03.03.17

Alles, was ich sehe - Marci Lyn Curtis



***Hinreißendes Debüt aus den USA***
Maggie hasst ihr neues Leben als Blinde. Sie will keine tapfere Kranke sein, und auf Unterricht von anderen Blinden kann sie gut verzichten. Nach einem missglückten Streich passiert es: Sie kann wieder sehen! Nur einen Ausschnitt der Welt, genauer: einen zehnjährigen Jungen namens Ben. Mit Hilfe des altklugen und hinreißenden Jungen scheint sie einen Teil ihres alten Lebens zurückzubekommen. Und Bens großer Bruder Mason ist Sänger in Maggies Lieblingsband. Und ziemlich attraktiv. Doch er lässt sie abblitzen, weil er denkt, dass Maggie ihre Blindheit vortäuscht – was ja irgendwie stimmt.
Dann kommt heraus, warum sie ausgerechnet Ben sehen kann.

(Text & Cover: Carlsen, Foto: N. Eppner)

Protagonistin Maggie ist mir sehr sympathisch. Ich mag ihre direkte Art, mit der sie in ihrem privaten Umfeld manches Mal aneckt. 

Die durch eine Hirnhautentzündung hervorgerufene Blindheit macht sie sehr wütend. Diese Wut richtet sie gegen sich selbst und sorgt damit dafür, dass sie sich von ihren bisherigen Freundschaften abgrenzt. Sie hat das Gefühl nutzlos zu sein und versagt zu haben. Den Traum ein Fußballstar zu werden, den sie und ihre Mutter gemeinsam geträumt haben, muss sie nun endgültig loslassen. Plötzlich ist ihr Leben komplett auf den Kopf gestellt und dass, wo es gerade so gut lief.

Dass sie dann den 10-jährigen Ben sehen kann, ist solch ein Glück, dass sie lieber nicht hinterfragt, warum das so ist. Es ist wie ein Strohhalm in einer Flutwelle, die sie so sehr von ihrem Umfeld abschirmt, dass sie nicht bemerkt, wie egoistisch sie sich benimmt. Dass es ausgerechnet Mason, Bens Bruder und Sänger ihrer Lieblingsband auffällt, vereinfacht die Sache nicht.

"Alles, was ich sehe" lebt von seinen Protagonisten. Ob Maggie mit all ihrer Wut und Verzweiflung, der stille Mason oder die extrem optimistische Clarissa - sie alle tragen dazu bei, dass dieser Roman eine wundervolle Erzählung wird. 

Ein ganz besonderer Protagonist ist Ben. Er ist Autorin Marci Lyn Curtis wirklich gut gelungen. Ein Mensch, den ich gerne einmal treffen würde. Er hat eine extrem lässige Art und meistert sein Leben auf Krücken und ohne Vater ohne ein Wort der Klage. Er bereichert nicht nur Maggies Leben, sondern dass aller Leser von "Alles, was ich sehe".

Obwohl die Schreibe der Autorin locker leicht ist, schafft sie es, einen tiefgründigen Roman zu erzählen. Empathie und Selbstlosigkeit, Mitgefühl und Füreinander einstehen, das sind die Worte, die mir als erstes einfallen, wenn ich an Maggies Geschichte denke. Stimmig umgesetzt mit dem gewissen Go, das man sich für ein Jugendbuch wünscht. Kein bisschen kitschig, aber knallhart ehrlich. Leseempfehlung!


BUCHINFO:

432 Seiten
Hardcover mit Schutzumschlag
ab 14 Jahren
18,99 €
Übersetzung: Nadine Püschel
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