17.05.11

Tag der geschlossenen Tür - Rocko Schamoni


0000462455KLAPPENTEXT:
Jung und nutzlos, das ergibt einen gewissen Sinn. Wenn man älter wird, muss man sich für eine Position entscheiden in der Welt der Normalen. Aber in der ist der Michael Sonntag sowieso nur zu Gast, immer auf der Jagd nach der Liebe und der nächsten Kündigung.
Rocko Schamoni lässt seinen Sonntag, diesen „Sklaven der literarischen Parallelwelt“ ins Gruselkabinett des Lebens treten, in dem er nichts verloren hat und schon gar nichts zu finden glaubt.


ZUM AUTOR:
Rocko Schamoni wurde 1966 in Schleswig Holstein geboren. Er ist Schauspieler, Musiker und Autor und hat bereits einen gewissen Kultstatus erreicht. „Tag der geschlossenen Tür“ ist sein viertes Buch. Sein Roman „Dorfpunks“ wurde verfilmt.
EIGENE MEINUNG:
Michael Sonntag, einigen schon bekannt aus dem Vorgängerroman „Sternstunden der Bedeutungslosigkeit“, ist Kolumnist einer Zeitung und ansonsten eher arbeitslos, was ihn jedoch nicht davon abhält, gemeinsam mit Kumpel Nowak diverse mehr oder weniger sinnige Geschäftsideen zu entwickeln. Eine davon ist das ein Lieferservice, der Gerichte aus vier verschiedenen Nationen anbietet. Und das ganz ohne Küche und Koch...
Ein weiterer Zeitvertreib Sonntags ist: Romananfänge schreiben. Diese schickt er dann an verschiedene Verlage, um diese dazu zu bringen, ihm mehr als eine standardisierte Absage zu schicken. Dabei geht es ihm nicht darum wirklich Autor zu werden - denn dann müsste er sich ja tatsächlich anstrengen - als vielmehr um die Kommunikation.
Kontakt zur Außenwelt hat Sonntag eher wenig. Er hat ein paar wenige Kumpels mit denen er sich gelegentlich trifft, ansonsten beschränkt sich seine Gespräche auf eMails mit einer Verlagsangestellten, der seine Kolumnen zwar gut gefallen, die ihm aber dennoch immer wieder Absagen dafür erteilen muss, da sie ihrem Chef doch zu ausgefallen sind, um in der Zeitung abgedruckt zu werden.
Noch nicht mal Marion Vossreuther, die er so begehrt, ruft bei ihm an. Dabei hat er doch extra ein Handy bei ihr im Shop gekauft...
Solche und andere Ansprüche stellt Sonntag an seine Mitmenschen und versteht gar nicht, warum sie ihn nicht so richtig verstehen. Er, der einen tollen Humor hat und so Massen kompatibel ist...
Michael Sonntag ist eine Art Punk, der mit skurrilen Gedanken und Aktivitäten gegen das Spießbürgertum rebelliert.
Rocko Schamonis Schreibe folgt genialen Gedankengängen und liest sich schnell und flüssig. Er schafft es seine Leser mit Sonntags Leben in einen Bann zu ziehen, der mir fast unerklärlich ist, da dieses überhaupt nicht spannend ist. Schamoni braucht keine Spannung, keine Special Effects. Er schüttelt einen Protagonisten aus dem Ärmel der polarisiert und dessen Sog sich der Leser einfach nicht entziehen kann.
FAZIT: Rocko Schamoni ist Kult. Protagonist Sonntag ist genial skurril mit einer ganz besonderen Sicht der Dinge. Erfrischen anders und sehr unterhaltsam. Dies war nicht mein letztes Schamoni. Ich freue mich schon jetzt auf „Dorfpunks“, das glücklicher weiße auf meinem SuB liegt.
Erster Blick auf Schamoni und Sonntag >klick hier<
Kuh 4(3)
  • Taschenbuch: 270 Seiten
  • Verlag: Piper; Auflage: 3 (Januar 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3492054218
  • ISBN-13: 978-3492054218
  • 16,95 €
Meinen herzlichen Dank an Piper für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hallo,
schön, dass du hier her gefunden hast. Ich freue mich über deinen Kommentar.
Mit dem Absenden deines Kommentars gibst du dich einverstanden, die bestehenden Datenschutzbestimmungen (s. entsprechende Seite auf meinem Blog) zu akzeptieren.
Liebe Grüße,
Nanni