30.06.11

Junistatistik und Juliaussicht...


Das war mal ein erfolgreicher Lesemonat!! 17 Bücher habe ich gelesen. Mein persönlicher Rekord und 5 mehr als im letzten Monat.
Und folgende Bücher waren`s:
Skinned - Robin Wasserman
Lokalhelden - Jörg Harlan Rohleder
Liebesgeschichte- Louis de Vilmorin
Die Poison Diaries - Maryrose Wood
Himmel und Hölle - Malorie Blackman
Wenn ich bleibe - Gayle Forman
Emerald: Die Chroniken von Anbeginn - John Stephens
Süß wie Schattenmorellen - Claudia Schreiber
Harry Potter und der Stein der Weisen - Joanne K. Rowling
River - Donna Milner
Numbers: Den Tod vor Augen - Rachel Ward
Das Buch der Schatten: Verwandlung - Cate Tiernan
Mina - David Almond
Runaway - Oscar Hijuelos
Ich werde immer da sein, wo du auch bist - Nina LaCour
Dampfnudelblues - Rita Falk
Juliet, naked - Nick Hornby
Lovesong - Gayle Forman
Mein persönliches Monatshighlight ist "Ich werde immer da sein, wo du auch bist" von Nina LaCour dicht gefolgt von "Himmel und Hölle" - Malorie Blackman und "Wenn ich bleibe" und "Lovesong" von Gayle Forman und "Mina" und "Numbers" und und und.... ;)
Mein Monat in Zahlen:Gelesene Bücher: 18
Abgebrochene: 0
Angefangene: 1
Durchschnittliche Bewertung: 4,3 Kühe
Gelesene Seiten: 5669
Gelesene Seiten pro Tag: 188,97

Meine Challenges (diesen Monat war ich mal echt fleißig;)):
Harry Potter Challenge: Band 1: HP und der Stein der Weisen
Jugendbuchchallenge: 3 Bücher ( Die Poison Diaries, Emerald, Ich werde immer da sein, wo du auch bist)
SuB-Challenge: 2 Bücher (River, Juliet naked)
Klassiker-Challenge: Buddenbrooks (bin schon auf seite 20 ;))

Mein Julistapel und drei der Bücher für meine Challenges:
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Dampfnudelblues - Rita Falk



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KLAPPENTEXT:
„STIRB, DU SAU!“ So prangt es in roter Farbe an Höpfls Haus. Der Dienstleiter von der PI Landshut ruft an: Realschuldirektor Höpfl ist nicht zum Unterricht erschienen. Ich soll da jetzt mal hinfahren und nachsehen. „Stirb, du Sau!“, schießt es mir durch den Kopf. Und ich ahne nix Gutes...


ZUR AUTORIN:
Rita Falk ist Mutter von drei Kindern und lebt mit ihrem Mann, der Polizeibeamter ist, in der Nähe von Landshut. Ihr erster Provinzkrimi „Winterkartoffelknödel“ war ein Riesenerfolg. „Dampfnudelblues“ ist der zweite Fall für Franz Eberhofer. Der dritte Band, der den Titel „Schweinskopf al dente“ trägt, erscheint im Dezember 2011 ebenfalls bei DTV.
EIGENE MEINUNG:
Und auch während des neuen Provinzkrimis von Rita Falk, in dem es weniger um die Kriminalistik als um das Leben des Polizeibeamten Franz Eberhofer geht, musste ich wieder herzhaft lachen. Das passiert mir beim Lesen eher selten. Wenn ich mal ein leises Schmunzeln rausbekomme, dann ist das schon das höchste der Gefühle. Aber wenn der Eberhofer loslegt, der mit dem Charme eines afrikanischen Wasserbüffels an keinem Fettnäpfchen vorbei kommt, dann kann ich einfach nicht anders. Denn nicht nur seine Art, sondern auch seine Ermitllungsmethoden sind anders als die der anderen...
Autorin Rita Falk kann sich so gut und authentisch in die Rolle des Franz Eberhofer hineinversetzen, dass man das Gefühl hat der eigenbrödlerische Mittdreißiger, der sich immer noch von Oma bekochen lässt und zwar gern mit Langzeitfreundin Susi kuschelt, sie aber nicht heiraten will, würde die Geschichte wirklich selbst erzählen.
Das beste am Provinzkrimi ist wirklich die Provinz. Dieser dörfliche Flair, der für Vetternwirtschaft, Tratsch und Traditionen steht, macht die Geschichte so lesens- und liebenswert. Ich fühl mich fast wie daheim, wenn mich der Franzl mit zum Simmerl in die Metzgerei oder zum Wolfi in die Kneipe.
Dennoch ist es nirgends so schön, wie beim Franz daheim, wo der Papa den ganzen Tag Beatles hört und die Oma leckere Speisen kocht oder die Angebotsblättchen durchschaut. Ungemütlich wird’s erst, wenn der Leopold zu Besuch kommt. Dem Franz sein großer Bruder, der sich immer beim Papa ein schleimt. Seit neustem hat er seine dritte Ehefrau, die gerade volljährig ist und nur englisch spricht, weil sie aus Thailand kommt. Ihr Kind heißt Uschi, aber weil so auch schon die verstorbene Mama heißt, nennt der Franz die kleine Sushi. Passt ja auch viel besser...
Mit Herzlichkeit und ein wenig Sarkasmus nimmt Autorin Rita Falk nicht nur die Dorfbewohner, sondern auch Franz Eberhofers Polizeiarbeit auf die Schippe. Locker, leicht und lustig lässt sich der Krimi in einem durchlesen und ich war fast ein bisschen traurig als ich aus Niederkaltenkirchen bei Landshut abreisen musste. Aber zum Glück erscheint im Dezember schon Eberhofers neuer Fall „Schweinskopf al dente“ im Deutschen Taschenbuch Verlag.
Als besonderes Extra gibt’s im Glossar eine Übersetzung niederbayerischer Ausdrücke und, wie immer, Omas Rezepte der Gerichte, die sie im Buch zubereitet.
FAZIT:
Bei schlechter Laune: „Dampfnudelblues“ lesen!! Herzhaftes Lachen und gute Laune garantiert!!
BEWERTUNG:
Kuh 4(3)
BUCHDETAILS:
  • Taschenbuch: 256 Seiten
  • Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. Mai 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • 14,90 €
  • ISBN-10: 9783423248501
  • ISBN-13: 978-3423248501

29.06.11

Ich werde immer da sein, wo du auch bist - Nina LaCour



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KLAPPENTEXT:
Als ihre bester Freundin sich das Leben nimmt, bricht Caitlins Welt auseinander und ihr Herz gleich mit. Warum hat sie das getan? Warum hat sie nichts gesagt? Hätte Caitlin ihr nicht helfen können? So viele Fragen, die unbeantwortet bleiben. Doch dann macht Caitlin eine Entdeckung und erfährt noch viele Dinge über ihre Freundin. Fast mehr, als sie ertragen kann. Und kann endlich Abschied nehmen.


ZUR AUTORIN:
Nina LaCour wuchs in der Nähe von San Francisco auf. Sie unterrichtete Literatur an einer Highschool. „Ich werde immer da sein, wo du auch bist“ ist ihr Debüt, ein weiterer Roman ist in Arbeit und wird 2012 veröffentlicht.

EIGENE MEINUNG:

Whow! Was für ein Debüt. Ich bin nicht nur stark beeindruckt, sondern auch zutiefst gerührt und doch weiß ich gar nicht wo ich anfangen und wie ich die Gefühle, die das Buch während des Lesens bei mir ausgelöst hat, in Worte fassen soll.
Schon nach den ersten wenigen Sätzen war ich begeistert. Was für schöne Satze. Was für wundervolle Worte die Autorin benutzt um eine Geschichte zu schreiben über ein Thema das alles andere als schön ist.
Caitlin ist über den Selbstmord ihrer besten Freundin Ingrid erschüttert. Sie ist so traumatisiert, dass es ihr schwer fällt ins Leben zurückzukehren. Doch sie muss ja und deshalb geht sie auch wieder zur Schule, um dort Schritt für Schritt, den Alltag und ihr Leben wiederzufinden.
Wir begleiten Cailtin vom Sommer in dem Ingrid starb, bis ein Jahr danach. Ein Jahr voller Trauer, Schmerz, Wut, Selbstzweifel und Angst. Aber auch ein Jahr, in dem Caitlin zu sich selbst findet, in dem sie einiges über Freundschaft und Vertrauen lernt und ein Jahr, in dem sie ein Stück erwachsener wird.
Die Autorin kann Caitlins Gefühle so deutlich ausdrücken, dass ich ihren Schmerz und ihre Verzweiflung beinah am eigenen Körper spüren konnte. Ich habe das Buch an einem Stück durchgelesen und war ebenso in einem dunklen Loch meiner Emotionen gefangen wie Caitlin. Ein Zitat aus dem Buch, das sich eigentlich auf ein Musikstück bezieht, dass sie immer wieder hört, ist hier sehr treffend: „ Sein Herz ist gebrochen, das kann ich fühlen.“ (S. 44) Auch Caitlins Herz war gebrochen und ich konnte es fühlen.
Aber „Ich werde immer da sein, wo du auch bist“ ist nicht nur ein trauriges Buch. Es ist gleichzeitig auch wunderschön. Sehr emotional und rührend. Abwechselnd kalt und warm. Abwechselnd traurig und einfühlsam. Und vor allem sehr ergreifend und eindrucksvoll.
Mit leisen Tönen hat Nina LaCour ein so ausdrucksstarkes Werk erschaffen, das eine emotionale Spannung aufbaute, die mir das Gefühl gab, ständig kurz vorm explodieren zu sein. Fast das gesamte Buch über hatte ich einen dicken Kloß im Hals, der sich vor allem bei Ingrids Tagebucheinträgen in Tränen verwandelte. Trotzdem ist dieses Buch ein Wechselspiel aus Gänsehaut und Herzenswärme.
Es ist einfach so rührend zu beobachten, wie Caitlin zurück ins Leben findet. In kleinen Schritten, mit Hilfe von Menschen, die ihr so viel Güte und Herzlichkeit entgegen bringen. Trotzdem wirkt die Geschichte nicht überzogen, sondern sehr realistisch. Denn es wird nichts beschönigt und so hat Caitlin nicht nur mit Schuldgefühlen zu kämpfen, sondern muss lernen, den Tod und die Krankheit (die übrigens so authentisch dargestellt wird) ihrer Freundin zu akzeptieren und zu verarbeiten.
FAZIT:
„Ich werde immer da sein, wo du auch bist“ ist nicht nur eine Hommage an die Freundschaft, sondern auch ein Buch über loslassen, verarbeiten und akzeptieren. Es macht nachdenklich und rührt tief in unseren Emotionen. Und vor allem ist eine absolute Leseempfehlung, die ich nur jedem ans Herz legen kann.
BEWERTUNG:
Kuh 5
BUCHDETAILS:
  • Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
  • Verlag: Fischer (Tb.), Frankfurt; Auflage: 1 (10. März 2011)
  • 14,95 €
  • Sprache: Deutsch
  • Originaltitel: Hold Still
  • ISBN-10: 359685413X
  • ISBN-13: 978-3596854134

28.06.11

Runaway - Oscar Hijuelos



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Harlem in den späten 60er Jahren. Rico hat die Nase voll. Er ist es leid, von den Latinos nicht anerkannt zu werden, weil er so helle Haare und eine helle Haut hat. Und er ist es leid, von den Schwarzen als Weißer verprügelt zu werden. Um dem Ärger aus dem Weg zu gehen, lässt er sich immer seltener in der Schule blicken. Als seine Eltern ihn deswegen auf eine Militärakademie schicken wollen, haut er ab...
ZUM AUTOR:
Oscar Hijuelos wurde 1951 als Sohn kubanischer Einwanderer in New York City geboren. 1983 veröffentlichte er sein Romandebüt „Our House in the last World“. Sein Buch „The Mambo Kings Play Songs of Love“ wurde nicht nur verfilmt, er erhielt dafür auch den Pulitzer Preis.
„Runaway“ ist sein erstes Jugendbuch und für den deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.
EIGENE MEINUNG:
„Runaway“ ist die Geschichte eines Jungen, der eigentlich vor seinem Umfeld wegrennt, und auf diesem Weg mehr über sich selbst und sein Leben herausfindet als ihm vielleicht lieb ist.
Erbarmungslos, offen und brutal erzählt Autor Oscar Hijuelos vom Leben farbiger Jungs in Harlem in den späten 60er Jahren. Ohne irgendetwas zu beschönigen, schreibt er seine Charaktere in ein Milieu, das ihnen das überleben nicht gerade leicht macht. Angefangen von desillusionierten Eltern über rassistische Mitmenschen bis hin zu Gewalt und Drogenkriminalität, bekommt der Leser einiges vor die Füße geworfen, das es erst einmal zu verarbeiten gilt. Ich erinnere mich geradezu deutlich an eine Szene, in der Rico das erste Mal sieht wie sich ein Freund einen „Schuss“ verpasst. Diese Szene war so widerlich, brutal und erschreckend, dass sich mein Magen fast umgedreht hat vor Ekel und Mitgefühl.
Durch diese Art Ricos Alltag mit all seinen Grausamkeiten zu beschreiben, bekommt der Leser Mitleid mit dem Protagonisten und seinen Freunden, die eigentlich nette Jungs sind, aber leider in etwas hineingeraten sind, dass sie später vielleicht einmal ihr Leben kosten wird. Einzig Ricos Freund Gilberto scheint alles richtig gemacht zu haben. Er hat im Lotto gewonnen und nutzt den Betrag um nach Wisconsin zu gehen und dort zu studieren. Dass Geld und das entsprechende Umfeld jedoch nicht die einzige Möglichkeit sind, das Leben zu verändern, müssen Gilberto und Rico noch am eigenen Leib erfahren. Denn was wirklich zählt ist der eiserne Wille etwas für seine Zukunft zu tun.
Rico liest gern Comics über Superhelden. Später möchte er mit seinem Freund Jimmy, der ein hervorragender Künstler ist, sein eigenes Comic kreieren. Im wirklichen Leben ist Rico alles andere als ein Superheld. Er ist einfach der nette Junge von nebenan. Eigentlich recht normal, bis auf die Tatsache, dass er ein weißer Kubaner ist.
Rico war mir von Anfang an sehr sympathisch. Er ist keinesfalls der Typ Protagonist wie man ihn häufig antrifft: Super hübsch oder super hässlich. Aus einer ganz tollen Familie, oder aus einer ganz armen. Er ist einfach ein ganz normaler Junge, wie es sie in seiner Gegend zuhauf gibt. Natürlich sind seine Eltern arm und es gibt innerfamiliäre Probleme, aber das gehört in seinem Viertel zum Alltag. Er ist keinesfalls überzogen, was ihn sehr ehrlich und echt macht und die Geschichte sehr realistisch wirken lässt. Seinem großen Held Huckleberry Finn nacheifernd begibt er sich auf die Reise in ein besseres Leben. Was ein besseres Leben bedeutet, was dazu gehört und wer dafür verantwortlich ist, weiß Rico zu Anfang noch nicht so genau, doch gute und weniger gute Erfahrungen lehren ihn zu erkennen, was wirklich zählt...
Dies verdeutlicht der Autor vor allem an den beiden Nebenfiguren Gilberto und Jimmy, die mit völlig unterschiedlichen Voraussetzungen zurecht kommen müssen und dies auf ihre ganz eigene Art und Weise tun. Diese beiden Charaktere sind so gut herausgearbeitet, dass sie mir fast noch besser gefallen als Protagonist Rico.
Die Schreibe des Autors lässt sich schnell und flüssig lesen. Dadurch, dass er immer wieder spanische Worte und Satzteile einfließen lässt, schafft er eine Atmosphäre, die den Leser glauben lässt, ebenfalls zu einer kubanischen Einwandererfamilie zu gehören und ein Teil der Geschichte zu sein.
Ein kleiner Kritikpunkt des Buches ist der Erzählstil. Rico ist derjenige, der dem Leser die Geschichte berichtet und dabei manchmal einen etwas plumpen Ton anschlägt. Außerdem stellt er manchmal Fragen an seine Zuhörer, ein Stilmittel, das mir leider nicht so sehr zusagt, das aber manch anderem Leser sicher gut gefällt.
Außerdem hatte ich eine etwas andere Geschichte erwartet, weshalb ich ein klitzekleines bisschen enttäuscht war. Alles in allem bin ich aber voll auf meine Kosten gekommen und hatte einige interessante Lesestunden, die mich in eine Zeit zurückgeführt haben, gegen deren Missstände ich oft die Augen verschließe. Oscar Hijuelos hat mir jedoch noch einmal gezeigt, dass nicht alles Gold ist was glänzt und die 60er nicht nur aus Rock`n´Roll und Petticoats bestanden, sondern ein Jahrzehnt waren, in dem es noch viel Diskriminierung und Intoleranz gab.
FAZIT:
„Runaway“ ist ein ehrliches und offenes Buch darüber, wie wichtig es ist, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Nur wir selbst haben die Chance etwas zu verändern, egal welche Voraussetzungen uns dafür gegeben wurden.
BEWERTUNG:
Kuh 4(3)
BUCHDETAILS:
  • Gebundene Ausgabe: 360 Seiten
  • Verlag: Fischer (Tb.), Frankfurt; Auflage: 1 (3. März 2010)
  • 19,95 €
  • Sprache: Deutsch
  • Originaltitel: Dark Dude
  • ISBN-10: 3596853826
  • ISBN-13: 978-3596853823

27.06.11

Mina - David Almond



9783473368204_hiKLAPPENTEXT:
Ich wollte unbedingt das sein, was man gemeinhin als braves Mädchen bezeichnet. Ich habe es wirklich versucht.
Mondschein, Wunder, Fliegen und Nonsens, Rosenkohl, Sarkasmus und das Geheimnsi der Zeit, erstaunliche Tatsachen und absolut nichts – das alles ist Minas Tagebuch. Das ist Mina.



ZUM AUTOR:

(Quelle: Buchumschlag)
David Almond wuchs in der Nähe von Newcastle-upon-Tyne auf. Er studierte Literatur, arbeitete als Hotelportier, Postbote und Lehrer und begann, Kurzgeschichten für Erwachsene zu veröffentlichen. 1998 erschien „Zeit des Mondes“, sein erstes Kinderbuch. Für sein umfangreiches Werk wurde er mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichnet. 2010 er hielt er den Hans-Christian-Andersen Preis, die weltweit höchste Auszeichnung für Kinder- und Jugendliteratur.
EIGENE MEINUNG:
Mina ist ein ganz besonderes Mädchen. Sie ist anders als die anderen Kinder in ihrem Alter und hat es dadurch nicht immer leicht. Sie wird als „Freak“ bezeichnet, dabei hat sie einfach nur eine ganz andere Sicht auf die Welt und liebt Wortspielereien. Sie ist sehr sensibel und wird oft missverstanden, wenn sie sich so ihre eigenen Gedanke über irgendwelche Dinge macht. Außerdem vermisst sie ihren Vater und ihr sehnlichster Wunsch ist es, ihn wieder bei sich zu haben.
Mit seiner sehr gefühlvollen und zauberhaften Schreibe, die so viel Lebensfreude vermittelt, hat Autor David Almond eine Protagonistin kreiert, die jedem Leser sofort ans Herz wächst. Mina ist unglaublich weise und kindlich zugleich, was sie zu einer ganz liebenswerten Person macht. Ihre Tagebucheinträge erinnerten mich immer ein wenig an Francois Lelords Hector.
David Almond spielt in seinem Buch ebenso mit Worten wie seine Protagonistin Mina, die nicht nur neue Worte erfindet, sondern auch gern deren Klang lauscht oder sie einfach nur ansieht. Getreu Minas Worten „Vielleicht ist auch das Schreiben wie Spazierengehen“ ( S. 227)hatte ich das Gefühl durch die Mina-Welt zu spazieren, die irgendwie aus anderen Farben besteht, als die Welt ihrer Mitmenschen. Dies spiegelt das Cover des Buches so wunderschön wider, das Mina als eine Art Scherenschnitt zeigt, mit lila farbenen Haaren auf einem lila farbenen Baum mit verschnörkelten Details. Auf dem Baum sitzt außerdem ein Vogel, denn Mina wäre auch gern ein Vogel und hofft, dass ihre Seele als solcher wiedergeboren wird. Unter dem Baum sitzt eine schwarze Katze, die im Buch eine besondere Stelle in Minas Leben einnimmt.
Mina hat außerdem ganz eigene Vorstellungen davon, wie das Leben eines Kindes aussehen sollte. Sie ist dafür, dass Kinder auch mal Ruhe brauchen, damit sie einmal still sein können, damit sie auch einfach mal nichts tun können. Dadurch gerät sie jedoch des öfteren in Konflikte mit anderen Kindern oder auch ihren Lehrern. Am liebsten mag ich die Stelle, in der Mina einen Aufsatz in Deutsch bzw. Englisch schreiben muss. Es geht um die verschiedenen Zeiten der Verben. Auf die Frage der Lehrerin, ob sie fertig sei, antwortet Mina: „Nein. Das Geheimnis der Zeit kann also nicht auf ein Arbeitsblatt über Verbformen reduziert werden.“ (S. 80)
Ein sehr schönes Extra des Buches ist das außergewöhnliche Textlayout, das immer mal wieder zwischen dem eigentlichen Text auftritt und den Tagebuch Charakter von Minas Aufzeichnungen deutlich hervorhebt. Eine ihrer Rubriken in ihrem Tagebuch ist die „Außergewöhnliche Aktivität“. Dort notiert sie sich Aktivitäten, die sie als besonders schön empfindet und die dem Leser jedes mal ein kleines Lächeln ins Herz zaubern. So wie:
Schau dir die Sterne an.
Reise durch Zeit und Raum.
Halte deinen Kopf in deinen Händen und werde dir bewusst, dass du außergewöhnlich bist.
Erinnere dich daran, dass du nur Staub bist.
Denke daran, dass du ein Stern bist.
Stelle dich unter die Straßenlaterne.
Tanze und glitzere in ihrem Licht.
Lausche auf die zerbrechlichen und kraftvollen Dinge in deinem Herzen.
(S.243)

FAZIT:
„Mina“ ist ein sehr kluges Buch. Es ist ein bisschen lustig, ein bisschen ernst, ein bisschen rührend und ein bisschen traurig, aber vor allem ist es ein Buch, das ein wenig Licht und Farbe in das graue Grau des Alltags zaubert.
BEWERTUNG:
Kuh 45
BUCHDETAILS:
  • Gebundene Ausgabe: 254 Seiten
  • Verlag: Ravensburger Buchverlag; Auflage: 1., Aufl. (1. Januar 2011)
  • Originaltitel: My name is Mina
  • Sprache: Deutsch
  • 14,95 €
  • ISBN-10: 9783473368204
  • ISBN-13: 978-3473368204
  • ASIN: 3473368202

24.06.11

Das Buch der Schatten 01: Verwandlung - Cate Tiernan



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Die sechzehnjährige Morgan Rowlands ist ein ganz normaler Teenager – bis Cal in ihr Leben tritt. Der atemberaubend attraktive Junge scheint sich ausgerechnet für Morgan zu interessieren, die bisher im Schatten ihrer schönen Freundin Bree stand. Morgan ist sofort fasziniert, denn ein dunkles Geheimnis umgibt Cal: Er ist Gründer eines Hexenzirkels. Bald ist Morgan regelmäßig mit Cal zusammen, entdeckt ihre magischen Kräfte, verliebt sich rettungslos. Doch ihre beste Freundin Bree will Cal für sich – um jeden Preis ...

ZUR AUTORIN:
Cate Tiernan wurde 1961 in New Orleans geboren. Nach ihrem Studium in Russischer Sprache und Literatur arbeitete sie in der Kinder- und Jugendbuchredaktion von Randomhouse. Dort bemerkte sie, dass sie selbst gern Jugendbücher schreiben würde und veröffentlichte ihre erste Jugendbuchreihe „Sweep“. In Deutschland kennt man sie durch ihre Serien „Das Buch der Schatten“ und „Immortal Beloved“.
REIHENINFO:
  1. Band: Verwandlung
  2. Band: Magische Glut
  3. Band: Bluthexe ( erscheint im Febr. 2012)
  4. Band: Seeker, Origins and Eclipse (erscheint im engl. Original im Juli 2011)
EIGENE MEINUNG:
Ich muss zugeben, ich hätte diesem Buch fast einen Stempel aufgedrückt, den es nicht verdient hat. Ich wusste nicht mehr genau worum es in „Das Buch der Schatten“ geht. Also las ich die ersten Seiten und dachte:“Ok. Das wird wohl mal wieder ein Vampir-Schmalz-Buch á la Twighlight.“ (zumal das Cover auch etwas zu solchen Gedanken verleitet) Hah!! Falsch gedacht. Es ist nicht nur so, dass die Hauptpersonen dieses Buch keine Vampire sind, es ist auch kein Schmalz-Roman. Klar, eine gewisse Portion Liebe und Romantik mit evtl. etwas Kitsch gibt es in dem Buch, aber ab und an lesen wir das ja auch mal ganz gern ;)
Dennoch sind Liebe und Romantik in diesem Buch eher nebensächlich, denn eigentlich geht es um den Wicca Kult, der eine Naturreligion ist und sich selbst als „Religion der Hexen“ sieht. Als der neue und unglaublich unwiderstehliche Cal an die Schule kommt, sind nicht nur die Freundinnen Morgan und Bree hin und weg von ihm. Allerdings ist er nicht nur anziehend, sondern auch mysteriös. Als er mehrere Schüler dazu einlädt, eine Zeremonie des Kultes durchzuführen macht Morgan einige neue Entdeckungen. Vor allem an sich selbst...
Obwohl ich sehr naturnah lebe und Interesse an Heilkräutern, der Magie des Mondes und ähnlichen Dingen habe, waren mir die Traditionen und Ausübungen des Wicca Kultes nicht so geläufig. Ich hab zwar schon öfter mal etwas davon gehört, hätte aber nichts genaues darüber sagen können. Cate Tiernan hat mein Interesse daran geweckt. Geschickt paart sie eine Geschichte über Liebe und Freundschaft mit der Wicca Lehre. Damit unterhält sie ihre Leser nicht nur ausgesprochen gut, sondern bringt Ihnen auch vieles über Hexen, Kräuterheilkunde und Wicca bei. Dank ihres locker leichten Erzähltons artet dies nicht in trockenem Belehren in Form von Unterricht aus, sondern entwickelt eine ganz eigenmächtige Art, den Leser in Bann zu ziehen.
Die Charaktere des Buches sind eine bunt gemischte Truppe. Einige mag man, einige nicht. Protagonistin Morgan ist auf jeden Fall eins der, das ich auch gern in meinem Freundeskreis hätte. Einzig mit Cal bin ich leider bisher noch nicht so warm geworden. Er ist mir bisher noch zu leidenschaftslos und wirkt auf mich etwas flach, was sich aber sicher in den nächsten Bänden noch ändert, da seine Figur in „Verwandlung“ noch nicht so häufig zum Einsatz kam.
Als besonderes Extra, um die Spannung noch zu steigern, stehen am Anfang jedes Kapitels Sprüche über Hexen und eine Art Tagebucheinträge von denen man zunächst noch gar nicht genau weiß, wer diese überhaupt verfasst hat. Erst nach und nach kommen wir scheinbar der Lösung etwas näher. Allerdings lässt uns das Ende etwas im Regen stehen, so dass es nicht schlecht wäre, den nächsten Band schon parat liegen zu haben.
Ich muss sagen, ich habe ein bisschen geschwankt zwischen 3 und 4 Sternen, da ich eigentlich dieser Art Geschichte schon entwachsen bin. Doch dann habe ich eine Pro- und Kontraliste gemacht, die mich dazu veranlasst hat diesem ersten Teil einer vielversprechenden Reihe 4 Sterne zu geben. Auf der Pro-Seite steht:
  • innerhalb kürzester Zeit durchgelesen,
  • dabei nicht gelangweilt
  • so im Buch gefangen, dass ich glatt vergaß, dass meine Freundin mit im Raum saß
  • ich freue mich schon auf den nächsten Band
FAZIT:
Cate Tiernan ist es gelungen ein faszinierendes und interessantes Buch über den Wicca Kult zu schreiben, dass mit einem ordentlichen Schuss Romantik, Gefühlschaos und Teenagerproblemen, ein kurzweiliges Lesevergnügen bereitet.
Kuh 4(3)
  • Taschenbuch: 256 Seiten
  • Verlag: cbt (18. April 2011)
  • 7,99 €
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3570380033
  • ISBN-13: 978-3570380031
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
  • Originaltitel: Sweep 01 - Book of Shadows
Meinen herzlichen Dank an cbt für die Bereitstellung dieses Rezensiosnexemplares.

21.06.11

Numbers: Den Tod vor Augen - Rachel Ward



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Wenn Adam in fremde Augen schaut, sieht er das Todesdatum seines Gegenübers. Mehr noch – er spürt, ob jemand glücklich stirbt, einsam oder brutal. Als Adam immer und immer wieder mit dem gleichen Datum konfrontiert, weiß er: Etwas Schreckliches steht bevor! Doch was kann so gewaltig sein, dass es dermaßen viele Opfer fordert? Adam setzt alles daran, es herauszufinden. Denn er will die Zukunft verändern. Doch dazu muss er ins Zentrum des Geschehens...


ZUR AUTORIN:
Rachel Ward wurde 1964 geboren und lebt mir ihrer Familie in England. Ihr Debüt „Numbers: Den Tod im Blick“ wurde nicht nur für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert, sondern auch für zahlreiche englische Auszeichnungen. Der dritte Band der Reihe wird in diesem Monat (Juni) in England veröffentlicht.
EIGENE MEINUNG:
Jede Menge Spannung verspricht uns der Klappentext des zweiten „Numbers“-Bandes „Den Tod vor Augen“. Doch ob er hält was er verspricht, davon war ich im Vorfeld nicht so überzeugt. Denn Rachel Wards erstes Numbers Buch „Den Tod im Blick“ war so spannend und toll, dass ich dachte: „Das schafft sie kein zweites Mal!“ Zumal die Thematik des Buches einfach schwierig als Serie aufzubauen ist, ohne sich zu stark zu wiederholen.
Doch „Numbers: Den Tod vor Augen“ hält was es verspricht. Viel mehr noch: Es hat Suchtcharakter. Einmal aufgeschlagen und mit der Geschichte begonnen kann man das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Es ist heftig, bedrückend und die Spannung darin hat mich schier zerrissen!! Ich hab gedacht ich werde verrückt, wenn ich nicht bald erfahre, was am 1. Januar 2028 in London passiert.
Futuristischer als sein Vorgänger, der in erster Linie auf der Liebesgeschichte zwischen Jem und Spinne basierte, nimmt uns der Roman mit in ein England in einer Zeit, in der sogar Menschen per Chip überwacht und kontrolliert werden. Der Autorin gelingt es hier erfolgreich auf den Zug der Dystopien aufzuspringen, der zur Zeit seine Kreise in der Bücherwelt dreht. Eigentlich hatte ich davon auch schon ein bisschen die Nase voll, weil die Geschichten einfach immer ähnlicher werden und allmählich an Spannung und Neuigkeiten einbüßen. Rachel Ward hat mich eines besseren belehrt. Es geht noch fesselnder, noch mitreissender, noch bedrückender.
Auf der einen Seite ist es nur schwer, das Buch wegzulegen wenn man einmal damit begonnen hat, auf der anderen Seite ging mir die Atmosphäre aber einfach so an die Nieren, dass ich den Roman immer mal zur Seite legen musste um Luft zu holen und wieder ein bisschen Licht an mich heran zu lassen. Die Düsternis, die Adam umgibt, der seine Gabe für eine Art Fluch hält, ging so extrem auf mich über, dass ich nicht wusste ob ich mich für die Emotionalität, die Rachel Ward dadurch auslöst begeistern sollte, oder ob ich mich aufgrund dessen am liebsten unter einer Decke verkrochen hätte.
Es ist unglaublich wie gut die Autorin es schafft mit ihrer Schreibe Emotionen, Gedanken und Gefühle in die Leser eindringen zu lassen. Die Verzweiflung der Protagonisten war regelrecht um mich herum zu spüren.
Natürlich dreht sich die Geschichte auch hier wieder um ein junges Pärchen. Aber die Liebesgeschichte der beiden ist längst nicht so sanft wie die zwischen Jem und Spinne, sondern geht viel mehr in Extreme wie Sehnsucht, Hass oder Leid.
FAZIT:
Angst, Hoffnung, Liebe und Verzweiflung sind nicht nur zu einem Cocktail reinster Spannung gemixt, sondern dringen dank der ausdrucksstarken Schreibe der Autorin tief in den Leser ein. Eine Leseempfehlung für alle, die Nervenkitzel lieben!!
Kuh 5
  • Taschenbuch: 448 Seiten
  • Originaltitel: Numbers: Chaos
  • Verlag: Carlsen Verlag GmbH; Auflage: 1 (Juni 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 355152016X
  • ISBN-13: 978-3551520166
  • 14,95 €

[Stöckchen] Wenn ich nicht ich wäre, sondern...



... ein Buchtitel:
„Ronja Räubertochter“ oder „Die Kinder von Bullerbü“, weil ich wohne wie in Bullerbü und früher eine kleine Ronja war ;)
... ein Fantasybuch:
„Die Elfen“, weil ich es liebe und ich gern ein Teil des Buches wäre, auch wenn dort Krieg herrscht. Natürlich wäre ich eine tapfere Kriegerin oder mutige Zauberin, weshalb mir natürlich nichts passieren kann ;)
... ein Krimi/Thriller:
„Milchgeld“ von Klüpfl und Kobr, weil ich den etwas eigensinnigen und sturen Kommissar Kluftinger total gern mag :)
... ein historischer Roman:
„Das Lächeln der Fortuna“ von Rebecca Gablè!!! Ganz klar!!! Gemeinsam mit Robin of Waringham würde ich ein Gestüt eröffnen ;)
... ein Buchcover:
„Davon frei zu sein“ von Meg Rosoff, weil es ein Mädchen auf seinem Pferd zeigt, dass von der Freiheit träumt..
... ein Genre:
FANTASY!!
... ein Autor:
John Irving, weil ich seinen Schreibstil sehr bewundere!
... ein mystisches Wesen:
Eine Elfe. Aber eine richtige. Nichts mit Blumen und rosa Kleidchen und so!!

... ein Kindermärchen:

„Die Gänseprinzessin und ihr treues Pferd Fallada“, weil ich jedes Mal Rotz und Wasser heule, wenn ich es im Fernsehen anschaue und Fallad vom Tor herunter zur Prinzessin spricht. Außerdem zitierte ich an windigen Tagen immer „wehe Windchen wehe“ :D
... eine Buchseite:
Also ich les ja in Büchern immer am liebsten die Seiten, auf denen Werbung für andere Bücher gemacht wird ^^

... ein Paperback (Taschenbuch):

„Die Tochter des Waldes“ von Juliet Marillier, weil es so ein tolles Buch ist und ich gar nicht weiß, wen ich mehr liebe. Den Roten oder Sorchas Bruder Finbar...Außerdem liebe ich den Wald und die Natur so sehr wie Sorcha.
... ein Hardcover: (das olle Ding hat sich einfach schwarz statt grün gefärbt *grummel*)
„Winni the Pooh“ A.A.Milne :) :) :)
... ein verfilmtes Buch:
Eigentlich gern „Von Liebe und Schatten“ weil Antonio Banderas ♥ die Hauptrolle spielt, aber das ist mir einfach zu heftig. Also „Emmas Glück“, weil Emma so toll ist :) Alternativ würde ich aber auch in die Villa Kunterbunt passen ;)
... eine Buchserie/reihe:
Wieder einmal „Die Elfen“ aus oben genannten Gründen :) Oder halt Juliet Marilliers Sevenwater Saga :)

20.06.11

River - Donna Milner



Natalie ist vierzehn, als der charismatische River an einem heißen Julinachmittag auf der Milchfarm der Wards in den kanadischen Cascade Mountains auftaucht. Mit der sanften Stimme und den aquamarinblauen Augen wird er bald Teil der glücklichen Familie. Doch tragische Ereignisse verändern das Leben aller und die Idylle endet jäh …
Donna Milner wurde in British South Columbia geboren und wuchs in West Vancouver auf. Sie hat vier Kinder und widmet sich nun ganz dem Schreiben. „River“ ist ihr Debütroman. Ihr zweites Buch „Der Tag, an dem Marylin starb“ wurde ebenfalls ins Deutsche übersetzt und erscheint in diesem Monat im Piper Verlag als Taschenbuch.
(Text & Cover: PIPER)


Donna Milners Buch „River“ zu lesen ist wie zu einem Familientreffen zu gehen. Ein Treffen bei dem Geschichten aus Zeiten erzählt werden, die von allen Familienmitgliedern lieber vergessen und verdrängt werden und wo die Familienmitglieder mit dadurch aufkommenden Emotionen überschüttet werden.

Dies gibt mir das Gefühl von Zugehörigkeit, Nähe und Gemeinschaft. Aber wie in allen Familien gibt es in der Familie Ward nicht nur gute, sondern auch schlechte Zeiten. Wie in vielen Familien gibt es auch hier gut gehütete Geheimnisse, die fest verschlossen unter den Teppich der Verschwiegenheit gekehrt wurden, bis sie eines Tages aus ihrem Gefängnis ausbrechen müssen.

Als der schöne „Drückeberger“ River auf der Milchfarm der Familie Ward auftaucht bringt er anfangs frischen Wind in die Familie, der jedoch schon bald zu einem kräftigen Wirbelsturm heranreift, der die Idylle und das Glück der Familie zu zerstören droht.

Donna Milner ist es gelungen einen fesselnden und zugleich sehr bewegenden Roman über Glück, Unglück, Familie, Verlust, Ängste und die Liebe zu schreiben. Von Anfang an hatte ich eine Ahnung was geschehen würde, sobald River in der Familie auftaucht. Ich wusste, welche dunklen Schatten über der Familie lagen und doch hat die Autorin es geschafft, mich mit ihrer Schreibe so in ihren Bann zu ziehen, dass ich immer und immer weiter lesen musste, in der Hoffnung, dass die Geheimnisse nun endlich aufgelöst werden würden. Und sobald dies geschah war ich versunken in einer Mischung aus Überraschung, Bestürzung und Mitleid, denn was durch Verstrickung unglücklicher Umstände mit dem Familienfrieden geschieht, ist mir doch sehr an die Nieren gegangen.

Das schönste an diesem Buch ist, dass man wirklich das Gefühl hat, am Familienleben teilzunehmen. Zu einer Familie zu gehören, der nichts wichtiger ist als der Zusammenhalt und die Familie an sich. Unbedarft und glücklich wachsen die Kinder der Ward Familie auf, so dass sie noch nicht einmal auf Freunde angewiesen sind. Meine Lieblingsszene ist wie die ganze Bande an Weihnachten mit Milchtruck und Kutsche loszieht um gemeinsam Geschenke für bedürftige Mädchen einzusammeln.

 In diesen Kapiteln des Romans liegt so viel Wärme und Zufriedenheit, dass es dem Leser ganz wohlig ums Herz wird. Indem die Autorin Protagonistin Nathalie immer wieder in die Zukunft zurückkehren lässt, verknüpft sie so geschickt die Geschichte, dass sie damit die Spannung immer weiter in die Höhe treibt.

„River“ ist ein Buch, das wunderschön und tragisch zugleich ist. Eins, das dem Leser ein wohlig warmes Gefühl vermittelt und ebenso eiskalte Schicksalsschläge bereithält.Das ihn mit den Charakteren sowohl lachen als auch leiden lässt. Eine Geschichte über den Facetten Reichtum der Liebe und eine Familie, die einem einfach ans Herz wächst.

  • Taschenbuch: 400 Seiten
  • Verlag: Piper Taschenbuch; Auflage: 8 (Mai 2010)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 9783492258746
  • ISBN-13: 978-3492258746
  • ASIN: 3492258743
  • 9,95 €
  • Originaltitel: After River
  • Übersetzung: Sylvia Höfer

17.06.11

Süß wie Schattenmorellen - Claudia Schreiber



9783036956008_hiKLAPPENTEXT:
Dass Erwachsene ihr Leben keineswegs immer besser im Griff haben als Kinder, hat Annie schon früh lernen müssen. Wie oft hat sie ihrer Mutter aus den verrücktesten Schwierigkeiten heraus geholfen. Und auch sonst – wo immer etwas schiefgeht oder jemand Hilfe braucht, ist sie zur Stelle. So zögert sie selbst dann nicht anzupacken, als die hochschwangere 16-jährige Paula bei ihr auftaucht und es mit einem Mal um Leben und Tod geht.


ZUR AUTORIN:
Claudia Schreiber wurde in einem kleinen Dorf in Nordhessen geboren, lebt nun aber schon seit über 12 Jahren in Köln. Sie beschreibt sich selbst als „eine glückliche Frau“.
Sie hat mehrere Bücher für Erwachsene, aber auch ein Kinderbuch veröffentlicht. Ihr Roman „Emmas Glück“ (unbedingt lesen!!!) wurde verfilmt und in mehreren Ländern veröffentlicht. Für „Süß wie Schattenmorellen“ wurden ebenfalls Filmrechte erworben.
EIGENE MEINUNG:
Sehnsüchtig habe ich auf ein neues Buch von Autorin Claudia Schreiber gewartet, deren Roman „Emmas Glück“ zu meinen absoluten Lieblingsbüchern zählt. Nun hat mein Warten endlich ein Ende. Wieder einmal glänzt die Autorin mit Charakteren, die etwas skurril, aber liebenswert und etwas ganz besonderes sind.
Annie lebt gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem Opa auf einem Hof in einem hessischen Dorf. Gemeinsam bewirtschaften sie eine Kirschplantage. Einen Vater hat Annie nicht. Gezeugt wurde sie per „Windbefruchtung“, wie ihre Mutter es so schön sagt. Der wird eines Tages alles zu viel und als Opa dann auch noch seinen zweiten Frühling erlebt, wird es ihr endgültig zu bunt und sie haut ab. Nun ist Annie auf sich allein gestellt. Einzig ihre Freunde, der hilfsbereite Apotheker und Galle, der etwas verquere Dorftrottel, stehen ihr zur Seite. Doch plötzlich überschlagen sich die Ereignisse und nichts ist mehr wie es scheint.
Claudia Schreiber glänzt mal wieder durch ihre Charaktere. Allen voran Protagonistin Annie, die ganz anders ist als die Mädchen in ihrem Alter und Ruhe und Geborgenheit in der Arbeit auf der Kirschplantage findet. Auf der einen Seite gilt sie als eher zurückgeblieben. Hat kein Handy, kein Internet, keine gleichaltrigen Freunde. Auf der anderen Seite ist sie sehr intelligent und weise. Außerdem betreibt sie eine Studie über das Sexualleben ihrer Mitmenschen, deren Ergebnisse sie sich sorgfältig in ihrem Herbarium notiert.
Mutter Nette wird einfach alles zu viel. So viel Arbeit, so viel Verantwortung und dazu keinen Mann. Das kann sie einfach nicht ertragen. Sie leidet an einer Art Burn-Out-Syndrom, was wiederum einiges an Verantwortung auf Annie abwirft, denn Opa hält sich mal schön aus allem raus. Trotzdem ist er mein Lieblingscharakter der Geschichte. Ich liebe einfach seine Sprüche und Lebensweisheiten. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, sagt was er denkt und macht, wozu er Lust hat.
Aber nicht nur die Protagonisten, sondern auch die Nebencharaktere sind mit ganz viel Liebe und netten kleinen Details kreiert. So, dass ich ständig dachte: “Nee! Das is ja wie bei uns auf ´m Dorf!!“ Dies gibt dem Leser nicht nur das Gefühl ganz nah am Geschehen dran zu sein, sondern auch mitzufühlen, mitzuerleben und richtig in die Geschichte hinein zu leben.
Claudia Schreiber berichtet aber nicht nur aus Annies Leben, sondern auch aus dem der 16-jährigen Paula, die von ihren Eltern überbehütet und sogar elektronisch überwacht wird. Damit steht diese im krassen Kontrast zu Annie, die schon sehr viel Verantwortung tragen muss und größtenteils auf sich allein gestellt ist. Die Autorin beleuchtet somit zwei gegensätzliche Erziehungsstile, die sie durch übertriebene Handlungen überspitzt darstellt. Das war mir an manchen Stellen etwas zu überdreht, hat aber auf die Gesamtqualität des Buches kaum Auswirkungen. Sie übt indirekte Kritik an diversen Eltern bzw. deren Beziehung zu ihren Kindern und macht uns ganz klar deutlich, dass die Entwicklung des Kindes sowieso nicht von seinen Eltern abhängt. Die Persönlichkeit eines jeden Heranwachsenden ist individuell und nur bedingt beeinflussbar.
Wieder einmal hat Claudia Schreiber einen sehr schönen Roman geschrieben, der mich vor allem auch sprachlich überzeugt hat. Mit jeder Menge Humor und Sarkasmus erzählt sie vom Leben auf dem Land und den damit zusammenhängenden Höhen und Tiefen.
FAZIT:
Für alle Fans von Claudia Schreiber ein Muss!! Wer sie noch nicht kennt, sollte spätestens jetzt endlich mal ein Buch von ihr lesen!!
„Süß wie Schattenmorellen“ ist ein herrlich erfrischendes Buch über Familie, Erziehung, Freundschaft und den Sinn des Lebens.
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  • Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
  • Verlag: Kein & Aber; Auflage: 2 (1. März 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 303695600X
  • ISBN-13: 978-3036956008

[Sachbuch] Warum ist der Schnodder grün? - Glenn Murphy



06557KLAPPENTEXT:
Wie hört sich der Urknall an? Haben Spinnen Ohren? Wohin geht das Wasser bei Ebeb? Werden Computer jemals klüger als Menschen sein?
Wissenschaft bedeutet Fragen zu stellen, denn wer nicht fragt, bekommt auch keine Antwort! Aber häufig gibt es auf eine Frage mehrere Antworten oder aus der Antwort ergibt sich die nächste Frage. Dieses Prinzip hat Glenn Murphy vom Science Museum in London aufgegriffen und beantwortet so die spannendsten Fragen über das Weltall, den Planeten Erde, die Tierwelt, den menschlichen Körper und Technologien der Zukunft. Mit Humor und Leichtigkeit präsentiert er komplexes Sachwissen und liefert verblüffende Antworten auf knifflige Fragen.

ZUM AUTOR:
Glenn Murphy studierte Wissenschaftskommunikation in London. „Warum ist der Schnodder grün?“ ist sein erstes populärwissenschaftliches Buch, das er veröffentlichte während er am Science Museum in London arbeitete. „Warum ist der Schnodder grün?“ stand auf der Auswahlliste für den Blue Peter Book Award 2007 und den Royal Society Prize for Science Books Junior Prize.
EIGENE MEINUNG:
„Warum ist der Schnodder grün?“ ist eins der coolsten, witzigsten und dennoch lehrreichsten Bücher, die ich jemals zum Thema Wissenschaft gelesen habe. So lernen wir nicht nur, warum der Schnodder grün ist, sondern auch welche 10 Orte die besten sind, um den Popel los zu werden ;)
Gegliedert ist das Buch in die Kapitel: „Verloren im All“, „Der wütende Planet“, Tierisch genial“, Über den Menschen“, „Fantastische Zukunft“, so dass viele verschiedene Sparten der Wissenschaft abgedeckt werden.
Mein persönlicher Lieblingsabschnitt ist „Tierisch genial“. Schon von Kindesbeinen an bin ich fasziniert von allem was mit Tieren und Natur zu tun hat. Habe alles darüber gelesen, was mir in die Finger kam, konnte die Blumen bestimmen, die bei uns in Wald und Wiese wuchsen, Bäume an der Rinde erkennen und wusste welcher Vogel wann, wie, wo nistet. Mein Wissen auf diesem Gebiet ist also ziemlich umfangreich. Dennoch konnte mich Glenn Murphy mit mir völlig neuen Erkenntnissen begeistern. Zum Beispiel, ob Zebras Sonnenbrand bekommen können oder wie viele Farben ein Chamäleon hat. Und wusstet ihr, dass Termiten beim Pupsen mehr Methangas ausstoßen als Fabriken, Autos und Flugzeuge zusammen?
Sehr interessant finde ich auch, dass der Autor sich mit Fragen auseinandersetzt, die unsere Zukunft betreffen. Zum Beispiel wie leicht oder schwer wir Menschen durch Computer zu ersetzen sind oder ob es uns irgendwann möglich ist zu teleportieren. Ich denke dies macht das Buch zu einem Schatz für jüngere Leser, die sich doch gern mit solchen Dingen beschäftigen und sich Gedanken darüber machen, was wohl noch so alles geschehen kann. Fragen, auf die viele Eltern keine Antworten geben können und die auch durch Google nicht so einfach zu beantworten sind. Unter anderem geht es aber auch um Themen, die Kindern, durch Berichte in den Medien, vielleicht Angst machen. Wie z.B. Erdbeben oder Tsunamis, die ihnen bekannt sind durch Horrorbilder, aber nicht so erklärt werden, dass ihre Entstehungsweise auch für Kinder verständlich wird, was ihnen sicher Ungewissheit und Ängste nehmen würde.
Stilistisch erinnert mich die Schreibe des Autors und der Aufbau des Buches ein wenig an „Es war einmal das Leben“, eine Serie über den menschlichen Körper, die ich als Kind gern gesehen habe, da sie in einer locker leichten Art die Funktionen des Körpers erklärt. Ebenso hält es Glenn Murphy. Sein Erzähl Ton ist fröhlich dahin plätschernd, wie ein Gespräch zwischen Freunden. Ohne seine Erklärungen mit wissenschaftlichen Fachbegriffen zu überlagern, die eh kaum jemand versteht, bringt er seinen Lesern nicht nur Antworten zum Thema Tiere und Menschen näher, sondern verschafft auch einen – vielleicht ersten – Zugang zu physikalischen Fragen und Gesetzen.
Besonders gut gefällt mir, dass Glenn Murphy sich nicht einfach mit einer Frage beschäftigt, diese erklärt und dann abhakt, sondern versucht, den Wissensdrang von Kindern zu befridiegen. Er hat sich Gedanken darüber gemacht welche neuen Fragen aufkommen könnten, sobald eine Frage beantwortet ist. So wird ein Thema aus mehreren Blickwinkeln betrachtet bis wirklich alle Ungereimtheiten dazu geklärt sind. Das hat allerdings auch zur Folge dass ich, hatte ich mich erst mal für ein Thema interessiert, das Buch kaum wieder weglegen wollte, da der Wissensdurst dadurch noch mehr angeregt wird.
Zu vielen Antworten gibt es dann noch ein kleines Extra wie z. B. Zeichnungen oder eine Top Ten Liste der tierischen Pupse oder eine Top Ten der Phobien.
Ein besonderes Highlight ist das Preis-Leistungsverhältnis. Für nur 9.95 € bekommt der Leser ein Buch, das nicht nur toll aussieht, sondern auch Spaß macht und Wissen vermittelt.
FAZIT:
Noch nie war Wissenschaft so spannend und lehrreich zugleich und dabei dennoch so leicht verständlich. Glenn Murphy beantwortet uns viele nütze und unnütze Fragen, die uns schon immer interessiert haben. Ein tolles Buch für Leser jeden Alters.
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  • Broschiert: 252 Seiten
  • 9,95 €
  • Verlag: Arena (Mai 2010)
  • Sprache: Deutsch
  • Originaltitel: Why is Snot green?
  • ISBN-10: 3401065572
  • ISBN-13: 978-3401065571
Meinen herzlcihen Dank an den Arena Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares.

16.06.11

[Stöckchen] Leser sind...



IMG_0012Leser sind Katzenliebhaber.
Ich ja (mein Katze Ella liegt auch oft neben mir, wenn ich lese). Aber ich bin auch Pferde-, Hunde-, Kühe, Kaninchen-, Ziegen-, Tiger-, Bären-, Schlangen-, Hamster-, Zebra-, Erdmännchen-, usw. Liebhaber. Ich mag Tiere soooo gern, weshalb ich ja auch einen ganzen Stall voll besitze ;) Fische mag ich allerdings gar nicht...
Leser sind sonnenscheu.
Definitiv nicht!!! Ich liebe die Sonne, vertrag sie leider nicht immer so gut, was im weniger schlimmen Fall mit Nasenbluten, im schlimmsten Fall mit Sonnenstich endet. Aber was nicht tötet härtet ab und ich liebe es im freien zu lesen.
Leser sind romantisch.
Weniger...
Leser sind solange kinderlieb, bis das Lieblingsbuch mit Buntstiften verschönert ist.
Jein....ich mag sehr gerne Kinder. Bin eine tolle Patentante, möchte aber noch keine eigenen. Ich mag meine Bücher, sie sehen (fast) alle aus wie neu, das soll nach Möglichkeit so bleiben, aber es sind dann doch auch nur Gegenstände und Kinder sind halt Kinder. Da muss man eben auch schon mal Abstriche machen...
Leser sind Sammler, nicht nur von Büchern.
Richtig!! Ich sammel Kleintiere (Ponys, Ziegen, Kaninchen (lebendige)) für meinen Streichelzoo. Und alles mit Kühen drauf oder Kühe aus Porzellan. Außerdem Elfen und Drachen (keine echten (leider;))).
Leser lieben Kuchen und Kaffeeklatsch.
Lieber Tee und Wurstbrot. Kuchen am liebsten Obstboden oder was trockenes wie Rotweingugelhupf oder so.
Leser haben beruflich mit Menschen zu tun.
Ja.
Leser essen Bio.
Ja. Aus Überzeugung!!
Leser schreiben selber oder haben es als Kind gemacht.
Ja.
Leser haben gute Freunde, aber davon nicht viele.
Wenn das stimmen würde, dann müssten wir für meinen Geburtstag nicht immer so viel Kuchen backen ;) Machen wir aber gern :)
Leser spielen gerne.
Bäh pfui!!
Leser sind hilfsbereit und gut.
Natürlich! Und nett und zuvorkommend und gutaussehend und überhaupt nicht von sich selbst eingenommen ;)
Leser träumen gerne.
Viel zu viel ...
Leser fahren kleine Autos.
Aus Finanztechnischen Gründen, ja. Ansonsten hätte ich gern ein großes, schnelles Auto. Sollte aber auch wenig Sprit verbrauchen...
Leser lasen im Kindesalter gern unter der Bettdecke.
Nö. Aber in einer Leshöhle :)
Leser haben immer ein Buch dabei, wenn sie länger unterwegs sind.
Nicht nur, wenn ich länger unterwegs bin...

Leser lesen auch anderes neben Büchern gerne.
Jein. Gerne Fachzeitschriften und den Regionalteil in der Tageszeitung.
Leser haben mit den Augen Probleme.
Ob das allerdings mit dem Lesen zusammenhängt weiß ich nicht. Im Buch kann ich auch gut ohne Brille sehen, auf die Ferne bin ich ziemlich blind.
Leser können sich stundenlang in einem Buchladen aufhalten.
Ja, ja, ja!!! Am liebsten mit Tine ;)
Leser haben mindestens zwei signierte Bücher im Regal stehen.
Ja.
Leser haben bestimmt schon mal für einen Romanhelden geschwärmt (oder schwärmen für einen).
Einen ;) Der tätowierte Mann … ♥
Leser haben schon mal Orte in den Büchern bereist.
Nein. Bin ja immer zu Hause ;)
Leser besuchen gerne Veranstaltungen rund um Bücher (z. B. Messen, Lesungen, Signierstunden usw.).
Ja auf jeden Fall!! Siehe hier
Leser verleihen nur ungern ihre lieb gewonnenen Bücher.
Ich teile meine Lieblinge gern mit lieben Menschen (wenn sie sorgfältig damit umgehen).
Leser sind Nachtmenschen.
Ganz und gar nicht!! Ich geh zwar auch gern auf Partys, ansonsten ist meine Tageszeit aber der Morgen. Gern auch der ganz frühe Morgen.
Leser würden sich nie von lieb gewonnenen Büchern trennen.
Von lieb gewonnenen nicht. Ansonsten verkauf oder tausch ich aber auch schon mal das ein oder andere....um davon dann neue zu kaufen ;)

15.06.11

Die Chroniken vom Anbeginn: Emerald - John Stephens



022_15292_108846_xlKLAPPENTEXT:
Drei Geschwister, drei Bücher, ein großes Geheimnis...
Als die drei Geschwister Kate, Michael und Emma, die vor Jahren von ihren Eltern getrennt wurden, auf dem Weg in ein neues Waisenhaus in dem abgelegenen Herrenhaus des geheimnisvollen Dr. Pym landen, ahnen sie nicht im Geringsten, wohin sie diese Reise führen wird.
Denn bevor sie sichs versehen, sind die besonnene Kate, der kluge Michael und die tollkühne kleine Emma in den Kampf um drei magische Bücher voll unermesslicher Kraft verstrickt. Sie müssen erfahren, dass es ihre Aufgabe ist, diese zu finden, wollen sie ihre Eltern je wiedersehen
ZUM AUTOR:
John Stephens arbeite erfolgreich als Drehbuchautor und Produzent. Unter anderem an den Fernsehserien „Gossip Girl“ und „Gilmore Girls“. Philipp Pullmanns „Der goldenen Kompass“ brachte ihn auf die Idee, selbst Autor zu werden. „Emerald“ ist der erste Band der Trilogie „Die Chroniken vom Anbeginn“ und war bereits vor erscheinen in über 32 Ländern vorbestellt.
EIGENE MEINUNG:
Ich muss sagen, ich stand „Emerald“ zunächst skeptisch gegenüber. Da der Markt der Fantasybücher für Kinder und Jugendliche ja unglaublich wächst, ist es nicht immer ganz einfach, die wirklich guten Bücher heraus zu filtern. CBJ ist dies gelungen. Sie haben eins DER Fantasyabenteuer des Jahres an Land gezogen und mich damit wirklich begeistert.
Positiv wurde ich überrascht durch jede Menge Spannung und Action, dem nötigen Schuss Humor, aber auch einigen Szenen, die traurig waren. Dieser Mix, vervollständigt durch eine ausgesprochen bildliche Schreibe, machen „Emerald“ zu einem fantastischen Abenteuerroman, den ich gerade zu verschlungen habe.
Nichts desto trotz bleibt der Vergleich mit „Die Chroniken von Narnia“. Nicht nur der Titel verleitet dazu, sondern auch die Tatsache, dass es mehrere Geschwister gibt, die mit Hilfe eines Gegenstands in der Lage sind zu reisen. C.S. Lewis lässt seine Protagonisten innerhalb verschiedener Welten teleportieren, John Stephens Helden wandern durch die Zeit. Als großer Fan von C.S. Lewis Narnia-Reihe habe ich mich etwas davor gescheut ein Buch aufzuschlagen, das womöglich ähnlich ist, aber vermutlich moderner geschrieben, denn gerade die Sprache, die schon ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel hat, liebe ich so sehr in den Narnia-Büchern.
Was ein Glück, das ich meine Voreingenommenheit überwinden konnte und „Emerald“ gelesen habe, denn es ist ganz eigen und überhaupt nicht mit den „Chroniken von Narnia“ zu vergleichen. Zunächst einmal hat John Stephens einen sehr eigenen, munteren Stil entwickelt, der ihn als einen ausgesprochen guten Geschichtenerzähler charakterisiert, zum anderen sind auch seine Charaktere viel ausgereifter und lebendiger.
Kate ist die älteste der drei und somit eine Art Familienoberhaupt. Sie ist sehr verantwortungsbewusst, weshalb sie den Eindruck vermittelt, ständig eine Last mit sich herum zu tragen. Michael ist der kleine Forscher. Er interessiert sich hauptsächlich für Zwerge, aber auch für viele andere Dinge, beobachtet genau und schreibt sich alles bis ins kleinste Detail in sein Notizbuch. Mein persönlicher Liebling ist die jüngste der P. Kinder: Emma. Sie ist ein richtiger Wildfang. Dickköpfig und mutig gerät sie oftmals in Schwierigkeiten. Sie scheut sich nicht davor ihren Willen mit Hilfe ihrer Fäuste durchzusetzen, hat aber dennoch ein sehr großes Herz.
Die Geschichte ist wirklich spannend geschrieben und hält für den Leser so manche Überraschung bereit. Immer wieder geschehen unvorhergesehene Dinge oder der Verlauf der Geschehnisse ändert sich drastisch. Nur widerwillig habe ich das Buch vor Beenden der Geschichte aus der Hand gelegt und freue mich deshalb sehr, dass dies der erste Band einer Trilogie ist, auf die wohl noch zwei weitere spannende Bücher folgen werden.Einziger Kritikpunkt ist, dass ich manchmal Schwierigkeiten hatte der Logik der Zeitsprünge zu folgen, weshalb ich einen halben Punkt abziehe.
Ein besonderes Lob gilt dem Verlag CBJ, der sich nicht nur besonders viel Mühe gemacht hat einen besonders schönen Umschlag für die Chroniken zu wählen, sondern auch eine Emerald - Homepage erstellt hat, die Fans des Buches einige Extras wie Ecards oder Banner bietet.
FAZIT:
„Die Chroniken vom Anbeginn: Emerald“ ist ein spannender Fantasyroman, der Lesern jeder Altersklasse aufregende Lesestunden bereitet. Ein Buch für alle Entdecker, Helden und Heldinnen, und diejenigen, die gern einem guten Geschichtenerzähler lauschen.

Kuh 45
  • Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
  • Verlag: cbj (6. April 2011)
  • 19,99 €
  • Sprache: Deutsch
  • Originaltitel: The Emerald Atlas - Bokks of Beginning
  • ISBN-10: 9783570152928
  • ISBN-13: 978-3570152928
Meinen herzlichen Dank an CBJ für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares.

14.06.11

Wenn ich bleibe - Gayle Forman



043_00351_94460_xlKLAPPENTEXT:
Mia muss sich entscheiden: Soll sie bei ihrem Freund Adam und ihrer Familie bleiben – oder ihrer großen Liebe zur Musik folgen und mit ihrem Cello nach New York gehen? Was, wenn sie Adam dadurch verliert?
Und dann ist von einer Sekunde auf die andere nichts mehr, wie es war: Auf eisglatter Fahrbahn rast ein Lkw in das Auto, in dem Mia sitzt. Mit ihrer Familie. Sie verliert alles und steht vor der einzigen Entscheidung des Lebens: Bleiben oder gehen?

ZUR AUTORIN:
Bevor Gayle Forman begann Bücher zu schreiben, arbeitete sie als Journalistin. Unter anderem für berühmte Zeitschriften wie Cosmopolitan, Seventeen, Elle. Ihr erstes Buch schrieb sie über ihre einjährige Weltreise mit ihrem Mann Nick. „Wenn ich bleibe“ schaffte es auf die New York Times Bestsellerliste. Ihre anderen Bücher wurden mehrfach ausgezeichnet.
EIGENE MEINUNG:
Es gibt Bücher, die wärmen mir beim Lesen so sehr mein Herz, dass ich sie am liebsten jedem weiterempfehlen möchte und zu jeder Gelegenheit verschenke. „Wenn ich bleibe“ ist eins dieser Bücher.
Mia steht eine Entscheidung bevor, die ihr großes Kopfzerbrechen bereitet: Entweder nach New York gehen und ihren großen Traum verfolgen, oder aber um der Liebe Willen zu Hause bleiben. Eine Entscheidung, die für sie geradezu lebenswichtig ist. Bis ein tragischer Unfall geschieht und Mia feststellt, dass ihre vorigen Probleme gerade zu nichts sind im Vergleich zu der Entscheidung, die sie nun treffen muss...
Sehr gefühlvoll beschreibt der Autor abwechselnd Szenen aus Gegenwart und Vergangenheit. So bekommt der Leser nicht nur einen Überblick über Mias Leben, sondern auch einen Eindruck ihrer Gefühle und das allerwichtigste: er lernt ihre wundervolle Familie kennen. Ich weiß gar nicht, wen ich am liebsten mochte. Ob es Mias Dad ist, der früher in einer Punkband gespielt hat, oder Mias Mum, die verständnisvoll und liebenswert ist, oder Mias kleiner Bruder Teddy, der so niedlich ist. Sie alle sind mir so sehr ans Herz gewachsen, dass ich sie nun richtig vermisse und mir wünsche, diese Familie wäre im realen Leben in meinem Bekanntenkreis.
„Wenn ich bleibe“ ist eine so rührende Geschichte. Eine von denen, die glücklich und traurig zugleich machen, so dass ich abwechselnd lachen und weinen musste. Gänsehaut ist hier vorprogrammiert.
Die Schreibe der Autorin ist gefühlvoll und den entsprechenden Situationen angepasst. Sie sprüht vor Charme und Witz, vermittelt dem Leser aber ebenso Trauer, Sehnsucht und Verzweiflung, was die Geschichte zu einem emotionalen Cocktail macht, der das Leserherz höher schlagen lässt. Ich war so fasziniert, dass ich alles um mich herum vergessen und die Seiten geradezu verschlungen habe.
FAZIT:
LESEN!!!
UND SONST...:
Gayle Forman hat zu ihrem wundervollen Buch eine ebenso wunderschöne Playlist erstellt.
Jeder, der ebenso von Gayle Formans Sog erfasst wurde, wie ich kann sich auf den Folgeband „Lovesong“ freuen, der ab dem 27. Juni im Handel erhältlich ist.
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  • Taschenbuch: 304 Seiten
  • Originaltitel: If I Stay
  • Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (18. April 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • 8,99 €
  • ISBN-10: 9783442377275
  • ISBN-13: 978-3442377275

10.06.11

Himmel und Hölle - Malorie Blackman



164936099_eaa3f81e0bKLAPPENTEXT:
Callum ist ein Zero – ein Bürger zweiter Klasse, der in einer Welt lebt, in der die Alphas das Sagen haben. Er ist einer der wenigen, der an einer der elitären Alpha-Schulen zugelassen wurde. Sephy ist eine Alpha und die Tochter eines der mächtigsten Männer des Landes. Seit ihrer frühesten Kindheit sind Callum und Sephy Freunde. Und aus dieser Freundschaft ist eine tiefe Liebe geworden.Callum ist weiß. Sephy ist schwarz. Doch die Welt um sie herum versinkt in Vorurteilen, Hass, Gewalt und Terror. Und ihre Liebe bringt beide in schreckliche Gefahr.
ZUR AUTORIN:
Malorie Blackman schreibt in erster Linie Kinderbücher. Sie hat bereits über 50 Bücher veröffentlicht für die sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde. „Himmel und Hölle“ ist der erste Band einer Trilogie, dem die Bücher „Asche und Glut“ und „Schachmatt“ folgen.
EIGENE MEINUNG:
Warnung: „Himmel und Hölle“ nicht vorm zu Bett gehen lesen. 1. lässt es sich nur schwer aus der Hand legen, bevor es durchgelesen ist. 2. ist es so brutal ehrlich und bewegend, dass ich Schwierigkeiten hatte einzuschlafen.
Dieses Buch hat mich so aufgewühlt, dass ich mich kaum wieder beruhigen konnte. Fesselnd und ohne Rücksicht auf Charaktere oder Leser, erzählt Malorie Blackman eine Geschichte über Rassismus und die fanatische Verfolgung und Ablehnung von Menschen, die anders farbig sind.
Sephy und Callum sind eigentlich sehr gute Freunde, doch der Zwang in der Gesellschaft zu bestehen und keine eigene Meinung haben zu dürfen, sich dem Fanatismus der Gleichheit zu fügen, macht ihre Freundschaft alles andere als einfach. Immer wieder lassen sie sich durch Gesten oder Aussprüche ihrer Mitmenschen dazu verleiten, die Verbundenheit zueinander in Frage zu stellen. Immer wieder stellt sich die Frage: „Was sieht der/die andere in mir? Kann er/sie durch die Oberfläche hindurchsehen, oder bin ich nur der Mensch, der in der Gesellschaft einen anderen Status hat?“ Die Manipulationen und Täuschungen, denen Sephy und Callum immer wieder zum Opfer fallen und die sie immer wieder auseinander treiben, haben mich schier zerrissen.
Angelehnt an die Sklaverei, die in den USA herrschte, und den Rassenkonflikten, die sich bis in die 50er / 60er Jahre zogen, kreiert die Autorin eine Geschichte, die Leser daran erinnert, was, aufgrund von Diskriminierung der Menschen, die anders sind, schon für Greueltaten begangen wurden. Sie sensibilisiert indem die Handlung wirklich heftig und dramatisch wird. Manches mal habe ich gedacht: „ Oh Gott!! Was soll diesen armen Leuten noch passieren?“ Niemals sollte Menschen so etwas geschehen und doch ist es Realität, denn nach wie vor gibt es Ablehnung und Verachtung aufgrund von Hautfarbe, Andersartigkeit oder gesellschaftlichem Status.
Nicht nur die Thematik des Buches ist sehr berührend, auch die Handlung ist einfach ergreifend. Die Schreibe der Autorin lässt sich sehr schnell lesen und der Ablauf der Geschichte ist so spannend, dass ich das Buch in einem Tag durchgelesen habe. Zugeklappt habe ich es mit einem eisigen Schauer auf meinem Rücken und tränenden Augen.
FAZIT:
„Himmel und Hölle“ ist ein bewegendes und spannendes Buch über Rassentrennung und die Absurdität des Fanatismus. Eine absolute Leseempfehlung!!
Kuh 5
  • Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
  • Verlag: Bastei Lübbe (Boje); Auflage: 1 (1. Juli 2008)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3414820862
  • ISBN-13: 978-3414820860
  • 19,95 €
  • Originaltitel: Noughts and Crosses