31.01.13

[Kurz gesagt] Dylan und Gray - Katie Kacvinsky



240356708_e47aa9f39c"Wen man sich anpasst, macht man sich nur unsichtbar. Um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, muss man sich ab und zu trauen, aus dem Rahmen zu fallen."
Dylan ist eine der sympathischsten Protagonistinnen, den ich in der letzten Zeit begegnet bin. Sie ist auffällig, anders und selbstbewusst. Vor allem aber ist sie lebendig. Sie strotzt nur so vor Energie und Lebensfreude. Eine ziemlich ansteckende Eigenschaft, die direkt auf mich überspringen möchte. Ich selbst würde mich nun am liebsten ebenfalls in ein Abenteuer begeben, durch die Welt ziehen und verrückte Dinge tu. Genau so, wie Dylan es macht. Doch es gibt immer zwei Seiten der Medaille und das bemerkt auch Dylan, als sie sich – wie es so ihre Art ist – stürmisch und heftig in Gray verliebt …
"Ich versuche krampfhaft meine Fehler zu verbergen, und verwandele mich in ein lebloses Zerrbild meiner selbst. Was für eine Zeitverschwendung."
Gray ist genau das Gegenteil von Dylan. Ruhig, bedacht, unauffällig. Ein bisschen grau halt. Er war mal anders, doch ein einschneidendes Erlebnis, hat ihn herunter gezogen. In die Tiefe der grauen Abgeschiedenheit. Doch dann lernt er die verrückte Dylan kennen. Die so anders ist als alle anderen Mädchen, die er kennt, und der es gelingt ihn zu verzaubern und nach und nach wieder zurück ins Leben zu holen …
"Woran erkennt man, dass man jemanden liebt? Ich glaube, wenn ganz gewöhnliche Momente durch die Person zu etwas besonderem werden. Wenn es sich wie das größte Abenteuer anfühlt, zusammen gar nichts zu tun."
Katie Kacvinsky lässt die beiden Protagonisten, die so unterschiedlich scheinen wie Tag und Nacht, und doch tief in ihrem Inneren verbunden sind, im Wechsel erzählen. Dabei nähern sie sich immer mehr an und verlieben sich. Was ein wenig kitschig klingt ist dies keineswegs, denn die Geschichte wirkt sehr authentisch. Dylan und Grey beschäftigen sich mit Fragen, Problemen und Ängsten, die nur allzu realistisch sind. Dabei erleben sie Abenteuer und wundervolle Situationen während denen wir sie nur allzu gern begleiten. Eine sehr nette Liebesgeschichte in 26 Kapiteln.

30.01.13

Mary, Tansey und die Reise durch die Nacht - Roddy Doyle



KLAPPENTEXT:
022_15471_125979_xxlIm Moment findet Mary alles gar nicht leicht: Ihre liebe, witzige, wunderbare Großmutter Emer liegt im Sterben. Deshalb hat Mary überhaupt keinen Nerv, sich mit der altmodisch wirkenden Fremden zu unterhalten, die sie eines Tages einfach so anspricht. Doch schnell stellt sich heraus, dass diese Tansey niemand Geringeres als die Mutter von Emer ist – also Marys seit langem tote Urgroßmutter. Als Geist ist sie gekommen, um zusammen mit ihrer sterbenden Tochter sowie Mary und deren Mutter Scarlett ein letztes großes Abenteuer zu erleben. Gesagt – getan! Mit Scarlett am Steuer begeben sich die vier Frauen aus vier Generationen auf eine unvergessliche, letzte gemeinsame Reise in die Nacht ...

AUTOR: 
(Quelle: cbj)
Roddy Doyle, 1958 in Dublin geboren, ist einer der bekanntesten Vertreter der neueren irischen Literatur. Für seinen Roman "Paddy Clarke Ha Ha Ha" erhielt er den renommierten Booker Prize, sein Jugendroman "Wildnis" wurde mit dem Luchs des Monats sowie dem Irish Book Award ausgezeichnet und stand auf der Focus-Liste der "Besten 7 Bücher für junge Leser". Roddy Doyle lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Dublin.

EIGENE MEINUNG:
"Ich bin ein Geist. Das klingt ein bisschen albern, aber ich bin der Geist deiner Urgroßmutter."
Mary ist überrascht, als sie auf dem Heimweg von einer fremden, etwas seltsam aussehenden Frau angesprochen wird. Ob das wohl die neue Nachbarin ist? Wie auch immer, denn normalerweise darf sie nicht mit Fremden reden, obwohl ihre Mutter auch mit ihrem Vater geredet hat, bevor sie sich verliebten und da war er auch ein Fremder. Die Frau, die eigentlich jünger wirkt als Marys Mutter Scarlet, aber ein älteres Kleid anhat, macht auf jeden Fall einen netten Eindruck. Und dann sagt sie etwas, das Mary aufhorchen lässt: "Sag deiner Großmutter, dass alles ganz großartig wird."
"Mary, Tansey und die Reise durch die Nacht" ist ein ganz wundervoller Roman. Es ist ein Herzensbuch, eines dieser Bücher, die man sofort ins Herz schließt und nie mehr los lässt. Es ist ein wenig traurig, aber vor allem wunderschön. Es strahlt diese besondere Wärme aus, wie sie bei Büchern nur selten vorkommt.
"Spür das, Emer. Du bist lebendig. Emer lag da. Ich bin lebendig. Ich bin die schlaksige Emer. Ich bin die große, gertenschlanke Emer. Inzwischen bin ich ein paar Zentimeter kürzer, aber ich bin lebendig."
Und diese Lebendigkeit ist bis in jede Faser spürbar, denn Roddy Doyle zeichnet Charaktere, die nur so vor Lebensfunken sprühen (selbst Tanseys Geist) und dies bis in die kleinste Haarspitze ausstrahlen, auch, wenn das Leben nicht immer leicht ist und es den ein oder anderen Rückschlag gibt. Unterstrichen wird dies durch Roddy Doyles Schreibe, die den Leser immer wieder zum schmunzeln bringt. Vor allem Marys kindliche Betrachtungsweise der Dinge, voller Neugier, aber auch Ehrlichkeit, ist einfach nur toll.
"Scarlett wusste nicht, was genau er damit meinte, aber sie vermutete, dass es etwas mit den Maschinendingern zu tun hatte, die über die Milchdinger der Kühe gestülpt  wurden und so die Tiere für ihn melkten, während er, an die Wand gelehnt, Zeit für ein Schwätzchen hatte."
"Mary, Tansey und die Reise durch die Nacht" ist ein ganz besonderes Portrait von Frauen, die über vier Generationen hinweg eine innige Beziehung zueinander haben, aber auch geprägt sind von Verlust und Aufgaben, die es zu bewältigen gilt. Dies zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben der Frauen, die während ihrer Kindheit dazu neigten ein wenig Vorlaut zu sein. Indem der Autor immer mal wieder in die Vergangenheit wechselt und sowohl Tansey, als auch ihre Tochter Emer, ihre Enkelin Scarlett und ihre Urenkelin Mary erzählen lässt, stellt er auf wunderschöne Art und Weise dar, wie sehr sich die Frauen ähneln, wie eng sie miteinander verbunden sind und wie dennoch jede ihren eigenen Weg geht, um zu einer individuellen Persönlichkeit zu werden.
"`Jep´, sagte Mary. `Und ob das merkwürdig ist. Das ist überhaupt nicht vorlaut gemeint.´ `Nur weil du behauptest, nicht vorlaut zu sein, stimmt es noch lange nicht´, sagte Scarlett."

FAZIT:

"Mary, Tansey und die Reise durch die Nacht" ist ein ganz wundervolles Buch, das ich nur jedem ans Herz legen kann. Voller Wärme und Witz hat mich der Autor mit seinen facettenreichen, unglaublich liebenswerten und einfach wundervollen Protagonistinnen sehr gerührt. Ein Buch, das ich für immer in liebevoller Erinnerung halten werde.
BEWERTUNG:
Kuh 5
BUCHINFO:
cbj (November 2012)
240 Seiten
14,99 €
Originaltitel: A Greyhound of a girl
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29.01.13

Beta - Rachel Cohn



KLAPPENTEXT:
420_16164_131627_xxlElysia ist eine Beta, ein geklonter Teenager, und sie lebt als Dienerin der Menschen auf der paradiesischen Insel Demesne. Ihr einziges Ziel ist es, ihren »Eltern« zu gefallen – bis sie entdeckt, dass nichts so ist, wie es zu sein scheint. Die heile Welt auf der Insel wird von Klonen gestört, die Gefühle und eine eigene Meinung haben, sogenannten defekten Klonen. Und dann entdeckt Elysia, dass auch sie Gefühle hat. Sie verliebt sich und hat Erinnerungen an ihre First, den Menschen, von dem sie geklont wurde und der längst tot sein muss. Ist sie selbst defekt? Dies würde ihren Tod bedeuten, doch Elysia ist bereit zu kämpfen, für ihre Freiheit und für ihre Liebe zu dem geheimnisvollen Tahir ...

AUTORIN: 
(Quelle: cbt)

Rachel Cohn ist seit Jahren eine renommierte Autorin für Jugendbücher und hat bereits zahlreiche erfolgreiche Romane veröffentlicht. Unter anderem schrieb sie gemeinsam mit David Levithan „Nick & Norah – Soundtrack einer Nacht“ (nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis). Sie hat keine Hobbies, es sei denn, man zählt die Suche nach dem perfekten Cappuccino darunter. Und sie verbringt viel Zeit damit, ihre Musiksammlung und ihre Bücher zu sortieren, oder mit ihren beiden Katzen Bunk und McNulty herumzuhängen.

EIGENE MEINUNG:

Whow!! Da ist es nun also endlich. Mein erstes Highlight des Jahres 2013. So unglaublich neu, anders und spannend. Ich sag es jedoch von vornherein. Auch hier gibt es einen dicken Kritikpunkt: Das Buch endet. Und ich habe es die ganze Zeit gewusst. Ich habe die ganze Zeit gewusst, dass es so enden wird, dass ich vor Verzweiflung am liebsten laut schreien würde, weil noch kein Folgeband da ist, denn ich will, ich will, ich will jetzt unbedingt weiter lesen!!!

Auf Demesne, der Insel der Reichen und Schönen, leben Menschen, die so privilegiert sind, dass sie sogar bessere, angereicherte und super weiche Luft zum Atmen bekommen. Natürlich brauchen diese Menschen Bedienstete und Unterhalter. Dafür haben sie ihre Klone. Menschliche Wesen, die nach dem Tod wieder hergestellt werden. Unter anderem Namen, optimiert durch einen perfekt programmierten Chip und ohne Seele. Denn das macht sie gefügig und hilft sie zu kontrollieren.

Auch Elysia ist so ein Klon. Eine Beta, eine noch nicht perfekt ausgereifte Version eines Klons. So zu sagen noch in der Testphase. Das neuste Modell: Teenagerklone. Selbstverständlich alle noch nicht perfekt in der Ausführung, aber um einiges bessere als die „echten“ Jugendlichen. Ganz ohne Launen und all die anderen schrecklichen Dinge, die in der Pubertät geschehen. Natürlich sind die Teenagerklone auch da noch nicht zu hundert Prozent ausgearbeitet, deswegen zerstören sie sich von selbst, wenn der Übergang von der Adoleszenz ins Erwachsenenalter eintritt und damit die Zeit beginnt, in der Jugendliche normalerweise unausstehlich werden.

" `Sie ist ein Teenager. Sie wird sich verwandeln und zum Monster werden.´ Ich checke, was das bedeuten könnte und erfahre, dass damit die Phase gemeint ist, in der es durch den rasant ansteigenden Hormonspiegel bei Jugendlichen manchmal dazu kommen kann, dass sie sich wild und unverschämt verhalten, sodass die Erwachsenen in ihrer Umgebung sie dann gern als Monster oder als verrückt bezeichnen. Allgemein gelte dieses Verhalten bei Teenagern jedoch durchaus ihrem Alter gemäß."

Besser ist es also sein Herz nicht an so einen Klon zu hängen. Doch was passiert, wenn sich herausstellt, dass dieser selbst eins hat. Ein Herz, eine Seele, Gefühle und vor allem einen eigenen Willen … ??

Ich weiß gar nicht, wo ich mit meiner Begeisterung beginnen soll. Rachel Cohn hat eine Dystopie entworfen, die sich – was ich schon kaum noch für möglich gehalten hatte – zweifelsohne von anderen unterscheidet. Nicht der Gedanke, dass Menschen mit Hilfe modernster Wissenschaft wieder zum Leben erweckt werden, nicht der der Kontrolle über andere und auch nicht der einer egozentrischen überaus geld- und machtgierigen Gesellschaft. Es ist einfach die Art, wie die Geschichte erzählt wird, die Schreibe der Autorin, die für eine Dystopie unglaublich locker und leicht ist, mit einer Tendenz ins Humorvolle und dennoch überaus kritisch. Aber es sind auch die Handlungen, die immer wieder unverhofft auf den Leser niedergehen, ihn überraschen und völlig sprachlos machen, mit denen die Autorin mich so sehr fesseln, ja regelrecht plätten konnte. Zum Ende hin überschlagen sich die unvorhergesehenen Ereignisse regelrecht.

Rachel Cohn kreiert eine Gesellschaft, die der unseren gar nicht so unähnlich ist. Der Drang nach Spaß und Konsum in einem Zeitalter, in dem so vieles möglich ist, es aber dennoch Grenzen gibt, in dem der Druck von außen, Leistung zu bringen, immer mehr zu können, immer besser zu sein, immer maßgeblicher wird. Lebensvorstellungen können verglichen werden mit der Modedroge Raxia, die im Buch einen hohen Stellenwert einnimmt. Der Rausch ist es, den sich alle herbeisehnen. Der Rausch, in dem alles noch besser ist. In dem man sich besser fühlt und der einem Stärke gibt und Kraft, der einen aber auch alles vergessen lässt. Es ist wie es ist: sie haben alles und sind dennoch unzufrieden, gelangweilt, wollen immer mehr.

Gerade diese Kritikpunkte hebt die Autorin unglaublich gut hervor. Sie stellt vieles überzogen und oftmals mit einem leicht sarkastischen Tonfall dar, so dass es dem Leser ins Auge sticht und der Blick besonders kritisch darauf gerichtet ist, wie albern viele der Wünsche der Demsner sind, die sicher auch sinnbildlich für Eigenschaften unserer Gesellschaft stehen.

FAZIT:

Rachel Cohn ist mit „Beta“ ein unglaublicher Auftakt einer Reihe gelungen, die vielversprechend klingt und mit viel Potential beginnt. Rasant, kritisch und voller überraschender Handlungen, schreibt die Autorin eine Dystopie, die sich aus der breiten Masse abhebt und mich mehr als begeistern konnte. Auch wenn die Idee von Freiheitskampf und Unterdrückung nicht neu ist, wurde sie so noch nie umgesetzt. Perfektioniert wird der Roman durch die lockere Schreibe der Autorin, die sich flüssig lesen lässt und einer gut portionierten Einheit Liebe. Ein Pageturner, den man dringend lesen sollte und sicher nicht so schnell wieder vergisst.
BEWERTUNG:
Kuh 5

BUCHINFO:
cbt (25. Februar 2012)
416 Seiten
17,99 €
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28.01.13

Die Chroniken von Hara 02: Blitz - Alexey Pehov



ACHTUNG!!! Dies ist der zweite Teil der Chroniken von Hara und kann Spoiler zu Band 1 "Wind" enthalten.

KLAPPENTEXT:

9783492702744Die Windsucherin Lahen gerät in einen Sturm, der all ihre Kraft fordert: Zusammen mit ihrem Gefährten Ness befindet sie sich in der Gefangenschaft der Schreitenden, die nach sieben Jahren endlich Rache an den beiden Meuchelmördern nehmen wollen. Sie erwartet der Tod – und Lahens einzigartiger Funke soll ein für alle Mal ausgelöscht werden. Doch dann schlägt ihnen die Mutter der Schreitenden einen Handel vor: Die Todgeweihten werden verschont, wenn sie ins Regenbogental ziehen und Lahen ihre Magie zum Wohle der Schreitenden einsetzt. Der Weg dorthin birgt zahlreiche Überraschungen, und während sich Freunde in Feinde verwandeln und Gegner zu Verbündeten werden, muss Lahen eine wichtige Entscheidung treffen – und schließlich ihren Geliebten Ness mit einer gefährlichen Wahrheit konfrontieren …

AUTOR: 
(Quelle: Piper)

Alexey Pehov, geboren 1978 in Moskau, studierte Medizin. Seine wahre Leidenschaft gilt jedoch dem Schreiben von Fantasy- und Science-Fiction-Romanen. Er ist neben Sergej Lukianenko der erfolgreichste phantastische Schriftsteller Russlands. »Die Chroniken von Siala« wurden zu millionenfach verkauften, mit mehreren Preisen ausgezeichneten Bestsellern. Zuletzt erschien seine neue Serie »Die Chroniken von Hara«. Gemeinsam mit seiner Ehefrau, die ebenfalls Schriftstellerin ist, lebt Pehov in Moskau.

EIGENE MEINUNG:

"Blitz" ist die von mir sehnsüchtig erwartete Fortsetzung des ersten Bandes der Chroniken von Hara "Wind", das für mich eins der High Fantasy Highlights des letzten Jahres ist. Es ist ein typischer zweiter Band, der Erklärungen bringt für im vorangegangenen Teil aufgeworfene Fragen, neue Handlungsstränge mit ehemals geschehenem verknüpft und den Leser neugierig macht auf das, was noch kommen mag. Ein böser Cliffhanger beendet diesen Roman und so kann ich es kaum erwarten weiter zu lesen.

Lahen und Ness wurden im Exil aufgestöbert, gefangen genommen und in den Turm gebracht. Dort verbringen sie nun ihre Zeit bis sie einen neuen Auftrag bekommen: im Regenbogenland soll Lahen Schreitende unterrichten und ihnen helfen die Gabe der Magie zu nutzen und effizient einzusetzen.

Doch es herrscht Krieg in Giss und so ist der Weg dorthin von vielen Gefahren gesäumt. Außerdem werden sie beiden Liebenden und der Magier Shen, der die beiden begleitet, immer noch von Thia, gefangen im Körper des nichtsnutzigen Porks, verfolgt. Eine gefährliche Reise voller Überraschungen …

"Wind" habe ich vor einiger Zeit regelrecht verschlungen, mit "Blitz" fiel es mir schon etwas schwerer. Die Schreibe des Autors lässt sich, trotz umfassender Komplexität, ausgesprochen schnell lesen. Seine, aus vielen Richtungen und Winkeln zusammen laufenden Erzählstränge, sind flüssig zu lesen. Was mir jedoch fehlte, war – salopp ausgedrückt – Action. Über eine lange Strecke bekommen wir Erklärungen zur Geschichte der Schreitenden, Personen, Handlungen usw. Dies ist mal ganz interessant, aber nicht das, was ich mir vom Roman erhofft hatte. Pehov gelingt es dennoch den Leser bei der Stange zu halten, in dem er oftmals Kapitel extrem spannend enden lässt, so dass man am liebsten sofort wissen möchte wie es weiter geht, dafür aber mindestens erst mal wieder ein anderes Kapitel lesen muss.

Obwohl ich mir mehr vom Buch erhofft hatte ist Pehov einfach ein Könner auf seinem Gebiet. Warum das so ist, lässt sich schlecht greifen. Es ist ein Bauchgefühl, dass den Leser immer wieder zurück zu seinen Romanen zieht. Außerdem sind es seine Figuren, die begeistern. Sie sind facettenreich und man nimmt ihnen ihre Charakterzüge einfach ab. Sie haben Fehler und Makel, aber sind jeder auf seine Art, außergewöhnlich. Man kann sich selbst von einer bösartige Thia zum weiter lesen anstiften, da auch sie kaum mit anderen Charakteren zu vergleichen ist.

FAZIT:

Es ist nie so schwer Rezensionen zu schreiben wie für Pehovs High Fantasy Romane, denn seine Schreibe und seine Kreativität sind einzigartig. Es scheint als habe er eine schier unerschöpfliche Fantasie, die er mehr als authentisch darzustellen weiß. Dennoch bekommt "Blitz" von mir nicht die volle Punktzahl, denn ich hätte mir ein bisschen mehr Spannung und weniger Erklärungen gewünscht. Ein Cliffhanger am Ende lässt mich ungeduldig auf den dritten Teil "Donner" warten, der im Mai diesen Jahres erscheint.
BEWERTUNG:
Kuh 4(3)
BUCHINFO:
Piper (Oktober 2012)
448 Seiten
16,99 €
hier kaufen

26.01.13

[Lesemarathon] Die lange Lesenacht


Die liebe Anka hat ihre dritte Lesenacht ins Leben gerufen. Für mich ist es die erste und ich bin sehr gespannt, wie lange ich durchhalten werde, denn eigentlich bin ich eine Frühaufsteherin und schlafe dafür abends ziemlich zeitig ein. Andererseits ist die Lesnacht genau das was ich jetzt gebrauchen kann um meinen Leserückstand der letzten zwei Wochen aufzuholen.
Der allgemeine Beginn der Lesenacht ist 21:00 Uhr. Bei mir wird es allerdings eher 21:30 Uhr, weil ich noch meine Freundin auf eine Party fahren werde.
Ab halb neun wird laut Ankas Aussagen vorgeglüht. Ich bereite mich gerade mit einem Burger auf die anstrengende Nacht vor. Eine große Cola gibts dazu, in der Hoffnung, dass sie mich wach hält.
Welches Buch ich lesen werde weiß ich noch nicht. Zur Auswahl stehen zunächst "Mary Tanseys Reise durch die Nacht", "Beta" und "Goldmarie auf Wolke 7" (Abstimmung dazu auf Facebook).
Regelmäßige Updates gibt es hier und auf meiner Facebookseite :)
1. Update:
Es ist 22:15 Uhr, ich bin nun zu Hause und zur Ruhe gekommen. Ein großer Becher Cola und leckere Chips sollen mir beim Start behilflich sein. Die Umfrage hat ergeben, dass ich "Beta" von Rachel Cohn lesen werde. Bin schon sehr gespannt darauf, denn ich habe schon viel Gutes darüber gelesen. Eigentlich wollte ich euch ein paar Bilder posten, aber ich finde auf dem noch von der Dipl. Arbeit chaotischen Schreibtisch nicht mein Datenkabel. Dafür sind mein Locher und das Bücher Notizbuch wieder aufgetaucht ^^ Euch allen viel Spaß beim mitlesen, selber lesen und drüber lesen :)
2. Update:
Erst 30 Seiten gelesen (anfangs hab ich leider noch zuviel Zeit im weltweiten Netz vertrödelt ...) und nun muss ich das Buch auch erst noch mal zur Seite legen und eine Freundin auf eine andere Party fahren.
Der Anfang des Buches ist definitiv spannend und vielversprechend!! Zum Freude darauf machen: der Trailer: :)

3. Update:
1:00 Uhr: Ich bin jetzt auf Seite 71 und obwohl ich das ein oder andere mal dachte "mmh war ja klar", wird das Buch immer spannender. Außerdem liest sie Rachel Cohns Schreibe einfach super und die Geschichte ist einfach stimmig. Freue mich aufs weiter lesen, allerdings lasse ich mich allzu oft vom lesen abhalten. Auf Ankas Facebookseite plaudert es sich so nett ...
Letztes Update:
1:56 Uhr: Ich habe knapp 100 Seiten gelesen, was für mich innerhalb dieser Zeit echt wenig ist, aber ich hab mich einfach so vom Plaudern ablenken lassen. "Beta" gefällt mir richtig gut und ich denke dass ich es morgen, wenn meine Augen und mein Hirn etwas wacher sind, zu Ende lesen werde. Ich wünsche euch allen eine wunderschöne Nachtruhe :)

19.01.13

[Hörbuch] Das Lächeln der Frauen - Nicholas Barreau



INHALT:(Quelle: Hoerbuch Hamburg)
9783869521466Es gibt keine Zufälle! Davon ist Aurélie überzeugt. An jenem verhängnisvollen Freitag im November, als Aurélie so unglücklich ist wie nie zuvor, fällt ihr in einer Buchhandlung ein Roman ins Auge. Nach der Lektüre der Geschichte will Aurélie plötzlich nicht mehr sterben. Eines aber will sie unbedingt: den Autor dieses Romans kennenlernen, der ihr das Leben gerettet hat, ohne dies auch nur zu ahnen. Alle Versuche, mit dem scheuen Autor über seinen Verlag in Kontakt zu treten, werden jedoch von dem bärbeißigen Lektor André abgeblockt. Doch Aurélie gibt nicht auf, und als eines Tages tatsächlich eine Nachricht des Schriftstellers in ihren Briefkasten flattert, kommt es zu einer ganz anderen Begegnung, als sie es sich vorgestellt hat ...

AUTOR: 
(Quelle: Hoerbuch Hamburg)
Nicolas Barreau (geboren 1980 in Paris) studierte Romanistik und Geschichte an der Sorbonne und ist heute freier Autor. Mit seinen erfolgreichen Romanen Die Frau meines Lebens (2007) und Du findest mich am Ende der Welt (2008) hat er sich ein begeistertes Publikum erobert. Das Lächeln der Frauen (2010) brachte ihm schliesslich den internationalen Durchbruch und war in mehreren Ländern - auch in Deutschland - auf der Bestsellerliste.

SPRECHER: 
(Quelle: Hoerbuch Hamburg)
Andreas Fröhlich, 1965 in Berlin geboren, wurde vor allem als Sprecher von Bob Andrews aus der legendären Hörspielreihe Die drei ??? bekannt. Heute arbeitet er als Schauspieler und Synchronsprecher, so ist er beispielsweise die deutsche Stimme von Hollywoodgrößen wie Edward Norton, John Cusack und Ethan Hawke. Andreas Fröhlich wurde 2010 in der Kategorie "Bester Interpret" mit dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet.
Stefanie Stappenbeck steht seit ihrer Kindheit vor der Kamera und auf der Bühne. Sie war an den Hamburger Kammerspielen, beim Berliner Ensemble und am Deutschen Theater in Berlin engagiert. Seit Mitte der Neunziger ist sie verstärkt im Fernsehen zu sehen, etwa in Dunkle Tage, Deutschlandspiel und Die Manns. Zuletzt spielte sie neben Jörg Hube die Ermittlerin im Polizeiruf 110.

EIGENE MEINUNG:
Über "Das Lächeln der Frauen" hatte ich schon einige Rezensionen gelesen. Diese waren recht kontrovers und gingen von total langweilig bis hin zu wunderschön. Da ich selbst schon ein Buch des Autors gelesen hatte, das mir eigentlich recht gut gefiel, wagte ich den Versuch und griff in der städtischen Bibliothek zum Hörbuch. Dies war kein Fehlgriff, denn schon Andreas Fröhlich und Stefanie Stappenbeck sind eine echte Bereicherung.
Die Protagonistin Aurélie ist vom ersten Moment an sympathisch, denn sie ist aus dem Leben gegriffen mit ihren Launen, Problemchen und der Suche nach dem richtigen Mann, der ihr scheinbar nun in Form eines Autors über den Weg gelaufen ist. Denn im Debütroman eines britischen Autors spielt sie selbst die Hauptrolle. Ja tatsächlich, die Frau, die dort als Protagonistin "erfunden" wurde führt IHR Restaurant. IHR "Temps de cirses", das sie nach dem Tod des Vaters geerbt hat. Und diese Frau, die ihr auch noch ähnlich sieht, trifft am Ende des Romans einen tollen Mann, in den sie sich verliebt. Das kann kein Zufall sein und Aurélie versucht Kontakt zu dem menschenscheuen Briten aufzunehmen. Dies wird zunächst jedoch erfolgreich von dessen Lektor André verhindert. Doch Aurélies Hartnäckigkeit zahlt sich aus: ein Brief des Autors flattert ins Haus …
"Das Lädcheln der Frauen" ist ein Liebesroman, der zwar ein klein wenig schnulzig ist, aber vor allem durch ein amüsantes Spiel aus Verwirrung und List besticht. Und trotz aller Liebeleien gibt es einen ernsten Hintergedanken: wie viel Lug und Trug ist in der Liebe erlaubt? Ist Ehrlichkeit das Nonplusultra oder darf es auch einfach mal ein Überschwang der Gefühle sein, der sich voller Hoffnung in Aussagen stürzt, die sich nicht so ganz mit der Realität decken, aber gut gemeint sind?
Und obwohl der Leser / Zuhörer die ganze Zeit die Wahrheit kennt, wird das Hörbuch an keiner Stelle langweilig. Ich weiß nicht, wie es mir mit dem Roman gegangen wäre, denn Stefanie Stappenbeck und Andreas Fröhlich füllen die Protagonisten mit so viel Leben, das man sich gar nicht von ihnen trennen möchte. Selbst wenn einem die Geschichte nicht allzu sehr zusagt, lohnt es sich allein wegen diesen beiden.

FAZIT:

"Das Lächeln der Frauen" ist eine amüsanter Liebesroman, der mit einigen Verwirrungen für Aufregung im Leben der beiden Protagonisten sorgt. Es ist außerdem eine Hommage an die Stadt der Liebe, die so voller Zärtlichkeit und Anmut dargestellt wird, dass der Geschichte dadurch ein wundervolles Flair inne haftet. Großartig, lebendig und authentisch füllen die Sprecher Stefanie Stappenbeck und Andreas Fröhlich die Figuren des Hörbuchs und machen den Roman so zu einem wirklich netten und unterhaltsamen Hörbuch, das man gut auch ein zweites Mal hören kann.
BEWERTUNG:
Kuh 4(3)
INFO:
Hoerbuch Hamburg
376 Minuten
14,99 €
hier kaufen

16.01.13

Vier Arten, die Liebe zu vergessen - Thommie Bayer



KLAPPENTEXT:
9783492054805Nicht wenige Trauergäste haben nach ihrem Gesang Tränen in den Augen.Und gleich an Emmis Grab beschließen die vier alten Schulfreunde, sich noch einmal zu treffen, auf ein Wochenende in Venedig. Sie begegnen einander als Fremde, Michael, Bernd, Wagner und Thomas. Doch in der weltläufigen Atmosphäre des venezianischen Palazzo, in den Michael sie zu ihrer großen Überraschung eingeladen hat, legen rasch alle ihre Masken ab. Dahinter kommen Erfolge und Enttäuschungen hervor. Vor allem aber die große, unbeantwortete Frage nach der Liebe – und warum sie alle so kläglich an ihr gescheitert sind. Allen voran Michael, dem das Leben nach Emmis Beerdigung vielleicht noch eine letzte Chance gibt.»Vier Arten, die Liebe zu vergessen« erzählt von den großen Themen des Lebens: Respekt, Freundschaft, Liebe und der Kraft, unsere Enttäuschungen zu überwinden.
AUTOR: (Quelle: Piper)
Thommie Bayer, 1953 in Esslingen geboren, studierte Malerei und war Liedermacher, bevor er 1984 begann, Stories, Gedichte und Romane zu schreiben. Neben anderen erschienen von ihm »Die gefährliche Frau«, »Singvogel«, der für den Deutschen Buchpreis nominierte Roman »Eine kurze Geschichte vom Glück« und zuletzt »Fallers große Liebe«.
EIGENE MEINUNG:
Schon lange ist Autor Thommie Bayer auf meiner Liste der Autoren, die ich unbedingt noch lesen möchte. Nun habe ich endlich zu einem seiner Romane gegriffen und ich wurde nicht enttäuscht. Seine Schreibe gefällt mir sehr gut. Sie ist klar, lässt sich gut lesen, redet um nichts herum und enthält doch eine gewisse Prise Poesie, die mich immer wieder an den Roman herangezogen hat, obwohl ich mir zum Zeitpunkt des Lesens eigentlich eine andere Art Buch gewünscht hätte.
"Vier Arten, die Liebe zu vergessen" ist die Geschichte von vier Männern, die in ihrer Jugend durch eine ganz besonderes Band verbunden waren. Aus Abneigung wurde dank unglücklicher Umstände, aber glücklicher Fügung eine Freundschaft, die auch nach vielen Jahren, Veränderungen und wahrem Blick auf den Charakter, nicht erloschen ist und deren noch immer schwach glimmende Glut bei der Beerdigung der Frau, die sie damals zueinander geführt hat, scheinbar wieder Feuer fängt.
"Sie sonnten sich in der Zuneigung anderer, genossen das Interesse, den Applaus und später auch das Geld, das sie verdienten, fühlten sich zugleich beschützt und stark, weil sie zu viert waren und ihre Begabungen zusammen legten, verlernten das Staunen darüber, dass ihnen alles zuflog, hielten es irgendwann für selbstverständlich, aber das war es nicht – das Leben, das richtige Leben, das Dasein erwachsener Männer ließ irgendwann seine Konturen aufscheinen, und diese Konturen waren für jeden von ihnen andere."
In Anlehnung an alte Zeiten lädt Michael die ehemaligen "Band" Kollegen, die "Nachtigallen" in seine Wohnung in Venedig ein. Nicht nur das bezaubernde Ambiente tut sein übriges, sondern auch die Tatsache die Zeit mit den Menschen zu verbringen, die einmal das Innere der jeweils anderen gut kannten – vermutlich besser als das Eigene, lässt die Fassade bröckeln und manch einer denkt darüber nach, wie er die letzten Jahre verbracht hat. Sucht nach dem Glück, das ihm verwehrt geblieben ist oder von dem er sich selbst abgeschirmt hat.
"Vier Arten, die Liebe zu vergessen" besticht nicht nur durch gut durchdachte und ausgearbeitete Charaktere, sondern vor allem auch durch Authentizität. Man bekommt das Gefühl beim eigenen Klassentreffen gelandet zu sein oder die Freunde der Jugend nach vielen Jahren wieder zu sehen und fragt sich wo man selbst in zwanzig Jahren steht. Thommie Bayer versucht nicht mit der Masse zu schwimmen, nichts wird angepasst, keiner wird verschont, denn das wahre Leben spielt nicht immer nur auf der Glücksseite und auch, wenn man sich dies immer wünscht lösen sich die Schatten nicht in Luft auf.
Vor allem der Epilog hat es mir angetan. Geht man erst einmal eine Beziehung zu Romanfiguren ein, fällt es nur allzu schwer diese wieder zu verlassen. Von großem Interesse ist dann immer, wie es wohl mit ihnen weiter gehen könnte. Thommie Bayer gibt im Epilog noch einen kleinen Einblick was nach dem Aufenthalt in Venedig mit den vier Nachtigallen geschieht, lässt dabei auch noch ein wenig Spielraum für eigene Gedanken und bewegt mich noch einmal zu einer Gänsehaut. Aller spätestens jetzt hat er mich, ich will mehr von seinen Büchern!
FAZIT:
"Vier Arten, die Liebe zu vergessen" ist kein Liebesroman im herkömmlichen Sinne und doch irgendwie ein Blick auf die Liebe, wie sie uns nicht in Romanen, sondern in der realen Welt begegnet. Aber vor allem ist es auch eine Geschichte über Freundschaft, die lange währt und vieles aushalten kann, dennoch auch Risse bekommen kann und die, wie so vieles anderes im Leben, nicht am Wandel der Zeit vorbei kommt. Eine authentische Geschichte von einem Autor, der mit seiner Schreibe nicht nur mein Leserherz begeistern kann.
BEWERTUNG:
Kuh 4(3)

BUCHINFO:
Piper Verlag ( September 2012)
288 Seiten
19,99 €
hier kaufen

10.01.13

White Horse - Alex Adams



9783492702522KLAPPENTEXT:
Wenn die Welt verloren ist, zählst nur noch du.
Eine Welt, die alle Hoffnung verloren hat. Eine junge Frau, die ihr ungeborenes Kind beschützen muss. Ein uraltes Geheimnis, das für uns alle zur tödlichen Gefahr wird … Dies ist die Legende vom Ende unserer Welt – und unserer Zukunft danach. Fesselnd erzählt in Vor- und Rückblenden, wurde »White Horse« über Nacht zum Bestseller.
Die junge Zoe entdeckt in ihrer Wohnung ein merkwürdiges Glasgefäß, dessen Herkunft sie sich nicht erklären kann. Es enthält ein furchtbares Geheimnis. Denn als Zoe den Behälter öffnet, breitet sich eine geheimnisvolle Seuche aus, »White Horse«. Unzählige Menschen sterben, das Ende aller Zeiten scheint gekommen. Zoe verliert nicht nur ihre Familie, sondern auch ihren geliebten Nick, der verschwunden ist. Und sie stellt fest, dass sie von ihm schwanger ist. Auf sich allein gestellt, zählen für Zoe bald nur noch zwei Dinge – wird sie Nick wiederfinden, um das Geheimnis von »White Horse« zu lüften? Und wie kann sie ihr ungeborenes Kind in einer Welt beschützen, die dem Tod geweiht ist?
AUTORIN: 
(Quelle: Piper)
Alex Adams wurde in Auckland , Neuseeland, geboren und lebte in Australien und Griechenland, bevor sie nach Portland, Oregon, auswanderte. "White Horse" ist ihr erster Roman.
EIGENE MEINUNG:
"Die Welt, die du kanntest, die wir alle kannten, gibt es nicht mehr. Die Menschheit ist größtenteils tot, und alles was übrig ist, ist sterben."
DAMALS: Zoe findet in ihrer Wohnung ein seltsames Tongefäß. Wie es dort hingekommen ist weiß sie nicht. Jemand muss bei ihr eingebrochen haben um das Gefäß dort abzustellen. Doch mit welchem Hintergedanken? Sie hat das Gefühl damit nicht zur Polizei gehen zu können, denn niemand bricht ein, um etwas zu bringen. Also probiert sie es bei einem Psychiater. Nick Rose ist humorvoll, mit ihr auf einer Wellenlänge und hält sie nicht für verrückt. Doch irgendetwas scheint mit dem geheimnisvollen Gefäß nicht zu stimmen. Zoe bittet einen Freund, der sich mit altertümlichen Dingen auskennt, sich damit zu beschäftigen. Kurze Zeit später erkrankt er und stirbt. Nicht nur er, sondern auch noch einige andere Menschen in Zoes Umfeld …
"Wenn Wünsche nur keine wilden, weißen Pferde wären."
JETZT: Die mysteriöse Krankheit hat etliche Opfer gefordert. Nichts ist mehr wie es war. Die Welt befindet sich im Ausnahmezustand. Nur einige wenige sind resistent gegen den Virus, der als "White Horse" bekannt ist. Unter ihnen Zoe. Schwanger und auf der Suche nach dem Vater ihres Kindes begegnet sie immer wieder Opfern der Seuche, die den Menschen entweder umbringt oder zutiefst verändert. Moral und Menschlichkeit spielen kaum noch eine Rolle. Es ist eine Wettlauf um Leben und Tod.
"Der Tod ist der große Ernüchterer."
Auf zwei Ebenen erzählt Autorin Alex Adams in ihrem Debütroman, der im Genre Fantasy eingeordnet und doch so viele mehr ist. Dystopische Züge, ein sozial kritischer Charakter und realistische Endzeitgedanken vereint zu einem Roman, der den Leser mit schockierender Härte in seinen Bann zieht. Rasend schnell fliegt die Geschichte an uns vorbei, den Spannungsbogen immer im Anschlag, gespickt mit jeder Menge unerwarteter und teilweise brutaler Handlungen.
" `Ohne die Neugier der Menschen wäre ich arbeitslos. Ihr Handeln hatte nicht nur negative Folgen. Denn als sie das Unheil in die Welt entließ, gab sie uns zugleich Hindernisse zu überwinden, ohne die wir wenig mehr als Lehmgeschöpfe wären. So aber haben wir gelernt, zu denken, zu kämpfen und über uns hinauszuwachsen.´"
Mir gefällt besonders der Teil des Romans, der in der Vergangenheit spielt, der zeigt, wie die Welt beginnt zu kippen. Häppchenweise bekommen wir die Informationen, die sich nach und nach zusammenfügen zu einer Erklärung für all das Unfassbare, das um Zoe herum geschieht. Es ist kaum auszuhalten bis die nächste Information kommt und so liest man Seite um Seite und merkt gar nicht wie die Zeit vergeht. Einen Abschnitt noch, eine Seite, ein Kapitel und dann doch keine Möglichkeit den Lesefluss zu unterbrechen, der von einer flüssigen und dennoch metaphorischen, teils fast poetischen Schreibe, unterstützt wird. Denn dadurch wirken Gefühle, Emotionen und in diesem Falle besonders Ängste besonders authentisch, was den Roman sicherlich aus dem Pool solcher Geschichten heraus hebt.
"Ich lese den Spruch immer wieder, bis ich lache. Ich lache, bis ich weine. Ich weine, bis ich einschlafe."
Protagonistin Zoe ist mutig und hat all das was die Heldin eines solchen Abenteuers braucht. Sie kämpft wie eine Löwin ums Leben ihres ungeborenen Kindes, immer im Hinterkopf, welche Verluste sie erlebt hat und wie sehr sie ohne es zu wollen, am Unheil beteiligt ist.
FAZIT:

"White Horse" ist der extrem spannende Auftakt einer Trilogie, die den Leser mit dem Endzeitgedanken um einen mysteriösen Tod bringenden so fesseln kann, dass er alles um sich herum vergisst und das Buch kaum aus der Hand legen kann. Ein Pageturner, der mich vor allem auch durch seine sprachliche Qualität überzeugen und all meine Skepsis gegenüber der Grundidee ausräumen konnte. Spannung pur!!
BEWERTUNG:
Kuh 45
BUCHINFO:
Piper (September 2012)
448 Seiten
16,99 €
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09.01.13

[Kurz gesagt] Zu lieben und zu sterben - Andrea Molesini


9783492055253Paolo ist gerade einmal 17 Jahre alt, als im Zuge des ersten Weltkrieges feindliche Truppen auf dem großelterlichen Hof einfallen. Dies stellt sein Leben komplett auf den Kopf, denn das hat er bisher mit eher jungenhaftem jugendlichen Leichtsinn hinter sich gebracht. Ihn beschäftigen Dinge, die anderen angehenden Männern seines Alters ebenfalls durch den Kopf schwirren und deren Hormone den größten Teil ihres Tuns steuern. So ist auch Paolo derzeit in seine bildschöne, aber etwas exzentrische, wenn nicht sogar verrückte Cousine Giulia verliebt, als der Krieg unvorhergesehen über ihn hereinbricht. Doch ganz im der Familientradition lassen sich seine Großeltern das nicht bieten. Gemeinsam mit dem Gutsverwalter Renato ersinnen sie eine Revolte, in der Paolo tatkräftig mitmischt und die Schattenseiten des Krieges kennen lernt.
Es ist mir noch nie so schwer gefallen Worte für eine Rezension zu finden wie bei diesem Roman. Schon nach den ersten Worten wusste ich: Dieses Buch, das auf den Grundsteinen eines Tagebucheintrags aufgebaut wurde, ist etwas besonderes. Die Figuren sind großartig. Charakterstark, facettenreich und eigensinnig in ihren Eigenschaften und ihren Handlungen. So gibt es auch im hohen Alter noch Liebesstreitigkeiten zwischen den Großeltern, denn Paolos Großvater ist sehr eifersüchtig auf seine drei Vorgänger, die Ex-Verlobten seiner lieben Gemahlin.
Dieses Buch verfügt über sehr kontroverse Eigenschaften, die es noch interessanter machen. Es lässt den Leser immer wieder schmunzeln, doch kann es ihn auch schockieren. Es ist humorvoll und grausam zugleich. Nicht zimperlich mit seinen Charakteren und erbarmungslos mit dem Leser. Es spiegelt all das, was im Krieg geschieht authentisch wieder und sei es nur auf Gefühlsebene.
So, dies war der schöne Teil. Kommen wir nun zum unangenehmen: Ich habe mich durch das Buch durchgequält. Warum kann ich gar nicht genau sagen. Fakt ist ich konnte keinen Zugang zur Geschichte finden. Trotz der grandiosen Protagonisten ging der Erzählton farblos und verblichen an mir vorbei. Dem Autor ist es einfach nicht gelungen mich mit hinein zu ziehen. Ich habe den Roman einfach herunter gelesen ohne etwas dabei zu spüren. Weder Freud noch Leid haben sich auf mich übertragen.
Ich werde das Buch erst mal im Regal stehen lassen und sicher irgendwann noch einmal heraus nehmen in der Hoffnung irgendwie hinein zu finden und Paolo sowohl beim lieben als auch sterben begleiten zu können.

04.01.13

Between Love and Forever - Elizabeth Scott



KLAPPENTEXT:
between_love_and_forever-9783423715157Abby hat sich schon lange damit arrangiert, dass sie immer im Schatten ihrer schönen, drei Jahre älteren Schwester Tess steht. Während Tess stets von Männern umlagert ist, fühlt sich Abby als Mauerblümchen. Doch auf einmal ändert sich alles dramatisch - Tess hat einen schweren Autounfall und liegt seit Monaten im Koma. Damit steht auch Abbys Leben gleichsam still, alles dreht sich nur noch um Tess. Hat Abby es früher schwierig gefunden, mit Tess zu leben, so ist es nun viel schwieriger, ohne sie zu leben. Abby wünscht sich so sehr ihr altes Leben zurück.
AUTORIN:
(Quelle: DTV)
Elizabeth Scott wuchs auf dem Land in Süd-Virginia auf, wo es nicht einmal ein Postamt, aber dafür jede Menge Kühe gab. Nach einem Hochschulstudium und kurzen Gastspielen in der IT-Branche, als Sekretärin und Dessous-Verkäuferin, wusste sie, dass ihre wahre Berufung woanders liegt.
Sie lebt heute als erfolgreiche Autorin von Jugendbüchern mit ihrem Mann außerhalb von Washington DC.
EIGENE MEINUNG:
Elizabeth Scott gehört zu den Autorinnen, die leichte Bücher für zwischendurch schreiben, diese jedoch sehr gut mit Tiefgang und Gefühlen füllen können. Und auch, wenn mir ihr letzter Roman "Love just happens" nicht ganz so zusagte, hat sie meiner Meinung nach in "Between Love and Forever" wieder voll und ganz zu ihrem gewohnten Format zurück gefunden und eine Geschichte geschrieben, der es gelingt, den Leser zu berühren.
Die 17-jährige Abby hat es nicht gerade leicht. Das hatte sie noch nie, denn immer hat sie im Schatten ihrer älteren Schwester Tess gestanden. Der schönen Tess, die von jedem bewundert wird. Die sich gern bewundern lässt. Doch das ist nur die Tess, die die Öffentlichkeit kennt. In der Familie weiß man, dass Tess auch ganz anders sein kann.
"Wir haben praktisch mit einer tickenden Zeitbombe gelebt, mit einem Menschen, der ganz krank vor Wut und Hass war."
Am Neujahrsmorgen hat Tess einen Autounfall und liegt seitdem im Koma. Abby besucht sie jeden Tag, denn sie möchte, das Tess wieder aufwacht. Dass alles wieder seinen gewohnten Gang geht und jeder wieder seine gewohnte Rolle einnimmt. Im Krankenhaus lernt sie Eli kennen, den wunderschönen Jungen, der sicherlich auch Tess gefallen wird. Denn Tess hat sich immer gern mit schönen Jungs umgeben. Doch was weiß Abby eigentlich darüber wie ihre Schwester wirklich war? Wie sie tickte, was sie dachte, was in ihrem Herzen vor sich ging? Bald schon hat Abby das Gefühl schon immer neben der leeren Hülle der Koma Patientin gelebt zu haben …
Auch wenn die Beschreibung – schöne Schwester, Mauerblümchen, schöner Junge – nach flachem Mainstream klingt, kann ich nur sagen: das ist es ganz und gar nicht. Und je mehr ich über den Roman nachdenke, desto mehr tiefgründige Gedanken fallen mir auf, die von der Autorin angesprochen werden, über die der Leser aber erst im Nachhinein wirklich klare Gedanken fassen kann. Nicht alles davon kann ich hier in Worte fassen, denn das soll jeder für sich selbst entdecken.
Abby ist eine gut durchdachte Protagonistin mit Schwächen und Ängsten und doch so stark. Sie ist nicht nur traurig, dass ihre Schwester im Koma liegt, sondern auch wütend. Die unterschiedlichsten Dinge lösen Wut in ihr aus. Z.B. ihre Eltern, denen sie nicht gern begegnen möchte, weil sie scheinbar die Hoffnung aufgeben, aber sie ist auch wütend auf sich selbst, weil sie so anders ist als Tess und deswegen bestimmt Menschen enttäuscht. Außerdem ist sie wütend auf Tess, die einfach nicht aufwachen will.
Abbys Gefühle werden sehr gut dargestellt. Es gefällt mir, dass sie kein Trauerkloß ist, der nun die ganze Zeit rum jammert. Sie sagt was sie denkt, auch, wenn sie damit manchmal auf Gegenwehr stößt, und sie kämpft. Um das Leben ihrer Schwester und darum sie endlich zu verstehen, denn Tess verbirgt schon lange Geheimnisse vor ihrer Schwester.
Als der scheinbar perfekte Eli auftaucht bringt sie das zunächst aus der Fassung, doch wie immer stellt sie Tess an erste Stelle. Dass sich daraus etwas entwickelt, das zart ist, voller Ängste und Unsicherheiten, das hätte sie nicht erwartet.
"Ich habe Angst, weil er mich durchschaut. Weil er mich sieht."
Die Schreibe der Autorin ist leicht und flüssig, so dass ich das Buch an einem Abend durch gelesen habe. Dennoch gelingt es ihr sehr gut Gefühle zu transportieren. Ihre Geschichte ist authentisch und sehr gut nachvollziehbar. Ich bin wirklich hin und hergerissen was die Punktevergabe angeht. Kurz vor Ende gab es einen kurzen Abschnitt künstlicher Theatralik, der meiner Meinung nach überflüssig war, doch das wurde durch das Ende des Romans wieder wett gemacht.
FAZIT:
In "Between Love and Forever" hat Autorin Elizabeth Scott wieder bewiesen, dass sie tiefgründige Romane schreiben kann, die ihre jugendlichen Leser berühren und nachdenklich stimmen. Sehr authentisch beschreibt sie die Geschichte zweier unterschiedlicher Schwestern, die mit Ängsten, Gefühlschaos, Trauer und Wut zu kämpfen haben und wie schwer es manchmal ist die eigene Identität zu finden.
BEWERTUNG:
Kuh 4(3)

BUCHINFO:
DTV (Dezember 2012)
304 Seiten
8,95 €
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03.01.13

Die schönsten Dinge - Toni Jordan



9783492054652KLAPPENTEXT:
Sie ist klug, attraktiv und engagiert – Ella Canfield scheint Wissenschaftlerin mit Leib und Seele zu sein. Als Evolutionsbiologin forscht sie über ausgestorbene Tiere wie den Tasmanischen Tiger. Ella weiß, was sie will – undhat endlich den idealen Geldgeber für ihr Projekt gefunden: Daniel Metcalf, den gutaussehenden und schwerreichen Vorsitzenden der Metcalf-Stiftung. Daniel interessiert sich brennend für Unternehmungen wie das von Ella. Bedauerlicherweise gibt es zwei Haken an der Sache. Haken Nummer eins: Dr. Ella Canfield heißt in Wirklichkeit Della Gilmore und ist gar keine Wissenschaftlerin. Haken Nummer zwei: Della Gilmore ist zwar ausgesprochen klug, aber nicht klug genug, um der trügerischen Anziehungskraft von Daniel Metcalf zu widerstehen …
AUTORIN:
(Quelle: Piper)
1966 in Brisbane geboren, studierte Toni Jordan Naturwissenschaften an der Universität von Queensland. Sie arbeitete als Mikrobiologin, Lebensmittelchemikerin und Marketingmanagerin, bevor sie mit dem Schreiben begann. »Tausend kleine Schritte« war in Australien nominiert für den Besten Roman des Jahres, wurde als Bestes Debüt ausgezeichnet und in 12 Sprachen übersetzt. Und es stand unter anderem auf der Shortlist des Barbara Jefferis Award sowie als Bester Roman auf der des Australian Book Industry Award. Toni Jordan lebt mit ihrem Mann in Melbourne.
EIGENE MEINUNG:
"Die schönsten Dinge" ist ein Roman über eine ganz besondere Familie. Die Familie Gilmore. Gauner und Betrüger oder aber gewiefte Geschäftsleute wie Laurence Gilmore sie nennen würde. Denn betrügen ist gar nicht so einfach. Es gibt viele Regeln zu beachten, damit ein Coup gelingt. Zum Beispiel Regel Nummer Eins: Bitte nie um Geld.
" `Wir bitten nie um etwas. Der Trick ist, so zu tun, als wollte man ihr Geld nicht. Lass dich von ihnen überreden, es anzunehmen. Du musst dich nicht schämen, Della. Wir sind keine Bettler.´"
Della beginnt ihre Karriere bereits im Alter von 8 Jahren und hat bis heute einige erfolgreiche, aber eher kleinere Geschäfte durchgeführt. Nun wagt sie sich an etwas größeres heran, das einer guten Planung bedarf. Sie möchte ein wissenschaftliches Stipendium bekommen, ohne überhaupt jemals eine Schule besucht zu haben. Darum schlüpft sie in die Rolle von Dr. Ella Canfield, Biologin, auf der Suche nach dem tasmanischen Tiger, der jedoch seit ca. 70 Jahren für ausgestorben erklärt wird. Damit knüpft sie an eine Geschichte aus der Kindheit des Stiftungsgründers Daniel Metcalf, - Sohn reicher Eltern -, an. Gemeinsamkeiten finden und den Gegenüber um den Finger wickeln, eine weitere Regel ihres Vaters. Doch was, wenn plötzlich alles aus dem Ruder läuft? Handlungen sich anders entwickeln als geplant und zu allem Überfluss der Kunde auch noch gutaussehend, intelligent und unglaublich charmant ist?
Das wundervollste an "Die schönsten Dinge" ist einfach die außergewöhnliche Familie Gilmore. Eine Gaunerfamilie bestehend aus Familienkern, Tante, Onkel, Cousins und Cousine, die den Flair von Ganovenfilmen aus den 20er Jahren vermittelt und deren Zusammenhalt unglaublich groß ist, denn nur als Team sind sie stark und in der Lage ihre Tricks erfolgreich durchzuführen. Jeder von ihnen ist sehr eigen, hat seinen Schwerpunkt, in dem er gut ist, doch auch kleinere Familienstreitigkeiten bleiben da nicht aus, denn auch Betrüger sind nur Menschen.
Doch als Della Daniel kennen lernt, bemerkt sie wie schwierig ihr Leben doch ist. Immer muss sie in neue Rollen schlüpfen, hat das Bedürfniss es allen Recht zu machen und fühlt sich damit sehr unter Druck gesetzt. Ein ganz normales Leben ist für sie nicht möglich, auch wenn sie einen Freund hat, der sie gern heiraten und zur Hausfrau machen möchte.
"Ich lebe schon so lange in diesem Haus, dass mir nicht aufgefallen ist, wie es um mich herum verfällt. Und auch ich nutze mich ab. Ständig andere Namen und Leben überzustreifen schabt an meiner Haut. Ich muss an Daniel Metcalf denken, der die ganze Zeit über ein und derselbe Mensch ist. Wie einfach es für ihn sein muss. Genau wie in diesem Haus und in diesem Zimmer passt auch in meinem Leben nichts zusammen."
Erzählt wird aus der Ich-Perspektive der sympathsichen Protagonistin Della Gilmore, die sehr authentisch wirkt, so dass man ihre Gefühle Irrungen und Wirrungen sehr gut nachempfinden kann. Vor allem die Spannungen zwischen ihr und Daniel, das geheimnisvolle Knistern, ist deutlich zu spüren.
Die Autorin verfügt über eine sehr hochwertige Schreibe, die sich sehr gut und flüssig lesen lässt. Sie kreiert bildliche Handlungen und Emotionen, so dass ich mich schnell mitten in der Geschichte wiederfinden konnte. Ihren Roman "Tausend kleine Schritte" möchte ich unbedingt auch noch lesen.
FAZIT:

Schon die ersten Seiten des Buches sind so geheimnisvoll und klug ausgetüftelt wie die Ganovenfamilie Gilmore und ihre Pläne. Überraschende Handlungen fesseln den Leser an den Roman, der sich leicht und flüssig lesen lässt. Meine Befürchtungen im Rahmen der Liebesgeschichte darin auf Vorhersehbarkeit zu treffen, haben sich in Luft aufgelöst. Die facettenreichen Charaktere dieser besonderen Familie habe ich sofort in mein Herz geschlossen, so dass ich es wirklich schade finde, dass dieser Roman ein Einzelband ist.
BEWERTUNG:
Kuh 4(3)
BUCHINFO:
Piper (September 2012)
288 Seiten
19,99 €
Originaltitel: Fall Girl
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02.01.13

Statistik und Vorschau


Ein frohes, gesundes und lesereiches neues Jahr wünsche ich euch :)
In der heutigen Statistik geht es nicht nur um den letzten und den kommenden Monat, sondern auch um die Jahre 2012 und 2013.
Leider habe ich auf meinem neuen Laptop nicht mehr meine alte Statistik, die mir die Seitenzahl ausrechnet, deswegen wird es leider keine Jahresseitenzahl geben (obwohl mich das echt mal interessieren würde).
Für 2013 brauche ich da unbedingt wieder was digitales. Könnt ihr mir einen Download oder Anbieter empfehlen?
Das war der Dezember:
gelesene Bücher: 12
(4 vom Dezemberstapel, 2 davon angefangen)
Highlights: Ein ungezähmtes Mädchen - S.Ahrnstedt,
Naschmarkt - A. Koschka,
Elfrid & Mila: Das Weihnachtswichtelwunder - P. Oljelund
Mayas Tagebuch - I.Allende
Challenges:
Jugendbuchchallenge: Playground - 50 Cent, Asche und Phönix - Kai Meyer
Januarstapel:
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Das war 2012:
gelesene Bücher: 172
Highlights: Ganz viele :) Ihr könnt sie hier bestaunen >klick<
Challenges:
Ja, mit den Challenges ist das so eine Sache ...
Lieblingsbuchchallenge: Leider nicht geschafft, aber einige sehr sehr tolle Bücher kennen gelernt.
Alte Schätzchen: Leider auch nicht geschafft. Vielleicht werde ich mir in 2013 mal Zeit nehmen in einige Bücher noch einmal rein zu lesen. Ich möchte eigentlich immer noch "Der Schatten des Windes" noch mal lesen und die Geisterhaus Reihe von Isabel Allende.
Von Liebe, Tod und Ehre: geschafft
Lovelybooks Debütautoren Aktion: läuft noch bis zum 31.1. schaffe ich. Muss aber noch zwei ausstehende Rezis zu zwei Büchern schreiben, die mir so gar nicht gefallen haben und das fällt mir etwas schwer.
Jugendbuchchallenge: Läuft noch bis zum 31.1., habe 27 von 30 Büchern gelesen und werde die ausstehenden 3 im Januar definitiv schaffen.
Das wird 2013:
Bücher, die ich lesen möchte: Ganz viele. Diesmal will ich die 200 schaffen ;)
Highlights: Wird es sicher einige geben, denn ich freue mich schon auf ganz tolle Neuerscheinungen wie z.B. "Spiegelriss" von Alina Bronsky, "Die verlorenen Spuren" von Kate Morton, "Dustlands 02" von Moira Young, "Mythos Academy 03" von Jennifer Estep, den nächsten "Dark Angels"-Roman der Hanika Schwestern und und und.
Außerdem werde ich wieder zur lit.COLOGNE fahren und zur Frankfurter Buchmesse :)

01.01.13

George Clooney, Tante Renate und ich - Fanny Wagner



9783499259326_hiKLAPPENTEXT:
Mit Männern hat Eva nur Pech, dafür hat sie eine tolle WG! Doch dann steht plötzlich Tante Renate vor der Tür – ein Rohrbruch hat ihre Wohnung unter Wasser gesetzt. Kurzerhand wird die rüstige Dame im Gästezimmer einquartiert und aus der Dreiergemeinschaft ein Viererchaos. Evas Tante merkt schnell, dass ihr Gesellschaft guttut – und dass sich im Internet massenhaft einsame Herzen tummeln. Renate traut sich: Date-Alarm. Und auch Eva überwältigen die Gefühle. Denn im Treppenhaus begegnet sie einer jüngeren Ausgabe von George Clooney ...
AUTORIN:
Fanny Wagner ist Autorin und Illustratorin und hat unter ihrem richtigen Namen Hermien Stellmacher bereits zahlreiche Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht. «George Clooney, Tante Renate und ich» ist ihr erster Frauenroman. Die Autorin lebt mit Mr. Right und ihren beiden Katern in der Fränkischen Schweiz, in einem kleinen Ort, in dem es mehr Hühner als Menschen gibt.
EIGENE MEINUNG:
"George Clooney, Tante Renate und ich" ist ein humorvoller Roman, der sich um das Liebesleben dreier junger Frauen (und einer etwas älteren Tante) dreht. Klingt nach typisch Chick Lit, ist es aber ganz und gar nicht.
Eva ist Übersetzerin und arbeitet von zu Hause aus. Zu Hause, das ist eine WG in der sie mit Freundin Antonia und Kumpel Oliver wohnt, der jedoch nun auszieht, da er die etwas nervige und gertenschlanke Kirsti heiratet. Über kurz oder lang müssen sie sich einen neuen Mitbewohner / In suchen und entscheiden sich für Freundin Bettina, die ihre Wohnung fluchtartig verlassen muss, da sich dort der sehr umtriebige Ekel Ferdinand eingenistet hat. So weit so gut gäbe es da nicht die Tücken des Alltags wie beispielsweise einen unzuverlässigen und untreuen Ex-Freund, der nur aus beruflichem Interesse eine Beziehung führt, eine wohnungsflüchtige Tante, die nicht nur ein Zimmer benötigt, sondern auch nach der großen Liebe sucht, außerdem jede Menge Missverständnisse, Fettnäpfchen und Hindernisse.
Doch dann scheint sich das Schicksal auf Evas Seite zu schlagen: ihr Traummann - ein George Clooney look a like - begegnet ihr direkt vor der Haustür. Den muss sie einfach näher kennen lernen, scheut dafür keine Mühen und meldet sich sogar zu einem esoterischen Atemkurs an. Und ehe sie sich versieht ist sie und ihre Freundinnen in den ein oder anderen Betrugsfall verwickelt ...
Autorin Fanny Wagner hat einen grandiosen Humor. Alles und Jeder wird auf die Schippe genommen. Ob es die skurrilen Namen der Ikea Möbel sind oder die "Reißnagel" Diät, vor ihrer Ironie ist nichts sicher. Dadurch ist es kein Problem über kleine Schwächen, wie leichte Vorhersehbakeit und ein eher kleiner Spannungsbogen, hinwegzusehen. Sanfte Schmunzler und laute Lacher sorgen dafür, dass man diesen Roman einfach gerne liest und nur schwer aus der Hand legen kann.
Die Figuren sind liebevoll ausgearbeitet, was sich vor allem an den Nebencharakteren bemerkbar macht. Dort gibt es immer wieder kleine Sahnestücke zu entdecken, die Freude bereiten und den Leser zum Lachen bringen. Große Sympathieträger sind die töpfernde Tante Renate und Erna, die resolute "Türsteherin" von Evas Bürogemeinschaft. Einfach köstlich.
FAZIT:

"George Clooney, Tante Renate und ich" hat genau das gehalten, was ich mir versprochen hatte: Jede Menge Spaß!! Dafür sorgen nicht nur Figuren mit unterschiedlichen Charaktereigenschaften, die man sofort lieb gewinnt, sondern auch der wirklich tolle Humor der sympathischen Autorin. Eine Leseempfehlung für alle, die mal wieder richtig viel Freude haben möchten.
BEWERTUNG:
Kuh 4(3)
BUCHINFO:
RoRoRo (Dezember 2012)
288 Seiten
9,99 €
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