06.06.11

Skinned - Robin Wasserman



978-3-8390-0106-6KLAPPENTEXT:
Lia Kahn ist tot.
Ich bin Lia Kahn. Deshalb – denn das ist ja wohl ein logisches Problem, das sogar ein minderbemitteltes Kind lösen könnte – bin ich tot.
Da ist nur eine Sache: Ich bin es nicht.
ZUR AUTORIN:
Robin Wasserman hatte schon von Kindesbeinen an den Wunsch Autorin zu werden. Nach einem Studium und der Arbeit als Kinderbuchautorin gelang es ihr, ihren Wunsch in die Tat umzusetzen. Sie lebt in ihrer Wunschstadt New York und hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht. In Deutschland ist bisher nur die "Skinned"-Trilogie erschienen, bestehend aus den Büchern "Skinned", "Crashed" und "Wired" (erscheint im September 2011).
EIGENE MEINUNG:
Als Lia Kahn aus dem Koma aufwacht ist sie zunächst verwirrt. Eigentlich müsste sie tot sein, denn sie hatte einen schweren Unfall. Doch sie lebt. Aber wie? Sie hört ihre Familie reden, Fragen stellen. Sie will ihnen Antwort geben, aber es geht nicht. Und ihre Arme und Beine kann sie auch nicht bewegen. Den größten Schreck bekommt sie, als sie in den Spiegel schaut. Statt eines von Prellungen und anderen Schäden des Unfalls gezeichneten Körpers, sieht sie eine makellose Schönheit. Ohne jeden Ausdruck, ohne jede Individualität. Man hat ihr Gehirn downgeloadet und in einen künstlichen Körper eingepflanzt. Ein Körper, der dem menschlichen Körper nachempfunden ist, aber keineswegs mit all den Funktionen ausgestattet ist, die ein Mensch hat. Lia fehlen Gefühle, denn sie ist eine Art Maschine, MechHead. Mit künstlicher Haut. Sie ist ein Skinner. Was ist noch übrig von der erfolgreichen Sportlerin, was von der überall beliebten Jugendlichen und was von dem Mädchen, das von seiner Familie geliebt wurde...
"Skinned" ist eine Dystopie, die in einem Zeitalter spielt, in dem fast alles von Computern gesteuert und überwacht wird. Kommunikation und Freundschaften laufen fast ausschließlich über soziale Netzwerke, eMails etc. ab. Ein Grund, warum ich mich in der Kulisse des Romans nicht so ganz wohl gefühlt habe. Mir gefiel allerdings, dass die "Freaks" diejenigen waren, die Jeans Hosen und Kapuzenpullis getragen haben und keine Kleidung, die auf Stimmung reagiert oder technische Details eingewoben hat.
Leider finde ich nicht nur die Kulisse des Romans sehr technisch und ausdruckslos, sondern auch die Schreibe und das damit aufkommende Ambiente der Geschichte. Erst zum Ende hin kamen Emotionen auf. Zuvor war es eher so, dass die Handlung kühl an mir vorbeizog. Eher wie in einem Film, den man so nebenbei anschaut. Es hat sehr lange gedauert, bis ich überhaupt etwas für eine der Personen empfunden habe. Es gab niemanden, den ich besonders gemocht oder besonders gehasst habe. Erst gegen Ende des Romans konnte ich mich ein wenig für die ein oder andere Person begeistern.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Sprache. Das Buch lässt sich zwar schnell und einfach lesen, aber es werden einfach zu häufig die Wörter "Sex, ficken und vögeln" verwendet. Es scheint ein bisschen so zu sein, als ob die Autorin damit versucht die Leser ans Buch zu binden, da es ihr leider auf den ersten ca. 250 Seiten nicht so sehr gelingt Spannung aufzubauen.
FAZIT:
"Skinned" ist ein Buch für alle, die gern Dystopien lesen und sich damit beschäftigen, was wohl passieren wird, wenn wir unser ganzes Leben, unseren Alltag mit Hilfe von Technik kontrollieren können. Gewürzt mit einem ordentlichen Schuss Liebe und Teenager Problemen ist "Skinned" ein Buch, das sich schnell und locker leicht lesen lässt.
Kuh 25
  • Gebundene Ausgabe: 375 Seiten
  • Verlag: Script5 (7. Januar 2010)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3839001064
  • ISBN-13: 978-3839001066
  • 16,90 €
Meinen herzlichen Dank an Script 5 für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares.

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