, mit einer Protagonistin, so zauberhaft, mutig und herzlich, das man kaum glauben kann, was sie alles durchleidet. Es ist ein Buch, das ich jedem empfehlen kann, der stark genug dafür ist etwas ganz besonderes zu lesen.

20.08.11

Zwei an einem Tag - David Nicholls



9783036955421_hiKLAPPENTEXT:
Es ist der 15. Juli 1988 und Emma und Dexter, beide zwanzig, haben sich gerade bei der Abschlussfeier kennengelernt und die Nacht zusammen durchgemacht. Am nächsten Morgen gehen beide ihrer Wege. Wo werden sie an genau diesem Tag ein Jahr später stehen? Und wo in zwanzig Jahren? Werden sich die beiden, die einander niemals vergessen können, weiterhin immer gerade knapp verpassen?

ZUM AUTOR:
David Nicholls wurde 1966 geboren, war Schauspieler und Drehbuchautor. „Zwei an einem anderen Tag“ ist nach „Keine weiteren Fragen“ und „Ewig Zweiter“ sein dritter Roman, wurde, wie die beiden Vorgänger auch, verfilmt und läuft derzeit in den deutschen Kinos an.
EIGENE MEINUNG:
Schon vom ersten Moment an mochte ich Emma und Dexter. Sie eine Kämpfernatur, die sich für Ideale einsetzt und weiß was sie will, er eine Art Lebemann, charmant und liebenswert, obwohl das begünstigte Söhnchen einer reichen Familie. Zwei, die unterschiedlicher kaum sein könnten, was ab und an auch in mehr oder weniger starken Streitigkeiten zum Ausdruck kommt. Und dennoch können sie irgendwie auch schlecht ohne einander, weshalb sie eine Freundschaft entwickeln, die so manchen neidisch werden lässt.
Beide sind sehr wortgewandt und klug, etwas sarkastisch und mit einer guten Portion Humor ausgestattet, was vor allem die Dialoge der beiden zu echten Highlights des Buches werden lässt.
Die Grundidee des Buches ist die Basis für eine gute Geschichte, die vom Autor sehr lesenswert umgesetzt wurde. Die beiden auf ihrem Lebensweg zu begleiten, zu sehen, wie sie sich verändern und entwickeln, ist als ob man dazu gehören würde, löst beim Leser so manch Freud und Leid aus. Der 15. Juli war auch für mich wie ein Jahrestag, an dem ich alte Freunde wiedertraf, die mir aus ihrem Leben berichteten.
Dabei können wir beobachten, wie sie ihre Ziele und sich selbst mal mehr mal weniger aus den Augen verlieren, wie sie positive und negative Erfahrungen in ihrem Leben sammeln, welchen Idealen sie nachjagen und welchen sie treu bleiben und welche Kraft ihre Freundschaft zum jeweiligen Zeitpunkt hat.
Besonders gut gefiel mir, dass die Geschichte relativ realitätsnah geblieben ist. Es geschehen Dinge, die auch im „echten Leben“ hätten geschehen können. Es wird nichts beschönigt, die Protagonisten müssen auch mal schwierige Zeiten durchleben.
Natürlich war ich manchmal ein bisschen genervt davon, dass die beiden so oft aneinander vorbeigeredet haben und es so oft äußere Umstände gab, die dafür sorgten, dass sie in bestimmten Situationen einfach nicht zueinander finden konnten und ich dachte oft: „Oh man, jetzt sicher wieder noch nicht, immerhin sind es noch 200 Seiten“, aber die Umstände, die dazu führten waren niemals abgedroschen oder langweilig.
Die Schreibe des Autors ist sehr schön, umfangreich und unterhaltsam. Das Buch liest sich zwar nicht so super schnell, wie manch anderes, aber das hat in erster Linie damit zu tun, dass es sprachlich wirklich gut und inhaltlich sehr vollgepackt ist.
FAZIT:
Eine Geschichte, die mir zwar nicht nachhaltig im Gedächtnis bleiben wird, da sie nichts außergewöhnliches ist, die aber dennoch sehr gut unterhält und beim Lesen sehr viel Freude bereitet. Es war mir ein Vergnügen Emma und Dexter kennen zu lernen und an ihrer Freundschaft teilnehmen zu dürfen.
BEWERTUNG:
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BUCHDETAILS:
  • Taschenbuch: 544 Seiten
  • Verlag: Heyne Verlag (14. März 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • 9,99 €
  • ISBN-10: 3453811844
  • ISBN-13: 978-3453811843
  • Originaltitel: One Day

13.08.11

Ein Kuss ist ein ferner Stern - Alexander Rösler



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KLAPPENTEXT:

Manche Gedanken lassen sich gut schneiden, wie Papier. Andere sind hart wie Alabaster. Der Gedanke an das Mädchen vom Strand ist ein unendlicher Alabastergedanke – für August, der nicht lügen kann, nichts in Gesichtern liest und für den Berührung eine Kröte auf der Haut ist. Ein Zufall wirft sein geregeltes Leben aus der Bahn. Und konfrontiert August mit einem Gefühl, das völlig neu für ihn ist


ZUM AUTOR:

(Quelle: Arena , weil die Autorenbeschreibung im Buch einfach so nett und lustig ist, dass ich nicht anders konnte, als sie wörtlich zu übernehmen)

Alexander Rösler wuchs in den Siebzigerjahren in einer hessischen Provinz auf, besuchte die Gesamtschule zwei Dörfer weiter und wurde beim Fußballspielen meistens ins Tor gestellt.
Die Entscheidung für ein Medizinstudium kam per Post. Heute lebt Alexander Rösler mit Frau und Kindern in Hamburg und arbeitet als Geriater und Neurologe im Krankenhaus. Seit 1999 schreibt er nebenbei erfolgreich Bücher für Jugendliche.
EIGENE MEINUNG:
„Ein Kuss ist ein ferner Stern“ ist so ein wundervolles Buch, dass ich gar nicht genau weiß, ob ich mit meinen Worten das wiedergeben kann, was die Geschichte und seine Charaktere bei mir ausgelöst haben.
Als August Freya, das Mondsteinmädchen, trifft, wirft dies sein ganzes geregeltes Leben aus der Bahn. Bisher hatte er für als seine Regeln, sein System. Morgens 6.30 Uhr frühstücken, abends 22.30 Uhr schlafen. Davon lässt er sich durch nichts abbringen. Auch nicht durch Auftritte seiner Band, in der er Kontrabass spielt. Dann muss er halt vor schlafen. Hauptsache er unterschreitet nicht die Anzahl der Stunden, die er in der Regel schläft. Dann rechnet er genau aus, wann er ins Bett muss um ausreichend vor zu schlafen. Rechnen ist für ihn überhaupt kein Problem. Er liebt Zahlen. Er lebt sie. Sieht sie förmlich vor seinen Augen.
Als er Freya trifft nützen ihm seine Rechenkünste nichts, denn auf einmal sieht er sich ganz neuen Dingen gegenüber. Und auch sein Körper reagiert völlig unerwartet. Er muss immer und immer wieder an sie denken, würde sie gern wieder sehen. Und plötzlich muss er sich sogar Gedanken über Küssen machen...
„Ein Kuss ist ein ferner Stern“ wird aus drei Perspektiven erzählt. Zunächst führt uns Rudi, der Augusts bester Freund ist, in die Geschichte ein. Er ist Augusts rechte Hand, sein Begleiter und Unterweiser in allen Lebenslagen. Er erklärt ihm das Leben, nimmt ihn mit ins Fitnessstudio, in die Bar und vor allem gibt er auf ihn acht.
Von Rudi bekommt August Schreibaufgaben, die ein weiterer Teil der Geschichte sind. Zunächst sind es nur ein paar zusammengestückelte Gedanken. Er schreibt alles auf, was ihm in den Kopf kommt, doch nach und nach nehmen sie immer mehr Form an und werden zu Tagebuch ähnlichen Einträgen.
Den kleinsten Teil der Geschichte machen Freyas Einträge auf einem USB Stick aus. Auch sie berichtet von ihrer Begegnung mit August, aber auch von ihrer Beziehung zu Ben, der aber eher normal ist und nicht so außergewöhnlich wie August.
Die Charaktere sind das Herzstück des Buches. Sie sind so facettenreich, jeder für sich bis ins kleinste Detail heraus gearbeitet, egal wie bedeutend oder unbedeutend ihre Rolle in der Geschichte ist. Von Augusts Mutter, die des Lebens im kleinen Imbiss mehr als überdrüssig ist, bis hin zu Freyas Wachhund Alberich, der Einbrecher wohl ins Haus, aber nicht wieder hinaus lässt.
Der wundervollste von allen ist jedoch August. Er lebt in seiner eigenen Welt, hat einen ganz besonderen Blick darauf und scheint ein wenig autistisch zu sein. Er ist ein Genie, hat aber Angst vor Berührungen. Bei ihm ist alles etwas anders als im Normalfall und er bastelt sich gern aus alten Wörtern neue. Ich liebe seine Wortkreationen und seine Gedankengänge. Eine meiner Lieblingsszenen ist: Kojo und Rudi gehen mit ihm in eine Bar, damit Kojo ihn im Umgang mit Frauen unterrichtet. Dazu gibt es zwei, drei Gläser Alkohol...ach lest am besten selbst. Ich sag nur so viel: Der Abend endet mit dem Satz: „Hallo, Luderbürste!“
Nicht nur August selbst, sondern auch die Freundschaft zwischen ihm und Rudi, das sanfte Kennenlernen zwischen ihm und Freya, der zaghafte Versuch erwachsen zu werden, in einer Welt, die sich nicht berechnen lässt und nicht Augusts Vorstellungen entspricht, trifft mitten in die Seele des Lesers und wärmt einem das Herz.
Sprachlich exakt abgestimmt und so bildlich geschrieben, dass ich alles um mich herum vergaß und das Gefühl hatte neben August auf dem Ast zu sitzen oder bei Heidi in der Imbissbude zu stehen. Ich muss zugeben, dass mir der Autor Alexander Rösler bis dato gänzlich unbekannt war, nun aber auch seine anderen Bücher auf meiner Wunschliste stehen.
FAZIT:
Eine Geschichte, so schön wie ihr Titel, so entzückend wie das Cover des Buches, ein Gesamtpaket das hält was es verspricht und noch vielmehr darüber hinausgeht, seinen Leser bezaubert, berührt und beglückt.
Ich musste das Buch in einem Rutsch durchlesen, konnte es nicht weglegen, bin nun traurig und glücklich zugleich. Traurig, weil August nun wieder aus meinem Leben verschwunden ist und glücklich, weil ich seine Geschichte von nun an immer in meinem Herzen habe.
BEWERTUNG:
Kuh 5
BUCHDETAILS:
  • Gebundene Ausgabe: 216 Seiten
  • Verlag: Arena (Juni 2011)
  • 12,99 €
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3401065378
  • ISBN-13: 978-3401065373

12.08.11

Der Sohn der Schatten - Juliet Marillier



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KLAPPENTEXT:

Die junge Kräuterkundige Liadan besitzt eine besondere Gabe: Sie kann nicht nur den Körper heilen, sondern auch Geist und Seele. Doch nun scheint es an ihr zu sein, weit mehr als das zu tun – denn das Schicksal ihrer Heimat Sevenwaters hängt von ihr ab. Hin- und hergerissen zwischen den Befehlen des alten Feenvolks und dem Wunsch, ihren eigenen Gefühlen zu folgen, muss Liadan eine schicksalsträchtige Entscheidung treffen …
ZUR AUTORIN:
Juliet Marillier wurde 1948 in Neuseeland geboren. Ihre Eltern stammen ursprünglich aber aus Schottland und Irland. Wahrscheinlich der Grund, warum sie sich schon seit frühester Kindheit für keltische Musik und irische Geschichte begeistert. "Die Tochter der Wälder" war ihr allererstes Buch und verhalf ihr zu internationalem Durchbruch.
EIGENE MEINUNG:
Ich schließe mein Buch, habe Gänsehaut und Tränen in den Augen...
Denn "Der Sohn der Schatten" ist so traurig schön wie sein Vorgänger "Die Tochter der Wälder". Sehr ähnlich und doch so unterschiedlich erzählen sie die Geschichte der Bewohner von Sevenwaters, die ganz besondere Menschen sind und in einem sensiblen und ganz besonderen Verhältnis zu ihrem Umfeld, der Natur und dem Wald stehen. Beeinflusst durch das alte Volk, eingewoben in Dinge, die man Schicksal nennt und die den Lauf des Lebens negativ oder positiv beeinflussen.
Seit Sorcha gemeinsam mit dem Roten nach Sevenwaters zurückgekehrt ist sind etwa 19-20 Jahre vergangen. Gemeinsam mit Sorchas Bruder Liam leben sie auf Sevenwaters, haben drei bezaubernde Kinder, sind glücklich, alles scheint gut. Doch das alte Volk ruht nicht und hat so seine eigenen Pläne mit den Erben von Sevenwaters.
Von den drei Kindern, die aus der starken Liebesbeziehung zwischen Sorcha und dem Roten entstanden sind, hat eine Tochter die Gaben ihrer Mutter geerbt. Liadan ist ein würdige Nachfolgerin, die nicht nur über Sorchas Fähigkeiten zu heilen verfügt, sondern auch noch über die Kräfte ihrer Onkel verfügt. Der Gabe zu sehen. Außerdem kann sie per Gedanken mit ihrem Zwillingsbruder Sean kommunizieren, zu dem sie eine sehr enge Bindung hat.
Als sie am wenigsten damit rechnet trifft sie auf einen Mann, der stark und unnahbar wirkt und doch scheint es so, als ob sie eine besondere Bindung zu dem Unbekannten hat, die über alles weltliche hinausgeht. Tief dringt sie in sein Inneres ein, unter die Schale des allzu rauen Kerns und entdeckt eine Seele, die verletzt und verstört wurde. Einen Mann, der stark und schützend ist und dennoch aus so vernarbten Erinnerungen, dass Liadan Angst hat ihn zu zerbrechen, wenn sie unter seiner Oberfläche kratzt.
Ihr Schicksal scheint miteinander verbunden, denn ihre Wege führen immer wieder zueinander, obwohl sie mit Opfer, Schmerz und Gewalt gezeichnet sind.
Wie auch schon mit ihrem ersten Band der Sevenwaters Saga hat mich auch das zweite Buch der Reihe sehr begeistert. Die Mischung aus alten Sagen, Liebesgeschichte und historischer Szenerie, verbunden mit einem besonderen Verhältnis zur Natur, hat mich auch hier wieder mitgerissen.
Und obwohl ich kein Fan von Liebesgeschichten bin, kann ich von Juliet Marilliers Erzählungen nicht genug kriegen. Denn jeder kann nur davon träumen, seinen Seelenpartner zu finden. Einen Menschen, der einen ohne Worte versteht und der bedingungslos liebt.
Aber auch Abenteuer und Heldentum kommen hier nicht zu kurz. Begeistern und fesseln. Und besonders schön ist so eine Familiengeschichte, wenn man dabei auf alte Bekannte trifft, mit ihnen lebt, leidet und hofft...
FAZIT:
Wie auch der erste Band, hat mich dieses Buch mehr als gefangen genommen. Während des Lesens lebe ich regelrecht in Sevenwaters. Habe das Gefühl, es besteht ebenso eine Verbindung zwischen Liadan und mir, wie zwischen ihr und ihrem Bruder Sean. Juliet Marillier versteht es mich so sehr zu fesseln wie Liadan ihre Zuhörer, wenn sie ihre alten Geschichten zum besten gibt.
BEWERTUNG:
Kuh 5
BUCHDETAILS:
  • Taschenbuch: 704 Seiten
  • Verlag: Knaur TB (2. Mai 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • 10,99 €
  • ISBN-10: 3426509075
  • ISBN-13: 978-3426509074
  • Originaltitel: Son of Shadows
REIHENINFO:
Die Tochter der Wälder
Der Sohn der Schatten
Das Kind der Stürme
Die Erben von Sevenwaters

09.08.11

Inside the Cage - Matt Whyman



9783407742506KLAPPENTEXT:
Ein Gefangenenlager am Polarkreis. Schwerverbrecher, Terrorverdächtige, Serienmörder und mittendrin – Carl. Brutale Verhöre, unmenschliche Bedingungen. Doch Carl ist überzeigt, dass er unschuldig ist. Er will diesem Albtraum ein Ende machen und fasst einen riskanten Entschluss: Flucht...
ZUM AUTOR:
Matt Whyman lebt mit seiner Frau und seinen vier Kindern in West Sussex, UK. Er hat einen Master in kreativem Schreiben und ist bekannt durch seine Arbeit für verschiedene bekannte Zeitschriften für Jugendliche. Er hat bereits mehrere Bücher für Erwachsene und Jugendliche geschrieben.
EIGENE MEINUNG:
Wer dieses Buch in die Hand nimmt sollte sich für den Rest des Tages nichts vornehmen., denn bevor man nicht auch die letzte Seite verschlungen hat, kann man es einfach nicht wieder weglegen!!
Carl ist eigentlich ein Jugendlicher, der sich für das Lösen von verzwickten Sachen interessiert. Um dieses Hobby auszuleben wird er zum Hacker. Auf sogenannten Messageboards tauscht er sich mit anderen Jugendlichen darüber aus, welche Firewalls er durchbrochen hat und wie schnell er schwierige Programme geknackt hat. Eines Tages wagt er sich jedoch an ein Sicherheitssystem, durch das vor ihm noch nie jemand gekommen ist. Nie hätte er gedacht, dass eine simple Spielerei, ein einfacher Vergleich von Leistung unter Skriptkiddies, derartige Folgen nach sich zieht...
Auf keiner der fast 400 Seiten wurde mir langweilig. Ganz im Gegenteil. Der Autor hat mich gepackt, in die Geschichte hineingezogen und gefesselt. Mit jeder Menge überraschenden Wendungen zieht er die Spannungskurve dermaßen in die Höhe, dass „Inside the Cage“ zu einem wahren Pageturner wird.
Dabei geht er ohne jegliche Rücksicht auf seine Charaktere vor. Teilweise brutal und schonungslos sind sie Gewalt und Intrigen ausgesetzt. Werden in Gefahren gebracht, die mir einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen ließen. Nichts für schwache Nerven und sanfte Gemüter.
Hier ließe sich als einziger kleiner Kritikpunkt anbringen, dass manche Situationen eigentlich ein bisschen überzogen sind, dafür, dass sie einem Teenager passieren. Aber dies ist wirklich nur ein winzig kleines Manko über das man gut hinweg sehen kann, weil es auch einfach in der Spannung des Buches untergeht.
Ein ganz großer Pluspunkt des Buches ist, dass es sowohl Mädchen als auch Jungs anspricht. Der Markt für Bücher, die auch Jungen begeistern können ist ja nicht so sehr groß. „Inside the Cage“ gehört definitiv zu den Büchern, die nicht nur mit Spannung sondern auch einer sehr gut durchdachten Handlung überzeugen, die einige Überraschungen und verzwickte Geschehnisse bereit hält.
Sprachlich war ich absolut begeistert von Matt Whyman. Bildlich, abwechslungsreich und packend hat er einen Jugendthriller geschrieben, der dieser Bezeichnung alle Ehre macht. Ich hoffe er bleibt nicht nur dem Schreiben, sondern auch dem Genre treu, denn er ist eine echte Bereicherung gerade für männliche jugendliche Leser.
FAZIT:
Ein fesselnder und Action geladener Roman, der seine Leser mit einer Geschichte packt, die Nerven aufreibend ist und begeistert.
BEWERTUNG:
Kuh 45
BUCHDETAILS:
  • Broschiert: 380 Seiten
  • Verlag: Beltz; Auflage: 1 (18. Juli 2011)
  • 8,95 €
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3407742509
  • ISBN-13: 978-3407742506

04.08.11

Sommerhit - Tom Liehr



image_1_11303KLAPPENTEXT:
Falk Lutter ist vierzehn, etwas blauäugig und zu dick, als er 1980 mit seiner Familie nach einem Balaton-Urlaub in den goldenen Westen flieht. Doch nur er und seine Mutter kommen auch an. Und was der Dresdner Junge dort erlebt, ist ein Kulturschock: Cool sein ist die Devise seiner neuen West-Berliner Mitschüler – eine Coolness, die während der Abi-Abschlussfahrt in ein Drama mündet. Und "Cool sein" heißt auch sein Sommerhit, der in den 90er Jahren die Tanzflächen rockt. Zwanzig Jahre später kommt es dann zum Klassentreffen. Falk nennt sich jetzt Martin Gold und ist ein Star, der weiß, was er will, und den niemand mehr so richtig auf dem Schirm hat. Der Tag der Abrechnung ist gekommen.
ZUM AUTOR: (Quelle: Rütten&Loening)
Tom Liehr, geboren 1962 in Berlin, war Redakteur, Rundfunkproduzent und DJ. Seit 1998 Besitzer eines Software-Unternehmens. Er lebt in Berlin. Bislang erschienen seine Romane "Radio Nights", "Idiotentest", "Stellungswechsel", "Geisterfahrer" und "Pauschaltourist".
EIGENE MEINUNG:
Wie vermutlich einige andere auch, wurde ich zunächst von Cover und Titel des Buches etwas in die Irre geleitet und erwartete ein fröhliches Sommerbuch. Liest man den Klappentext kann man eigentlich nicht auf so falsche Gedanken kommen, doch der Text auf der Rückseite des Buches ist da nicht so eindeutig.
Obwohl ich also ganz falsche Erwartungen in das Buch gesetzt hatte, wurde ich nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil. Kaum ein locker leichtes Sommerbuch hätte mich so mitziehen können, wie "Sommerhit" es getan hat.
Das liegt vor allem an der Schreibe des Autors, den ich zwar so vom Hören-Sagen kannte, von dem ich aber noch nie etwas gelesen hatte. Ich muss zugeben, ich hatte auch ihn etwas unter der Kategorie der lustigen deutschen Autoren abgespeichert, was wiederum ein Fehler war.
Seine Schreibe ist bildgewaltig, facettenreich und obwohl es keine Geschichte mit unerwarteten Überraschungen ist, ist es Tom Liehr gelungen mich so zu fesseln, dass ich das Buch in zwei Tagen durchgelesen hatte.
Der Autor verarbeitet in seinem Buch gleich zwei Themen, die mich auch im Nachhinein zum Nachdenken angeregt haben. Zum einen geht es um die DDR, die Machtstrukturen dort, Geheimnisse und Spielchen, die mit den Bewohnern gespielt wurden. Prägend ist hier vor allem mit welcher Naivität gerade auch Falks Eltern an die Sache gehen. Nur das Ziel vor Augen nach Westdeutschland überzusiedeln, mit dem Hintergedanken dort ein besseres Leben zu führen ohne zu Hinterfragen. Eine Naivität, die vielleicht sogar ein bisschen typisch ist, für die Menschen, die in der DDR lebten. Ich weiß es nicht genau und will mich da auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, denn es besteht die Möglichkeit, dass sie gar keine andere Wahl hatten, als das hinzunehmen, was man ihnen vorgegeben hat. Sei es nun in Bezug auf alltägliche Dinge, wie z.B. Musik, Lebensmittel etc. oder aber in Hinblick auf Ausbildung, Arbeit usw. Eigentlich eine Tatsache, die ich mir, als im Westen, sowohl geographisch als auch zeitlich fernab der DDR aufgewachsen, nur sehr schwer vorstellen konnte, die in "Sommerhit" aber interessant und spannend umgesetzt wurde. Ich musste direkt gestern mal eine Doku über den Mauerfall anschauen...
Das zweite große Thema ist Macht an sich. Wer hat Macht? Wie kommt es zu Macht? Was macht Macht aus? Und, muss man Macht immer ausnutzen? Ein Thema, das im kleinen Kreis beginnt (Schule, Cliquen) und sich auf große Geschehen ausweiten kann (2. Weltkrieg). Egal in welchem Ausmaß die Ausnutzung der eigenen Macht stattfindet, das Ergebnis bleibt immer gleich. Menschen werden unterdrückt, schikaniert und manch einer ist nicht stark genug, dies zu ertragen. Ich bin immer wieder geschockt, in welche Situationen Menschen durch das gedankenlose handeln anderer getrieben werden können. Wie fesselnd Gruppenzwang sein kann, wie verwerflich auch mitlaufen sein kann und wie sehr manche Menschen ihre Machtpositionen ausnutzen. Zum Glück kann sich manchmal das Blatt wenden....Ob man dies allerdings ausnutzen sollte, wenn man selbst auf einmal in der "oberen Position" ist und über Macht verfügt, ist die andere Frage...
FAZIT:
Ein lesenswertes Buch, das nicht nur ausgesprochen fesselnd unterhält, sondern auch sehr zum Nachdenken und vor allem Überdenken der eigenen Handlungen anregt. Sprachlich so überzeugend, dass ich dringend auch andere Bücher des Autors lesen muss.
BEWERTUNG:
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BUCHDETAILS:
  • Broschiert: 400 Seiten
  • Verlag: Rütten & Loening; Auflage: 1 (2. Juli 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • 16,99 €
  • ISBN-10: 3352008140
  • ISBN-13: 978-3352008146

EXTRAS:

Zu diesem Buch gibt es eins meiner Lieblingsextras: Eine Playlist !! Unbedingt reinhören und über Musik freuen, die nicht dem Mainstream entspricht und das Buch sehr schön begleitet.

Vor meinen Augen - Alice Kuipers



u1_978-3-8414-2121-0.433176KLAPPENTEXT:
„Ich öffnete die Haustür und trat hinaus in den kalten Morgen. Die Wolken waren mit grauem Licht durchzogen wie mit dichtem Rauch. Ich versuchte, gar nichts zu denken, meinen Kopf leer zu machen, aber ich schaffte es nicht, und für einen Moment waren die Erinnerungen einfach zu stark. Unsicher streckte ich eine Hand aus und sah, wie sie zitterte. Meine Lungen waren voller Rauch; die Luft war zu dick, um zu atmen. Ich lehnte mich gegen den Zaun, holte ein paarmal Luft und sagte mir, dass alles in Ordnung.“

ZUR AUTORIN: (Quelle: Fischer)
Alice Kuipers wurde 1979 in London geboren, studierte in Manchester und lebt heute in Saskatoon in Kanada. Sie hat Kurzgeschichten in Literaturzeitschriften und als Radioproduktionen veröffentlicht. Ihr erster Roman „Sehen wir uns morgen“ erschien in 29 Ländern, wurde mehrfach ausgezeichnet und zu einem internationalen Bestseller.
EIGENE MEINUNG:
Sophies Leben ist ein Trümmerhaufen. Denn es ist etwas geschehen, dass nicht nur ihren Alltag, sondern auch sie selbst und ihre Mutter zerstört hat. Ein Ereignis, das man nicht mehr rückgängig machen kann und das so unverhofft und heftig auf die beiden eingeschlagen ist, dass sie nur sehr schwer wieder auf die Beine kommen können.
Sophies tagebuchartige Einträge erleichtern den Einstieg in die Geschichte, in der lange geheim gehalten wird, welches schwerwiegende Erlebnis ihr Leben so sehr verändert hat. Alice Kuipers gelingt es die Gefühle der Charaktere sehr gut rüber zu bringen. Allerdings schwächt die Art mit der sie versucht die jugendliche Ausdrucksweise und Schreibe Sophies zu gestalten, etwas die Geschichte, da sie nur wenig authentisch und eher aufgesetzt wirkt. Ich muss sagen, dass mich das anfangs etwas gestört hat und mich das Buch deswegen zunächst nicht so packen konnte. Doch dann wird die Geschichte immer tiefgründiger und voller Spannung habe ich darauf gewartet zu erfahren, was Sophie passiert ist.
Die Charaktere sind facettenreich und sehr emotional. Man kann ihre Stimmungen spüren und leidet mit ihnen mit. Vor allem Sophies Mutter ist sehr verstört. Anfangs nimmt man sie kaum wahr. Sie ist wie ein Schatten ihrer Selbst, kaum zu greifen und voller Verzweiflung. Unter anderem darüber, dass sie und Sophie sich soweit voneinander entfernt haben.
Sophie selbst sitzt in einem Loch, aus dem sie verzweifelt versucht heraus zu kommen indem sie immer wieder Dinge tut, die Mädchen in ihrem Alter auch tun, nur um dann fest zu stellen, dass ihr Leben nicht das eines normalen Teenagers ist. Dabei wirkt sie oft überdreht, was man manchmal nicht nachvollziehen kann, doch schnell wir klar, dass sie sich eigentlich immer mehr an ihrem Kummer fest frisst und dabei nicht bemerkt wie ihr Umfeld zusammenbricht. An ihrem unterdrückten Schmerz scheint nicht nur sie, sondern auch ihre Freundschaften zu zerbrechen.
Apathisch und scheinbar gleichgültig bringt sie ihre täglichen Pflichten hinter sich, bis ihr auch diese nicht mehr möglich sind. Mit der Antwort „Alles bestens!“ speist sie die Menschen ab, die sich Sorgen um sie machen. Verzweiflung macht sich beim Leser breit, denn er muss mit ansehen wie es Sophie scheinbar nicht gelingen will zurück ins Leben zu finden.
FAZIT:
Vor meinen Augen ist ein Buch über ein trauriges Mädchen und dessen Bewältigung verstörender Ereignisse. Ein Buch, das sehr emotional ist und zu Herzen geht.
BEWERTUNG:
Kuh 4(3)
BUCHDETAILS:
  • Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
  • Verlag: Fischer Fjb; Auflage: 1 (12. August 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • 14,95 €
  • ISBN-10: 3841421210
  • ISBN-13: 978-3841421210
  • Originaltitel: Lost For Words

03.08.11

Schachmatt - Malorie Blackman



Achtung!!!
Diese Rezension enthält Spoiler für alle, die noch nicht „Himmel und Hölle“ und „Asche und Glut“ gelesen haben!!
161134826_06a271582eKLAPPENTEXT:
Die Welt, in der Callie Rose aufwächst, ist von Hass und tiefen Vorurteilen geprägt. Seit frühester Kindheit muss sie lernen, was es heißt, die Tochter einer Alpha und eines Zeros zu sein. Jahrelang glaubt sie, ihr Vater sei bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen.
Doch eines Tages erfährt sie die ganze schreckliche Wahrheit...
Enttäuscht und wütend über die Lügen ihrer Mutter Sephy, beschließt sie, den Spuren ihres Vaters zu folgen. Doch schon bald findet sie sich in einem gefährlichen und mörderischen Spiel wieder, an dessen Ende es nur einen Gewinner geben kann.
ZUR AUTORIN:
Malorie Blackman schreibt in erster Linie Kinderbücher. Sie hat bereits über 50 Bücher veröffentlicht für die sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde. „Himmel und Hölle“ ist der erste Band einer Trilogie, dem die Bücher „Asche und Glut“ und „Schachmatt“ folgen.
EIGENE MEINUNG:
Obwohl ich nun schon zwei Bände lang mit Malorie Blackmans ehrlicher und schonungsloser Schreibe konfrontiert wurde, bin ich auch beim dritten Teil der „Himmel und Hölle“ Reihe erschrocken darüber welch Hass zwischen Alphas und Zeros steht. Dies wird so nachhaltig beschrieben, dass es bedrückend und schockierend ist.
Im letzten Band der Reihe dreht sich alles um Callie Rose. Die Tochter von Sephy und Callum, die im ersten Teil trotz vieler Hindernisse und Ablehnung zueinander gefunden haben.
Erzählt wird die Geschichte wieder aus mehreren Persepktiven, die in verschiedene Kapitel unterteilt und durch eine Überschrift, die den Namen der jeweils erzählenden Person trägt, gekennzeichnet ist. Hier treffen wir auf alte Bekannte wieder. Außer Callie Rose berichten ihre Mutter Sephy, ihr Onkel Jonathan und ihre Großmütter Jasmine und Maggie. Dabei sind die Kapitel nicht chronologisch geordnet, sondern mal aus dieser, mal aus jener Zeit. Wir erfahren wie Callie sich entwickelt und wie auch in ihr der Hass brodelt, geschürt durch ihren Onkel Jonathan, der von Malorie Blackman dermaßen fies und gemein kreiert wurde, dass man ihn fast ebenso hassen könnte, wie er Alphas hasst. Seine Figur strotzt nur so vor Rache und düsteren Gefühlen. Er ist berechnend und so engstirnig, dass ich manchmal dachte: „Man merkst du denn gar nicht, dass du dich so verhältst, wie die Menschen gegen die du ankämpfst??!“
Und damit bringt sie auch einfach die Aussage ihrer Bücher auf den Punkt. Der Hass der zwischen Alphas und Zeros steht ist unsinnig und bescheuert. Leider ist jedoch vieles, dass im Buch Fiktion ist nur allzu gut mit der Realität vergleichbar, in der es immer wieder solche Konflikte zwischen Menschen unterschiedlicher Hautfarben, Religionen und Meinungen gibt. Malorie Blackman gelingt es auch im dritten Band wieder ihren Leser eindringlich darauf hinzuweisen wie haltlos solche Streitereien und Trennungen aufgrund Andersartigkeit sind. Mit Spannung, schockierenden Szenen und einer Geschichte, die zu Herzen geht, hat sie es geschafft Leser in ihren Bann zu ziehen.
FAZIT:
Mit „Schachmatt“ beendet Malorie Blackman eine Trilogie, die fesselt, schockiert und aufrüttelt. Mit Charakteren, die faszinieren und unterschiedlichste Gefühle aufwerfen und den Leser zum Nachdenken anregen.
BEWERTUNG:
Kuh 45
BUCHDETAILS:
  • Gebundene Ausgabe: 608 Seiten
  • Verlag: Bastei Lübbe (Boje); Auflage: 1 (25. August 2010)
  • Sprache: Deutsch
  • 19,95 €
  • ISBN-10: 3414821885
  • ISBN-13: 978-3414821881

Julistatistik und Augustaussichten...


Der Juli war für meine Verhältnisse ein lese armer Monat. Schuld daran: die olle Uni.
Doch neuer Monat, neue Bücher, neue Chance ;) Für August habe ich mir sehr viel vorgenommen.
Der Juli in Zahlen:
gelesene Bücher: 10,5
gelesene Seiten: 4079
durchschnittliche Bewertung: 4,1
gelesene Seiten pro Tag: 131, 52
Neuzugänge: 25
Challenges:
SuB Challenge: -
Klassiker Challenge: -
Jugendbuch Challenge: Bis unter die Haut - Julia Hoban , Göttlich verdammt - Josephine Angelini, Wer schön sein will muss sterben - Michele Jaffe
Harry Potter Challenge: im Juli habe ich leider keinen HP gelesen. Das liegt vor allem daran, dass es echt schwierig ist die Bücher gebraucht zu bekommen. Es gibt ca. 90 Angebote zu jedem Band, aber kaum eins unter 6,- €. Ich werde die Bücher bei Medimops unter Beobachtung halten und zuschlagen sobald sie günstig sind. Notfalls werde ich sie mir erst mal ausleihen ;)
Und so sieht mein Riesenstapel für den August aus:

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(nächsten Monat versuche ich die Bücher so zu stapeln, dass man die Titel besser lesen kann ;))

28.07.11

27 - Kim Frank


978-3-499-21577-3.jpg.431826KLAPPENTEXT:
Mika hat Angst. Angst vor dem Tod. Dem Tod mit 27. Die Zahl verfolgt ihn, so wie sie die meisten großen Musiker verfolgt hat, die dann zu Mitgliedern des Klub 27 wurden, doch Mika hat nichts mit Musik zu tun. Das Bewusstsein niemand zu sein, treibt ihn dazu, jemand gewesen sein zu wollen, und er tut alles, um seinen selbst auferlegten Fluch zu erfüllen. Er wird einer der Großen, eine Ikone, lebt ein Leben, das er nicht mehr kontrollieren kann, das unaufhaltsam auf sein Ende zusteuert.

ZUM AUTOR:
Kim Frank wurde 1982 in Flensburg geboren. Er spielte in der Band „Echt“, mit der er einige Erfolgshits landete und veröffentlichte ein Soloalbum. „27“ ist sein Debütroman.
EIGENE MEINUNG:
Was erwarten wir von einem ehemaligen Teenie Star, der ein Buch über Musik schreibt? So oder so ähnliche Kommentare lesen wir vermutlich in fast jeder Rezension oder Kritik über Kim Franks Debütroman „27“. Doch was uns wirklich erwartet hat wohl kaum einer vorausgesehen: Ein Buch mit einer tiefgründigen, nachdenklichen Geschichte, verfasst in einer grandiosen Schreibe, die mitzieht und den Leser so zu fesseln vermag, dass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe.
In „27“ dreht sich alles um Mika und seine Angst vor der 27. Begegnet ihm eine Zahl versucht er sie krampfhaft durch bilden der Quersumme, multiplizieren oder ähnliches auf 27 zu bringen. Dies ist seine schlimmste Neurose, die gepaart mit Panikattacken, sein Leben erschwert und ihn zu der Annahme bringt, dass er sein Leben im Alter von 27 Jahren beenden wird.
Mika ist der Hauptpunkt der Geschichte, wovon uns die Nebenfiguren, die zwar gut kreiert, aber eher oberflächlich gezeichnet sind, nicht ablenken können. Auf keinen anderen Charakter geht der Autor auch nur annähernd so ein, wie auf den Protagonisten. Dies Stilmittel hat mich anfangs etwas verstört, da ich mich z.B. oft fragte: „Und was ist jetzt mit der Mutter? Freunden? Familie?“ Doch eigentlich hilft es dem Leser sich auf das wesentliche zu beschränken. Was nützt es sich mit Floskel haften Nebengeschichten aufzuhalten, wenn die Art des Protagonisten so Aussagekräftig ist?!
Mikas Leben besteht, wie das der ganz großen Musiker, aus Sex, Drugs, Rock`n`Roll. Was auf T-Shirts, Buttons etc. als Leitspruch einer Gruppierung gilt, die darauf aufmerksam macht, dass sie ihr Leben in vollen Zügen genießt, gelingt es Kim Frank auf drastische Art und Weise die Schattenseite dieser Lebenseinstellung darzustellen. Ich habe niemals beim Lesen gedacht: „Whow, cooles Leben als Rockstar.“ Eher war ich geschockt über die Einsamkeit und den Druck der Öffentlichkeit, unter denen Mika zu leiden hatte. Dies, gepaart mit seinen neurotischen Zügen, lassen ihn sehr bemitleidenswert wirken.
Nach der ersten Hälfte der Geschichte springen wir etwa 8 Jahre in der Zeit. Mikas Leben hat sich schlagartig geändert, die Ereignisse kommen Knall auf Fall und mit ihnen auch der psychisch emotionale Abstieg. Was zunächst unglaubhaft wirkt, stellt die Schnelllebigkeit des Musikbusiness dar und mit ihr den Hype, der um Personen der Öffentlichkeit entsteht, die vor Publikum immer wieder eine Show abziehen müssen und von denen niemand genau weiß, was in ihnen vorgeht. Diese Oberflächlichkeit zeigt sich besonders an Mikas Verhältnis zu Manager Josh und seiner Position in der Band.
Die Handlung an sich ist nicht spannend. Es gibt kein Rätsel, das aufgelöst werden muss und Mika birgt auch kein großes Geheimnis, das es aufzudecken gilt. Und doch ist das Buch ein wahrer Pageturner, denn die sprachliche Qualität, mit der Kim Frank seinen ersten Roman erzählt, kann sich mit einer Reihe großartiger Autoren messen. Vor allem das Ende ist ganz großes Kino mit passendem und bedrückendem Gänsehauteffekt.
FAZIT:
Kim Frank ist ein Debüt gelungen, das mich beeindruckt hat. Ich hoffe sein Ausflug ins Schriftstellergewerbe bleibt keine Eintagsfliege und es gibt bald wieder ein Buch von ihm, das mich so nachhaltig beeindruckt wie dieses.
BEWERTUNG:
Kuh 45
BUCHDETAILS:
  • Taschenbuch: 256 Seiten
  • Verlag: rororo (2. Mai 2011)
  • 12,99 €
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3499215772
  • ISBN-13: 978-3499215773

27.07.11

Du findest mich am Ende der Welt - Nicolas Barreau


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Als der Galerist Jean-Luc Champollion eines Morgens den Liebesbrief einer Unbekannten in der Post findet, ahnt er noch nicht , dass sein wohltemperiertes Leben von jetzt an völlig auf den Kopf gestellt werden soll. Denn bald schon hat Jean-Luc nur noch ein Ziel: Er will die kapriziöse Unbekannte finden, die sich „Principessa“ nennt und die verführerischsten Briefe der Welt schreibt. Doch wer ist diese Frau, die ihn mit zarter Hand und spitzer Feder durch turbulente Liebesgeschichte lenkt?
ZUM AUTOR:
Nicolas Barreau wurde 1980 geboren und Buchhändler an der Rive Gauche in Paris. Nach dem Studium der Romanistik und Geschichte, hat er bereits mehrere Bücher veröffentlicht.
EIGENE MEINUNG:
Ich mag sehr gern Bücher von französischen Autoren. Ich finde, ihnen haftet immer eine gewisse Leichtigkeit an. Dazu ein bisschen der Flair von Rotwein, Eleganz und Genuss. Eine Mischung, die mich fasziniert und mir ein Bild von Frankreich vermittelt, das mit der Realität vermutlich wenig gemeinsam hat (ich war noch nie in Frankreich).
Protagonist Jean-Luc, ein charmanter und äußerst beliebter Galerist, geht seinem Beruf mit tiefer Passion und angemessenem Ernst nach. Er liebt nicht nur seinen Job, sondern kümmert sich auch ausgesprochen gut um seine Künstler. Jeder mag ihn und er hat auch schon die ein oder andere Erfahrung mit Frauen gemacht. Er ist nichts besonderes und dennoch sehr liebenswert. Gemeinsam mit seinem Hund Cezanne lebt er in einer Wohnung, die vor allem dank der Nachbarin Madame Vernier, die nicht nur sehr tierlieb, sondern auch sehr neugierig ist, einen besonderen Charme hat.
Die Liebesbriefe, die er bekommt, sind in einer wundervollen poetischen und spielerischen Schreibe verfasst, die neugierig macht, auf die geheimnisvolle Verehrerin, die geduldig Jean-Lucs Leben begleitet. Sie weiß von seinen Ausrutschern, kennt die ein oder andere Eskapade und kann dennoch nicht von ihm lassen. Ganz einfach kann sie es ihm jedoch auch nicht machen, weshalb sie immer wieder Andeutungen macht, die ihn anlocken, ihm aber nie genau Auskunft darüber geben, wer die geheimnisvolle Fremde ist.
Neben dem Briefwechsel zwischen Jean-Luc und der Principessa erfahren wir einiges aus Jean-Lucs Leben, das er voll und ganz der Kunst widmet. Im Mittelpunkt steht immer wieder die exzentrische Künstlerin Soleil, die ihren Liebsten mit Hilfe eines Voodoo Zaubers dazu kriegen will, sich in sie zu verlieben. Kann sie die geheimnisvolle Briefeschreiberin sein? Oder ist es Jane, die extravagante amerikanische Kunstsammlerin, die zu Jean-Lucs Stammkundinnen zählt?
Einige Frauen säumen seinen Lebensweg, doch welche ist so poetisch, so liebevoll und verführerisch zu gleich, das sie die Briefeschreiberin sein könnte? Und wenn es eine der Damen ist, die er mehr oder weniger gut kennt, warum ist ihm dann noch nie zuvor aufgefallen, wie sehr sie ihn betört? Und so trifft Jean-Luc die Erkenntnis: „Man muss nicht immer ans Ende der Welt fahren, um sein Glück zu finden...“
FAZIT:
Nicolas Barreau verführt, betört und umschmeichelt den Leser mit Hilfe wunderschöner Worte, verpackt in eine Liebesgeschichte, die sowohl sanft, als auch schön und geheimnisvoll ist, umgeben von einem wunderbaren französischen Flair.
BEWERTUNG:
Kuh 4(3)
BUCHDETAILS:
  • Taschenbuch: 245 Seiten
  • Verlag: Piper Taschenbuch; Auflage: 3 (Juli 2010)
  • Sprache: Deutsch
  • 8,95 €
  • ISBN-10: 3492257755
  • ISBN-13: 978-3492257756
  • Größe und/oder Gewicht: 18,8 x 11,8 x 2,2 cm

26.07.11

Asche und Glut - Malorie Blackman



9783414821874_hiKLAPPENTEXT:
Sephy ist eine Alpha – privilegiert in einer Welt, in der die Alphas das Sagen haben. Die Zero hingegen werden wie Bürger zweiter Klasse behandelt. Doch der Vater von Sephys Baby war ein Zero …
Jonathan ist ein Zero. Er ist von Bitterkeit zerfressen. Und er gibt Sephy die Schuld an den schrecklichen Verlusten, die seine eigene Familie erlitten hat...
Jetzt steht Jonathans Leben auf Messers Schneide. Ihre Welt versinkt in Vorurteilen, Hass, Verzweiflung und Zerstörung. Wird Sephy sich wieder einmal für eine Seite entscheiden müssen?
ZUM AUTOR:
Malorie Blackman schreibt in erster Linie Kinderbücher. Sie hat bereits über 50 Bücher veröffentlicht für die sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde. „Himmel und Hölle“ ist der erste Band einer Trilogie, dem die Bücher „Asche und Glut“ und „Schachmatt“ folgen.
EIGENE MEINUNG:
Wie auch schon sein Vorgänger „Himmel und Hölle“ hat auch „Asche und Glut“ mich sehr berührt, denn die Geschichte, der Hass unterschiedlicher Rassen und Kulturen aufeinander ist leider immer noch kein Thema, das einfach abgehakt werden kann.
Schon auf den ersten Seiten wird der Leser mitten hinein gerissen in eine Handlung voller Hass, Wut und Verzweiflung. Die Ereignisse prasseln nur so auf uns ein in einer Geschwindigkeit, die mir bereits am Anfang des Buches schier den Atem raubte. Danach sind die Handlungen eher durchwachsen. Auf der einen Seite packend und erschütternd, auf der anderen Seite plätschert es an manchen Stellen etwas dahin, weswegen ich dem Buch einen halben Punkt weniger gebe, als seinem Vorgänger.
Auch hier erfährt man die Abläufe der Ereignisse wieder aus verschiedenen Perspektiven. Eine der Hauptakteure ist auch hier wieder Sephy. Ihre Erzählungen sind an tagebuchartig an ihre Tochter Callie Rose gerichtet. Voller Trauer und Verzweiflung und leider manchmal etwas zu sentimental erzählt sie ihrem Kind nicht nur von dessen Vater Callum, den Sephy sehr geliebt hat, sondern berichtet auch über aktuelle Geschehnisse und Gefühle.
Der zweite Hauptcharakter aus dessen Sicht man die Geschichte erfährt, ist Callums Bruder Jonathan, dessen Erzählton eine Mischung aus Resignation vor der Welt, die ihm und seinesgleichen gegenüber scheinbar immer ungerecht ist, Wut und jeder menge Rache Gefühlen. Seine Handlungen haben mich immer wieder geschockt, denn für ihn gibt es tatsächlich nur schwarz oder weiß, womit er eigentlich genau das lebt, was er verurteilt.
Diesmal erfahren wir allerdings auch noch ein wenig über die Nebencharaktere. Denn es wird auch mal aus der Perspektive von Sephys Schwester Minerva, ihrer Mutter und Callums Mutter berichtet.
„Asche und Glut“ endet mit so einem üblen Cliffhanger, dass man unbedingt den nächsten Band „Schachmatt“ im Regal stehen haben sollte.
FAZIT:
Malorie Blackmans „Noughts and Crosses“ Reihe ist eine der bewegendsten und drastischsten Serien, die ich kenne. Eine, die aufrüttelt, schockiert und berührt.
BEWERTUNG:
Kuh 45
BUCHDETAILS:
  • Gebundene Ausgabe: 496 Seiten
  • Verlag: Bastei Lübbe (Boje); Auflage: 1 (3. August 2009)
  • Sprache: Deutsch
  • 19,95 €
  • ISBN-10: 3414821877
  • ISBN-13: 978-3414821874
  • Broschiert: 448 Seiten
  • Verlag: Fischer (Tb.), Frankfurt; Auflage: 1 (9. Dezember 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • 9,99 €
  • ISBN-10: 359681068X
  • ISBN-13: 978-3596810680
  • Originaltitel: Knife Egde

22.07.11

Echte Cowboys - Stephan Knösel



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"Es gab diese Typen - die neben der Masse herschwimmen oder gegen den Strom. Aber jeder hinterlässt Spuren." (S. 71)
Dies ist die Geschichte dreier Einzelgänger, die zufällig zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind:
Cosmo, der schweigsame Underdog
Nathalie, die einsame Traumfrau
Tom, der ewige Pechvogel
Eine Flucht aus den Sackgassen der Großstadt. Ein Abschied von all denen, die nie richtig da waren. Ein Sommertraum von Liebe und Freundschaft.
ZUM AUTOR:
Stephan Knösel lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in München. Nach dem Abitur und der Bundeswehr hat er kurz studiert, hat dann aber in einer Videothek gearbeitet und ist nun als Drehbuchautor tätig. "Echte Cowboys" ist sein erster Roman für den er mit dem Literaturstipendium der Landeshauptstadt München, dem bayrischen Kunstförderpreis für Literatur und dem Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendium ausgezeichnet wurde.
EIGENE MEINUNG:
"Es ist der Sommer unsres Lebens" Der Titel des Songs von Sebastian Hämer passt nicht nur zu Tom, sondern auch zu Natalie und Cosmo, denn dieser Sommer ist wie kein zweiter und das, was sie in dieser Zeit an Erfahrungen sammeln und Erlebnissen durchmachen verändert ihr Leben...
Dabei durchleben sie nicht nur glückliche Zeiten, denn Tom ist irgendwie der Oberloser seiner Schule, Cosmos Mutter hat es nach etlichen Versuchen endlich geschafft sich selbst umzubringen und Natalie hat auf einer Party Erfahrungen gemacht, die sie einfach nicht loslassen. Alles Dinge, die nicht gerade schön sind und doch haben sie eine positive Wirkung. Denn dadurch haben die drei etwas gemeinsam, etwas das sie unbewusst zusammen schweißt.
Sie reden nicht darüber und dennoch wissen sie insgeheim, dass es etwas gibt, das sie verbindet. Ein heimliches Gefühl der Zusammengehörigkeit entsteht. Man versteht sich ohne Worte, auch wenn man sich kaum kennt. Sie führen Gespräche, in denen wird irgendwie drumherum geredet, aber dennoch genau der Punkt getroffen wird.
Die Grundstimmung der drei Protagonisten ist eigentlich irgendwie traurig, hoffnungslos. Und was will man noch verlieren, wenn man keine Hoffnung mehr hat. Ohne Angst vor Sanktionen lassen sie sich auf Abenteuer ein, die ihnen nicht nur Mut abverlangen, sondern auch ihren Charakter und ihre Gemeinschaft stärken. Und nicht nur das; gemeinsam können sie ihr altes Leben hinter sich lassen. Es scheint ein Spiel zu sein, mit dem sie der Realität entkommen können. Für einen Moment weder über Gegenwart noch Zukunft nachdenken. Wieder glücklich sein. Zumindest so lange, bis Berger, der zwar für einen Polizist sehr cool , aber dennoch ein Hüter des Gesetzes ist, sie aufgreift.
Die Erzählstimme des Autors ist grandios. Ich hatte förmlich das Gefühl mitten im Geschehen zu sein. Cosmos Hand zu nehmen, Toms Coolness und Natalies Einsamkeit zu spüren. Authentisch beschreibt Stephan Knösel den Ablauf der Geschichte und glänzt mit Dialogen, die mir ans Herz gegangen sind, die es ein wenig zum Leuchten gebracht haben. Sie wirken so echt, so wissend. Sprachlich hat er sich gekonnt auf seine Charaktere eingestellt. Keine Jugendsprache oder gewollte Lässigkeit. Nichts, was die Atmosphäre, die Stimmung des Buches zerstören könnte.
Das Ende ist die Krönung einer Geschichte, die ich nur jedem, der ein bisschen Wärme, ein bisschen Freude erlesen möchte, ans Herz legen kann. Auch wenn der Weg, den Natalie, Tom und Cosmo dahin gehen müssen von Rissen gekennzeichnet ist, die ihnen ihr Leben nicht gerade vereinfachen, ist es ein Buch, das erfreut.
FAZIT:
Ein Buch, das mich traurig macht, weil es zu Ende ist. Und das glücklich macht, weil es mich mit einer wunderschönen Geschichte beschenkt hat. Ein echtes Highlight!!
BEWERTUNG:

Kuh 5
BUCHDETAILS:
  • Broschiert: 236 Seiten
  • Verlag: Beltz; Auflage: 1., Deutsche Erstausgabe (25. Januar 2010)
  • Sprache: Deutsch
  • 12,95 € (aber auch schon als TB für 7,95 € erhältlich)
  • ISBN-10: 9783407810670
  • ISBN-13: 978-3407810670
  • ASIN: 3407810679

21.07.11

Wer schön sein will muss sterben - Michele Jaffe



u1_978-3-8414-2120-3.432746KLAPPENTEXT:
»In der einen Minute gehörst du zu den beliebtesten Mädchen deiner Schule, bist mit dem heißesten Typen der Stadt zusammen und tanzt auf der coolsten Party des Jahres – in der anderen liegst du halbtot in einem dornigen Rosenstrauch. Du wachst auf und kannst dich an nichts erinnern.«
So geht es der 16-jährigen Jane, die nach einem Unfall mit Fahrerflucht im Krankenhaus wach wird. Doch während der zahlreichen Besuche von Familie und Freunden kommt die grausame Erinnerung wieder – Stück für Stück. Jemand wollte sie töten – aber wer?

ZUR AUTORIN:
(Quelle: Fischerverlage)
Michele Jaffe ist in Los Angeles, Kalifornien, aufgewachsen. Sie hat in Harvard studiert und im Fach Vergleichende Literaturwissenschaft promoviert. Danach wollte sie eigentlich FBI-Agentin werden, ist dann aber doch beim Schreiben gelandet. Heute lebt sie mit ihrem Mann in Las Vegas.
EIGENE MEINUNG:
Da ich ja so ein kleines Weichei bin, lese ich normalerweise eher keine Thriller. Ich dachte mir, probier es mal mit einem für Jugendliche, das kann ja nicht so schlimm sein. Falsch gedacht! Denn für mich macht einen Thriller nicht aus, dass er blutrünstig ist, sondern dass er meine Nerven zum zerreißen spannt. Ganz so arg schlimm war es bei „Wer schön sein will muss sterben“ nicht, denn an manchen Stellen gab es einfach zu viel Lipgloss, zu viele Highheels, zu viel Tam Tam und Chi Chi, die den Nerven-zerreiß- Faktor etwas abgemildert haben, aber die Tatsache, dass niemand Janes Geschichte glauben will, hat nicht nur sie, sondern auch mich fast verrückt gemacht.
Ständig hatte ich das Gefühl wissen zu müssen, wer der Täter ist. Das hat mich teilweise so kirre gemacht, dass ich voll in Janes Gefühl, das Gedächtnis verloren zu haben, hinein schlüpfen konnte. Ich hatte zwar die ein oder andere Vermutung, welche dann jedoch immer wieder zerstreut wurde. Aber genau wie Jane habe ich vermutlich einfach zu wenig auf die Details geachtet...
Sehr gut hat mir der Aufbau der Geschichte gefallen. Beginnend mit einem Prolog, der uns gleich am Anfang das Schlimmste schildert, führt uns die Autorin danach vorsichtig zum Tathergang. Während sie das Pferd so zu sagen von hinten aufzäumt, treibt sie die Spannung ihrer Leser immer höher und verwirrt sie immer wieder mit neuen Details und Geschichten aus der Vergangenheit.
Das Buch liest sich sehr schnell, denn die Autorin hat eine angenehme Schreibe. Ein paar Küsse, einige kleine Details zum Liebesleben der Charaktere, Freundschaft und Feindschaft, die Auswahl der richtigen Klamotten, und einige andere Teenager Probleme machen die Geschichte zu einem Buch, das bei Jugendlichen sicher sehr schnell Anklang finden wird.
Ich mag nicht nur die Dialoge der Darsteller, die teilweise recht bissig sind und damit gegen evtl. aufkommende Langeweile angehen, sondern auch die Charaktere an sich sehr gern. Sie sind jeder für sich genau durchdacht. Nichts überraschend neues, aber ihren Eigenschaften entsprechend sehr glaubwürdig. Auf den ersten Blick sehr oberflächlich stehen sie in starkem Kontrast zu dem, was in der Geschichte von Bedeutung ist. Unter die Oberfläche sehen. Nicht nur das wahrnehmen was wir möchten und das darstellen, von dem wir glauben, das andere dies von uns erwarten, sondern tief ins Innere blicken. Schnell wird man feststellen wie viele graue Ruinen hinter so manch schillernder Fassade stecken...
Meine Lieblingsfigur ist Janes kleine Schwester Annie. Sie ist die gute Seele des Buches. Ist immer gut gelaunt ohne dabei künstlich oder aufgesetzt zu wirken. Mit ihren Kinderaugen sieht sie oft mehr als manch einer der Erwachsenen auf den ersten Blick wahrnimmt. Mit ihrer weisen Art wirkt sie manchmal so unwirklich, so als würde sie gar nicht in Janes „reale“ Welt gehören. Wie ein guter Geist schleicht sie sich durch die Geschichte hinein in die Herzen der Leser.
FAZIT:
Michele Jaffe hat mit „Wer schön sein will muss sterben“ ein Jugendbuch geschrieben, das mit Hilfe eines Thrillercharakters Themen behandelt, die Jugendlichen durch den Kopf gehen. Allen voran die Frage „Wer bin ich wirklich?“ , aber auch „Wie viel davon kann ich zeigen?“, denn jeder in dem Buch hütet so sein eigenes kleines Geheimnis....
BEWERTUNG:
Kuh 4(3)
BUCHDETAILS:
Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
  • Verlag: Fischer Fjb; Auflage: 1 (14. Juli 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • 16,95 €
  • ISBN-10: 3841421202
  • ISBN-13: 978-3841421203
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
EXTRAS:
Bis zum 5. August findet ihr auf Bravo.de noch eine Verlosung, bei der ihr das Buch inklusive einer persönlichen Widmung der Autorin gewinnen könnt.

12.07.11

Göttlich verdammt - Josephine Angelini



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Die 16-jährige Helen lebt bei ihrem Vater auf Nantucket – und langweilt sich. Ihre beste Freundin Claire hofft, dass nach den Ferien endlich etwas Aufregendes passiert. Der Wunsch geht in Erfüllung, als die Familie Delos auf die Insel zieht. Alle sind hin und weg von den äußerst attraktiven Neuankömmlingen. Nur Helen spürt von Anfang an großes Misstrauen. Gleichzeitig plagen sie plötzlich düstere Albträume, in denen drei unheimliche Frauen Rache nehmen wollen. Es scheint eine Verbindung zwischen ihnen und Lucas Delos zu geben. Was dahintersteckt, erfährt Helen erst nach und nach: Lucas und sie stammen von Halbgöttern ab und sind dazu verdammt, einen erbitterten Kampf auszulösen – indem sie sich ineinander verlieben …
ZUR AUTORIN:
(Quelle: Cecilie Dressler Verlag)
Josephine Angelini wurde in Massachusetts/ USA geboren. Sie studierte Angewandte Theaterwissenschaft an der Tisch School of the Arts, New York University. Dabei interessierten sie besonders die tragischen Helden der griechischen Mythologie. Josephine Angelini lebt mit ihrem Ehemann, einem Drehbuchautor, und drei Katzen in Los Angeles.
EIGENE MEINUNG:
Dies ist das von mir am meisten unterschätzte Buch des Jahres!! Als ich zum ersten Mal von „Göttlich verdammt“ gehört habe, da dachte ich mir meinen Teil, und der war nicht sehr positiv. Klar, das Cover ist wirklich sehr einladend, aber das macht ja noch lang kein gutes Buch. Dann wurden die ersten Rezis dazu veröffentlicht. Durchweg positiv, doch ich war immer noch skeptisch. Bis ich zu lesen begann...
Ich wurde überrascht von einer unglaublich spannenden Handlung, Charakteren, die nicht nur anders als die anderen Jugendbuchhelden sind, sondern sofort Sympathie von mir ergatterten und einer Geschichte, die nicht nur grandios durchdacht, sondern auch fabelhaft erzählt ist.
Helen ist an ihrer Schule eher eine Außenseiterin. Sie ist nicht nur sehr klug und sehr schön, sondern auch sehr stark und sehr schnell. Sie selbst findet das weniger beeindruckend als vielmehr peinlich. Um Glück hat sie ihre beste Freundin Claire, die vor Selbstbewusstsein nur so strotzt und in jeder Lebenslage für Helen da ist. Als die Delos Familie nach Nantucket zieht steht ihr Leben Kopf, denn sie spürt das unbändige Verlangen Lucas, einen der Delos Jungs, auf der Stelle zu töten. Zudem werden ihre Albträume immer stärker und ihre Verzweiflung darüber, dass sie immer mehr zum Freak wird, immer größer. Als sie herausfindet, dass ihre Mutter, die schon seit ihrer Geburt verschwunden ist, eine Halbgöttin ist, macht dies ihr Leben nur scheinbar leichter, denn plötzlich verfügt sie über ganz neue Fähigkeiten, doch wer hoch fliegt, der wird auch tief fallen...
Die Charaktere des Buches sind einfach nur toll. Helen ist stark und unglaublich. Sie ist liebenswert, hilfsbereit und hat dennoch mit ganz normalen Problemen zu kämpfen, mit denen Mädchen ihres Alters sich beschäftigen. Ihr beste Freundin Claire ist der heimliche Star des Buches. Ihr Spitzname ist Giggles und man kann sich nur eine Freundin wie sie wünschen. Auch, wenn sie bereits versucht hat Helen vom Dach ihres Hauses zu schubsen... Die Delos Jungs sind männliche Protagonisten, wie man sie sich nur wünschen kann. Allesamt stark, schön mutig, mal mit mehr, mal mit weniger störenden Fehlern wie Starrsinn oder machohaftem Gehabe.
Die Schreibe der Autorin ist nicht nur unglaublich bildlich, sondern so dermaßen fesselnd, dass ich das Buch am liebsten gar nicht aus der Hand gelegt hätte, es aber auch immer wieder zwischen durch tun musste, da sich die Spannung ins unermessliche zog und meine Nerven damit ausgereizt waren. Am liebsten würde ich sofort weiter lesen und zum Glück ist der zweite Band „Göttlich verloren“ bereits in Arbeit.
FAZIT:
Josephine Angelini ist es gelungen Liebesgeschichte und griechische Mythologie so zusammen zu schreiben, dass die Handlung weder abgedroschen, noch kitschig ist. Fesselnd und leidenschaftlich schickt sie ihre Protagonisten von einer Irrung zur nächsten, lässt sie ins offene Messer des Trugs laufen und hat es damit geschafft den Stil alter griechischer Sagen in einen spannenden Pageturner der Gegenwart zu verwandeln, der ein breites Publikum begeistern wird.
EXTRAS:
Wie immer hat sich der Cecilie Dressler mal wieder besonders viel Mühe gemacht und nicht nur ein wunderschönes Cover, sondern auch eine sehr ansprechende Homepage mit tollen Extras, entworfen. Dort findet ihr auch den „Helen`s Song“ , das Lied zum Buch, das von der deutschen Mädchenband „Demi Goddess“ gesungen wird.
BEWERTUNG:
Kuh 5
BUCHDETAILS:
  • Gebundene Ausgabe: 494 Seiten
  • Verlag: Dressler (Mai 2011)
  • 19,95 €
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3791526251
  • ISBN-13: 978-3791526256
  • Originaltitel: Starcrossed

08.07.11

Bücherfreunde....Bücherfreude...



So, es ist mal wieder so weit. Endlich fahre ich mal wieder zu meiner lieben Tine nach Köln. Der letzte Besuch bei ihr ist schon IMG_0326wieder viel zu lange her. Das war während der Lit.Cologne. Damals war nicht nur Eva, sondern auch Stefanie und Christina aus Österreich dabei und es war sooo schön :) (siehe Foto)
Da Stefanie zur Zeit ein Praktikum in Frankfurt macht, nutzen wir die Gunst der Stunde. Tine hat uns in ihre Wohnung eingeladen und das lassen wir uns nicht entgehen.
Das vorläufige Programm klingt nach einem wunderbaren Wochenende: 6 3-stündiger Buchkaufmarathon (bei Stefanie in Linz gibt es keine Mayersche und Tine hat noch einen dicken Gutschein), am Rhein sitzen und ein bissl schauen und tratschen und vor allem über die neusten, besten, schönsten Bücher reden und wie sonst auch immer, werden wir auch dies mal wieder ins Lizbät gehen und Crepes essen :) :) :)
Sonntag hat Tine ein tolles Frühstück für uns geplant. Bei schönem Wetter im Park. Seufz das wird soooo schön werden :)
Dies mal habe ich es tatsächlich geschafft meine Tasche schon frühzeitig zu packen und sogar alles für zwei Tage in einen Rucksack zu bekommen. Normalerweise sieht packen bei mir nämlich so aus: 10 Min. bevor ich zum Zug muss möglichst viele Klamotten in den Koffer schmeißen, damit die Auswahl nachher groß ist, weil ich null Plan habe, was ich anziehen will und was ich überhaupt brauche :D
Mit dabei: "Göttlich verdammt", das ich leider heute nicht mehr zu Ende schaffe (dabei ist es soooo spannend), weil ich nachher auch noch auf einen Geburtstag muss und "Der Weg der Könige", ein dicker Fantasy Schmöker von Brandon Sanderson, also genau das richtige für eine 3 stündige Zugfahrt.
Das Musikprogramm für den Mp3 Player ist schon zusammen gestellt (momentan steh ich mal wieder total auf Rockabilly...), der ist allerdings noch in den Untiefen meines Chaos verschwunden, aber wie heißt es so schön: Das Haus verliert nix und irgendwo wird er wohl noch auftauchen. Hoffentlich...
So, ich werde sicher mal von Tines Laptop aus von mir hören lassen. Ich wünsche euch ein wundervolles Wochenende und drückt uns die Daumen, dass die Sonne für uns lacht ;)