04.11.17

Die Legenden von Astray 01. Tote Helden - Michael Peinkofer




Für die einen waren sie Helden. Für andere Legenden. Für wiederum andere waren sie nur dämliche Arschlöcher. Doch niemand ahnt, dass sie wieder zurück sind … Im Jahr 37 nach dem Fall des tyrannischen Kaiserreichs sind die Helden von einst vergessen. Der Abyss, ein tiefer Abgrund, durchzieht den Kontinent Astray seit jener letzten erbitterten Schlacht und hat die Völker gespalten. Könige, Herzöge und fanatische Sektierer ringen um die Macht. Nur der Sänger Rayan erhält die Erinnerung an die Legenden der Vergangenheit am Leben – denn seine Visionen sagen ihm, dass in den Tiefen des Abyss eine Bedrohung lauert. Und dass nur die alten Legenden ihr die Stirn bieten können …
(Text & Cover: © PIPER; Foto: © N. Eppner)

Man sollte eines vorweg wissen: man braucht ein wenig Durchhaltevermögen für dieses Buch. Aber man wird dafür definitiv belohnt. 

Die erste Hälfte des Buches hat sich schon ziemlich in die Länge gezogen. Erst ab Teil zwei hat die Geschichte tatsächlich an Fahrt aufgenommen. Nach einem etwas langwierigen Einblick haben wir das Gefühl die Helden der Geschichte nun zu kennen.

Denkste! Wir wissen gar nichts über sie. Sie alle haben ihre dunklen Geheimnisse, verstecken ihre Vergangenheit, versuchen zu vergessen. Doch das drohende Unheil gönnt ihnen keinen Frieden.

Erzählt wird auf verschiedenen Ebenen. Die ProtagonistInnen sind sehr unterschiedlich, ja sogar Facettenreich. Am spannendsten ist für mich Rayan, der Sänger, der die Gabe des Sehens hat. Was er sieht ist ziemlich kryptisch. Ist es die Zukunft? Ist es die Vergangenheit? Ist es ein dystopisches Leben, das noch in der Schwebe steht, weil noch nicht alle Faktoren, die dies beeinflussen in Kraft getreten sind? Egal was es ist - es ist unglaublich spannend und zieht mich magisch an.

Anfangs bin ich etwas genervt vom Narr des Königs. Der kleinwüchsige Mann mit dem seltsamen Namen, der nicht so recht in die Reihe seiner Mitmenschen passt. Doch dann wagt er einen Schritt, der die Politik Astrays beeinflusst. Doch warum macht er das? Möchte er wirklich helfen oder ist er sich selbst der Nächste? Nach und nach lerne ich ihn besser kennen und stelle fest: er trägt ein Geheimnis mit sich, das fast ebenso düster ist, wie der Abgrund. Was kann es nur sein, das er nur vergessen kann, wenn er sich bewusstlos säuft?

Desweiteren stehen einige starke Frauen im Mittelpunkt. Darüber freue ich mich sehr, denn die gibt es nicht nur in der phantastischen Literatur zu wenig. Auch sie entwickeln sich nach und nach (dazu möchte ich aber nicht mehr verraten) und es werden Andeutungen gemacht, dass sie in Folgebänden eine wichtige Rolle einnehmen werden. 

Natürlich geht es nicht nur um oberflächliche Streitigkeiten, sondern um politische Machtspielchen, Habgier und Hass auf Fremdes / Unbekanntes und wie sehr dies unser Weltgefüge aus der Balance bringen kann. Themen, die mühelos in der realen Welt angesiedelt werden könnten, dort aber ganz sicher nicht so spannend umschrieben werden würden, wie es Michael Peinkofer gelingt.

Das sehr komplexe und tiefgründige Ende dieses ersten Bandes der Astray Saga, hat mich so sehr mitgerissen, dass ich am liebsten sofort in Band zwei weitergelesen hätte. Der erscheint glücklicherweise schon im März 2018 unter dem Titel "Tiefer Zorn" und ich bin mir sicher, dass der Name Programm sein wird.


Buchinfo:

PIPER (März 2017)
528 Seiten
Klappbroschur
16,99 €

Weitere Rezensionen:


Reiheninfo:

Die Legenden von Astray 01. Tote Helden
Die Legenden von Astray 02. Tiefer Zorn

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2 Kommentare:

  1. Huhuu!

    Bisher habe ich ja leider noch kein einziges Buch von Michael Peinkofer gelesen, aber nachdem ich ihn bei einer Lesung in Leipzig erlebt habe, hatte ich es mir ganz ganz fest vorgenommen! Umso mehr freue ich mich jetzt über deine begeisterte (und begeisternde!) Rezension - jetzt weiß ich gleich, mit welchem Buch ich anfangen werde! :))

    Viele LG und einen schönen Abend ♥
    Nana

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    1. Liebe Nana,

      ich habe Peinkofer auch mal bei einer Lesung gesehen und war so begeistert, dass ich direkt ein Buch von ihm lesen wollte. Meine Freundin Tine vom Blog Lesemomente ist schon lange Fan seiner Bücher. Dort kannst du dir auch noch Rezis zu seinen anderen Büchern durchlesen. Zufällig habe ich gerade eben mit ihr telefoniert und wir sind uns einig, dass "Tote Helden" am Anfang tatsächlich so zäh ist, dass man evtl aufhören möchte. Aber dann wird es plötzlich so, so, so gut. Bei seinen anderen Büchern ist das eher nicht so. Sehr zu empfehlen ist auch "Splitterwelten". Das ist auch eine Trilogie, aber Band 2 erscheint diesen (oder nächsten?) Monat und Band 3 im nächsten Jahr.

      Ich bin gespannt für welches Buch du dich entscheiden wirst und wie es dir gefallen wird :)

      Dir auch einen wunderschönen Abend.

      Liebe Grüße,
      Nanni

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