22.07.11

Echte Cowboys - Stephan Knösel



930b5a4b8dKLAPPENTEXT:
"Es gab diese Typen - die neben der Masse herschwimmen oder gegen den Strom. Aber jeder hinterlässt Spuren." (S. 71)
Dies ist die Geschichte dreier Einzelgänger, die zufällig zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind:
Cosmo, der schweigsame Underdog
Nathalie, die einsame Traumfrau
Tom, der ewige Pechvogel
Eine Flucht aus den Sackgassen der Großstadt. Ein Abschied von all denen, die nie richtig da waren. Ein Sommertraum von Liebe und Freundschaft.
ZUM AUTOR:
Stephan Knösel lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in München. Nach dem Abitur und der Bundeswehr hat er kurz studiert, hat dann aber in einer Videothek gearbeitet und ist nun als Drehbuchautor tätig. "Echte Cowboys" ist sein erster Roman für den er mit dem Literaturstipendium der Landeshauptstadt München, dem bayrischen Kunstförderpreis für Literatur und dem Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendium ausgezeichnet wurde.
EIGENE MEINUNG:
"Es ist der Sommer unsres Lebens" Der Titel des Songs von Sebastian Hämer passt nicht nur zu Tom, sondern auch zu Natalie und Cosmo, denn dieser Sommer ist wie kein zweiter und das, was sie in dieser Zeit an Erfahrungen sammeln und Erlebnissen durchmachen verändert ihr Leben...
Dabei durchleben sie nicht nur glückliche Zeiten, denn Tom ist irgendwie der Oberloser seiner Schule, Cosmos Mutter hat es nach etlichen Versuchen endlich geschafft sich selbst umzubringen und Natalie hat auf einer Party Erfahrungen gemacht, die sie einfach nicht loslassen. Alles Dinge, die nicht gerade schön sind und doch haben sie eine positive Wirkung. Denn dadurch haben die drei etwas gemeinsam, etwas das sie unbewusst zusammen schweißt.
Sie reden nicht darüber und dennoch wissen sie insgeheim, dass es etwas gibt, das sie verbindet. Ein heimliches Gefühl der Zusammengehörigkeit entsteht. Man versteht sich ohne Worte, auch wenn man sich kaum kennt. Sie führen Gespräche, in denen wird irgendwie drumherum geredet, aber dennoch genau der Punkt getroffen wird.
Die Grundstimmung der drei Protagonisten ist eigentlich irgendwie traurig, hoffnungslos. Und was will man noch verlieren, wenn man keine Hoffnung mehr hat. Ohne Angst vor Sanktionen lassen sie sich auf Abenteuer ein, die ihnen nicht nur Mut abverlangen, sondern auch ihren Charakter und ihre Gemeinschaft stärken. Und nicht nur das; gemeinsam können sie ihr altes Leben hinter sich lassen. Es scheint ein Spiel zu sein, mit dem sie der Realität entkommen können. Für einen Moment weder über Gegenwart noch Zukunft nachdenken. Wieder glücklich sein. Zumindest so lange, bis Berger, der zwar für einen Polizist sehr cool , aber dennoch ein Hüter des Gesetzes ist, sie aufgreift.
Die Erzählstimme des Autors ist grandios. Ich hatte förmlich das Gefühl mitten im Geschehen zu sein. Cosmos Hand zu nehmen, Toms Coolness und Natalies Einsamkeit zu spüren. Authentisch beschreibt Stephan Knösel den Ablauf der Geschichte und glänzt mit Dialogen, die mir ans Herz gegangen sind, die es ein wenig zum Leuchten gebracht haben. Sie wirken so echt, so wissend. Sprachlich hat er sich gekonnt auf seine Charaktere eingestellt. Keine Jugendsprache oder gewollte Lässigkeit. Nichts, was die Atmosphäre, die Stimmung des Buches zerstören könnte.
Das Ende ist die Krönung einer Geschichte, die ich nur jedem, der ein bisschen Wärme, ein bisschen Freude erlesen möchte, ans Herz legen kann. Auch wenn der Weg, den Natalie, Tom und Cosmo dahin gehen müssen von Rissen gekennzeichnet ist, die ihnen ihr Leben nicht gerade vereinfachen, ist es ein Buch, das erfreut.
FAZIT:
Ein Buch, das mich traurig macht, weil es zu Ende ist. Und das glücklich macht, weil es mich mit einer wunderschönen Geschichte beschenkt hat. Ein echtes Highlight!!
BEWERTUNG:

Kuh 5
BUCHDETAILS:
  • Broschiert: 236 Seiten
  • Verlag: Beltz; Auflage: 1., Deutsche Erstausgabe (25. Januar 2010)
  • Sprache: Deutsch
  • 12,95 € (aber auch schon als TB für 7,95 € erhältlich)
  • ISBN-10: 9783407810670
  • ISBN-13: 978-3407810670
  • ASIN: 3407810679

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